BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/18448 21. Wahlperiode 01.10.19 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Martin Bill (GRÜNE) vom 23.09.19 und Antwort des Senats Betr.: Überplanung der Krausestraße Die Krausestraße im Stadtteil Dulsberg verbindet Barmbek und Eilbek. Sie weist aber erhebliche Defizite auf: Für Fußgängerinnen und Fußgänger ist nur ein schmaler Bereich vorhanden. Durch die durch überbreite Fahrstreifen ausgelöste sogenannte unechte Vierspurigkeit besteht für den Kfz-Verkehr auf der Fahrbahn eine große Unsicherheit. Einen separaten Radweg oder Radfahrstreifen gibt es nicht, die Radfahrenden teilen sich mit dem Kfz- Verkehr im Mischverkehr die Fahrbahn, weshalb viele auf den sowieso schon sehr schmalen Fußweg ausweichen. Insgesamt entspricht die Aufteilung des Straßenraums nicht mehr den heutigen Anforderungen. Diese Ausgangsituation war Anlass für den LSBG, diesen Straßenzug zu überplanen. Im Jahr 2016 fand hierzu ein breites Beteiligungsverfahren statt inklusive der Beteiligung der Träger öffentlicher Belange. Seither warten viele auf den Baubeginn. Ich frage den Senat: Der Straßenzug Krausestraße, Mühlenstraße, Brauhausstraße und Hammer Straße von Bramfelder Straße bis zur Pappelallee soll überplant und umgebaut werden. Hierbei sollen insbesondere die Belange des Radverkehrs vordergründig betrachtet werden . In der Krausestraße sind derzeitig keine Radverkehrsanlagen vorhanden. Daher sollen Radverkehrsanlagen in Form von 1,85m breiten Radfahrstreifen neu geschaffen werden. Die „unechte Vierstreifigkeit“ soll aufgegeben werden, wobei die Leistungsfähigkeit der Knotenpunkte im Straßenzug weiterhin erhalten bleiben beziehungsweise verbessert werden soll. Der Knotenpunkt Brauhausstraße/Wandsbeker Marktstraße/Hammer Straße/Wandsbeker Chaussee soll überplant werden, um mögliche Konflikte zwischen Kfz-Verkehr, Radverkehr sowie Fußgängerinnen und Fußgängern zu vermeiden. Im gesamten Planungsbereich sollen die Herstellung von Gehwegen mit einer ausreichenden Breite sowie die Herstellung der Barrierefreiheit erfolgen. Dies kann teilweise nur mit der Reduzierung von Abstellmöglichkeiten für den ruhenden Verkehr im öffentlichen Grund realisiert werden. Ebenfalls soll im Bereich der Brauhausstraße das Brauhausviertel, derzeitig mit einer kleinteiligen Mischung aus Gewerbe-, Geschäften- und Wohnnutzungen, an die heutige Vorstellung von Funktionalität, Wirtschaftlichkeit, Ästhetik und Zentralität der Stadtstruktur angepasst werden. In diesem Zuge soll der vorhandene Straßenquerschnitt entsprechend dem Masterplan Brauhausviertel im Planungsbereich ausgebaut werden . Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt. Drucksache 21/18448 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 1. Wie ist der aktuelle Stand der Planungen zur Umgestaltung der Krausestraße ? In den letzten drei Jahren hat das Grunderwerbsverfahren für die Grundstücke im Bereich Krausestraße und Brauhausstraße stattgefunden. Dieses Verfahren ist weitgehend abgeschlossen, sodass die Planung weiter verfolgt werden kann. 2. Gab es bereits eine Schlussverschickung der Planunterlagen und wenn ja, wann erfolgte diese? Wo können die Unterlagen eingesehen werden? Bisher ist keine Schlussverschickung erfolgt. 3. Welche konkreten Veränderungen für die verschiedenen Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer sind jeweils aktuell vorgesehen? Siehe Vorbemerkung und Antwort zu 6. 4. Wann sollen die Bauarbeiten beginnen? Bitte die Zeitfenster für die einzelnen Bauabschnitte angeben. Der 1. Abschnitt zwischen Drosselstraße und Osterbekkanal soll ab Frühjahr des Jahres 2021 hergestellt werden. Die Koordinierung für die weiteren Bauabschnitte folgt. 5. Warum kam es zu Verzögerungen bei der Baumaßnahme? Es waren viele Abstimmungen mit den entsprechenden Eigentümern notwendig, insofern hat das Grunderwerbsverfahren mehr Zeit in Anspruch genommen. Darüber hinaus wurde vonseiten der Baustellenkoordinierung aufgrund von umliegenden Maßnahmen das angedachte Baufenster verschoben, damit der Verkehrsfluss in diesem Bereich aufrechterhalten werden kann. 6. Welche Erkenntnisse aus dem Beteiligungsverfahren haben Eingang in die aktuellen Planungen gefunden? In dem Beteiligungsverfahren wurde deutlich, dass der Straßenquerschnitt verbreitert werden muss, um allen Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern gerecht zu werden und um ausreichend breite Radverkehrsanlagen und Gehwege herzustellen. Außerdem wurde dem Wunsch gefolgt, den Busverkehr aus der Dithmarscher Straße in die Planung zu integrieren. Darüber hinaus wurde der Platz an der Probsteier Straße überplant. Hier sind derzeit „Mini Mobility Hubs“ (Stadtradstation, E-Ladestation, Switchh, Parken) sowie Bänke und Bäume vorgesehen. Bei der Planung wurde zusätzlich darauf geachtet, so viel Stellplätze und Bestandsbäume wie möglich zu erhalten.