BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/18505 21. Wahlperiode 08.10.19 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Cansu Özdemir (DIE LINKE) vom 30.09.19 und Antwort des Senats Betr.: Vermittlung von wohnungslosen Haushalten in eigenen Wohnraum Die Vermittlung wohnungsloser Haushalte in eigenen Wohnraum geschieht anhand eines Stufenkonzeptes. Dabei erfolgt die Zuordnung der jeweiligen Haushalte zu den einzelnen Stufen 1 – 3 im Rahmen der Hilfeplanung durch die Fachstellen für Wohnungsnotfälle und ergibt sich aus den festgestellten Bedarfen und persönlichen Ressourcen der Klienten/-innen. In 1 werden beispielsweise wohnungslose Haushalte ohne besondere Problemlagen eingestuft . Stufe 2 umfasst Haushalte, die zum Beispiel Mietschulden haben. In Stufe 3 erhalten wohnungslose Haushalte mit besonderen sozialen Schwierigkeiten zunächst für einen Zeitraum von zwölf Monaten ein Nutzungsrecht für die zur Verfügung gestellten Wohnungen, die über einen Träger angemietet werden. Erst nach problemlosem Verlauf des Nutzungsverhältnisses wird dieses nach zwölf Monaten in einen Hauptmietvertrag zwischen Mietern/ -innen und Wohnungsunternehmen umgewandelt. Ist eine Einstufung in eine dieser Kategorien nicht möglich, weil ihre Vermittlungshemmnisse in eigenen Wohnraum außerordentlich hoch sind, erfolgt die Einstufung in die Kategorie „keine Einstufung“. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Trotz der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt in Hamburg haben die Bezirklichen Fachstellen für Wohnungsnotfälle die Vermittlungen von Haushalten in Wohnungen kontinuierlich steigern können. So wurden im Jahr 2013 insgesamt 1 267 wohnungslose Haushalte in Wohnungen vermittelt, Im Jahre 2018 waren es 2 153 Haushalte. Dies entspricht einer Steigerung von knapp 70 Prozent. Insgesamt wurden im Zeitraum von 2013 bis 2018 9 868 wohnungslose Haushalte von den Fachstellen für Wohnungsnotfälle in Wohnraum vermittelt. Dazu trägt auch das besondere Angebot für die Stufe 3 bei. Auf diesem intensiv unterstützten Weg der Wohnraumvermittlung konnten im Zeitraum 2013 bis 2018 insgesamt 469 Haushalte mit Wohnraum versorgt werden. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen teilweise auf der Grundlage von Auskünften der Leistungsanbieter wie folgt: 1. Wie viele Personen wurden seit 2017 jeweils in die Vermittlungsstufen 1, 2 oder 3 des Fachstellenkonzeptes eingestuft? Bitte quartalsweise und nach Bezirken angeben. 2. Bei wie vielen Personen war im gleichen Zeitraum die Einstufung in eine der Vermittlungsstufen nicht möglich beziehungsweise die Einstufung erfolgte in die Kategorie „keine Einstufung“? Bitte quartalsweise und nach Bezirken angeben. Drucksache 21/18505 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 3. Wie viele wohnungslose Haushalte der Stufe 1 und 2 konnten seit 2017 in eigenen Wohnraum vermittelt werden? Bitte quartalsweise angeben. Siehe Anlagen 1 und 2. Die Einstufungen erfolgen für Haushalte. Insofern ist eine Auswertung auf Basis von Personen nicht möglich. 4. Wie viele wohnungslose Haushalte der Stufe 3 konnten seit 2017 über einen Träger in Wohnraum vermittelt werden? a. In wie viele der genannten Fälle wurde der Nutzungsvertrag nach zwölf Monaten in einen Hauptmietvertrag umgewandelt? b. In wie vielen Fällen wurde das Nutzungsverhältnis seitens des Trägers abgebrochen? c. In wie vielen Fällen wurde das Nutzungsverhältnis seitens der Klienten /-innen abgebrochen? Jahre/Angaben zur Vermittlung 2017 2018 1.Halbjahr 2019 Anzahl der durch Träger der Stufe 3 in Wohnraum vermittelten Haushalte 86 117 44 Anzahl der davon in einen Hauptmietvertrag umgewandelten Nutzungsvertrag 58 65 17 Anzahl der seitens des Trägers abgebrochenen Nutzungsverhältnisse 5 3 2 Anzahl der seitens der Klientinnen und Klienten abgebrochenen Nutzungsverhältnisse 4 3 1 Quelle: Berichte der Träger der Stufe 3 In den Angaben zur Anzahl der durch Träger der Stufe 3 in Wohnraum vermittelten Haushalte im Jahr 2018 sind auch noch andauernde Nutzungsverhältnisse enthalten. Die Angaben zu den umgewandelten Nutzungsverträgen umfassen auch solche, die über zwölf Monate hinausgehen und zum Beispiel – bedingt durch eine Verlängerung der Hilfemaßnahme – erst nach 15 oder 18 Monaten in einen Hauptmietvertrag umgewandelt werden konnten. Die Angaben zu abgebrochenen Nutzungsverhältnissen seitens der Klientinnen und Klienten beinhalten auch Sterbefälle. 5. Wie viele Plätze für wohnungslose Haushalte der Stufe 3 stehen in Hamburg insgesamt zur Verfügung? Bitte nach Trägern und Bezirken auflisten. Für wohnungslose Haushalte der Stufe 3 stehen in Hamburg im Jahresdurchschnitt insgesamt 150 Plätze, 30 Plätze je Träger, zur Verfügung. Kontingente pro Bezirk sind nicht festgelegt. 6. Wie viele wohnungslose Haushalte der Stufe 3 stehen derzeit auf den Wartelisten der unter Frage 5. genannten Träger und wie lang ist die durchschnittliche Wartezeit auf einen Platz? 7. In wie vielen Fällen wurde seit 2017 keine Einstufung in die Vermittlungsstufe 3 vorgenommen, weil die Prognose auf einen Platz beziehungsweise Nutzungsverhältnis nicht aussichtsreich war? Bitte quartalsweise und nach Bezirken auflisten. 8. Wie viele Fälle wurde seit 2017 durch die Fachstellen für Wohnungsnotfälle an den Sozialpsychiatrischen Dienst vermittelt? 9. In wie vielen Fällen ist seit 2017 durch die Fachstellen für Wohnungsnotfälle ein/e gesetzliche/r Betreuer/in bestellt worden beziehungsweise ist ein solches Verfahren eingeleitet worden? Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/18505 3 Die zur Beantwortung benötigten Daten werden nicht gesondert statistisch erfasst. Eine händische Auswertung von mehreren Tausend Fallakten in den Bezirklichen Fachstellen für Wohnungsnotfälle ist in der für die Beantwortung einer Parlamentarischen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich. F ra g e n 1 u n d 2 N e u fä ll e 1 . Q u a rt a l 2 0 1 7 2 . Q u a rt a l 2 0 1 7 3 . Q u a rt a l 2 0 1 7 4 . Q u a rt a l 2 0 1 7 1 . Q u a rt a l 2 0 1 8 2 . Q u a rt a l 2 0 1 8 3 . Q u a rt a l 2 0 1 8 4 . Q u a rt a l 2 0 1 8 1 . Q u a rt a l 2 0 1 9 2 . Q u a rt a l 2 0 1 9 H a m b u rg M it te S tu fe 1 2 0 2 1 9 5 1 5 6 8 0 1 1 9 1 1 3 9 5 6 3 8 3 6 3 S tu fe 2 3 1 2 7 2 5 2 5 4 0 2 4 2 4 3 6 2 8 2 9 S tu fe 3 2 4 6 2 4 1 3 3 4 4 k e in e E in s tu fu n g 6 7 1 5 6 2 0 4 9 4 1 2 1 1 G e s a m t 2 4 1 2 3 3 2 0 2 1 1 3 1 8 3 1 4 2 1 3 1 1 0 6 1 2 7 1 0 7 A lt o n a S tu fe 1 1 4 6 1 8 6 1 6 3 1 9 3 9 9 5 7 5 7 6 7 6 0 7 5 S tu fe 2 1 8 2 3 2 5 2 1 2 5 1 6 1 5 1 7 2 7 2 0 S tu fe 3 4 1 3 8 7 9 1 4 5 3 k e in e E in s tu fu n g 5 8 1 0 6 1 1 4 7 8 1 4 3 0 G e s a m t 1 7 3 2 1 8 2 0 1 2 2 8 1 4 2 8 6 8 0 9 6 1 0 6 1 2 8 E im s b ü tt e l S tu fe 1 3 5 6 2 7 0 4 0 1 9 2 3 1 5 1 7 2 4 3 6 S tu fe 2 2 9 2 7 4 7 1 8 2 2 3 2 2 3 2 5 2 5 3 1 S tu fe 3 1 3 4 1 1 5 3 2 1 8 k e in e E in s tu fu n g 3 5 7 4 1 3 1 4 1 3 1 8 2 4 3 6 G e s a m t 6 8 9 7 1 2 8 6 3 5 5 7 4 5 4 6 2 7 4 1 1 1 H a m b u rg -N o rd S tu fe 1 6 7 1 0 4 1 1 0 8 8 8 9 7 5 6 0 4 4 6 9 6 8 S tu fe 2 3 8 2 8 3 3 2 7 1 6 2 0 1 7 8 1 4 1 5 S tu fe 3 4 5 1 2 6 4 6 1 1 4 k e in e E in s tu fu n g 9 7 1 0 1 0 1 0 3 8 6 1 5 9 G e s a m t 1 1 8 1 4 4 1 5 4 1 2 7 1 2 1 1 0 2 9 1 5 9 9 9 9 6 W a n d s b e k S tu fe 1 1 9 5 1 6 5 1 2 4 8 6 1 3 8 8 9 8 8 8 0 1 0 7 1 1 3 S tu fe 2 9 3 6 2 6 7 4 3 6 1 6 6 5 7 4 5 3 7 4 5 S tu fe 3 1 2 3 1 2 2 3 1 5 3 k e in e E in s tu fu n g 1 1 9 6 8 7 1 1 8 1 5 1 1 1 1 G e s a m t 3 0 0 2 3 8 2 0 0 1 3 8 2 0 8 1 6 8 1 5 6 1 4 1 1 6 0 1 7 2 B e rg e d o rf S tu fe 1 9 7 8 8 7 2 6 3 8 6 8 1 9 9 9 7 9 7 8 2 S tu fe 2 4 2 2 9 1 8 2 0 2 0 1 0 1 7 1 4 1 6 1 2 S tu fe 3 2 1 0 2 0 0 2 0 0 0 k e in e E in s tu fu n g 2 2 1 0 6 1 9 2 1 4 3 6 9 1 4 G e s a m t 1 4 3 1 2 0 9 1 8 5 1 1 2 1 1 0 1 3 9 1 5 4 1 8 2 1 0 8 Drucksache 21/18505 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 4 Anlage 1 H a rb u rg S tu fe 1 8 4 9 4 1 0 9 6 4 9 5 6 7 4 1 1 6 3 6 3 6 S tu fe 2 4 9 1 0 9 1 1 4 6 2 6 1 4 S tu fe 3 0 0 1 1 0 0 0 0 1 1 k e in e E in s tu fu n g 3 6 6 4 5 5 1 7 6 7 3 G e s a m t 9 1 1 0 9 1 2 6 7 8 1 1 1 7 6 6 4 2 4 5 0 5 4 Q u e lle : D a ta w a re h o u s e , D o k u m e n ta ti o n s s y s te m d e r F a c h s te lle n Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/18505 5 F ra g e 3 v e rm it te lt i n W o h n ra u m 1 . Q u a rt a l 2 0 1 7 2 . Q u a rt a l 2 0 1 7 3 . Q u a rt a l 2 0 1 7 4 . Q u a rt a l 2 0 1 7 1 . Q u a rt a l 2 0 1 8 2 . Q u a rt a l 2 0 1 8 3 . Q u a rt a l 2 0 1 8 4 . Q u a rt a l 2 0 1 8 1 . Q u a rt a l 2 0 1 9 2 . Q u a rt a l 2 0 1 9 H a m b u rg -M it te S tu fe 1 7 4 4 8 5 0 8 9 1 1 5 7 6 5 6 6 5 6 9 5 1 S tu fe 2 1 3 9 1 1 3 0 1 5 9 1 6 2 3 1 2 2 4 G e s a m t 8 7 5 7 6 1 1 1 9 1 3 0 8 5 7 2 8 8 8 1 7 5 A lt o n a S tu fe 1 3 2 3 4 7 7 7 3 7 6 6 7 7 4 7 8 5 5 9 1 S tu fe 2 2 0 1 6 2 2 2 7 2 4 1 6 1 1 1 4 1 3 2 3 G e s a m t 5 2 5 0 9 9 1 0 0 1 0 0 8 3 8 5 9 2 6 8 1 1 4 E im s b ü tt e l S tu fe 1 9 2 0 3 7 5 4 3 3 1 8 1 2 1 2 1 6 1 9 S tu fe 2 1 7 2 1 1 9 4 1 2 0 1 0 2 2 1 6 2 5 2 1 G e s a m t 2 6 4 1 5 6 9 5 5 3 2 8 3 4 2 8 4 1 4 0 H a m b u rg -N o rd S tu fe 1 2 9 4 5 4 2 5 6 4 7 5 0 3 4 2 8 1 2 5 6 8 S tu fe 2 2 4 2 2 3 4 1 4 1 4 1 4 1 3 1 4 4 2 3 0 G e s a m t 5 3 6 7 7 6 7 0 6 1 6 4 4 7 4 2 1 6 7 9 8 W a n d s b e k S tu fe 1 3 9 3 0 6 2 4 9 5 7 8 8 6 8 7 6 5 6 8 3 S tu fe 2 3 0 3 1 2 7 2 4 3 6 4 0 3 2 2 9 3 4 4 7 G e s a m t 6 9 6 1 8 9 7 3 9 3 1 2 8 1 0 0 1 0 5 9 0 1 3 0 B e rg e d o rf S tu fe 1 5 6 3 0 2 5 4 4 2 5 4 6 3 4 5 0 3 6 4 8 S tu fe 2 1 6 1 2 2 0 1 2 8 1 1 1 4 1 3 8 8 G e s a m t 7 2 4 2 4 5 5 6 3 3 5 7 4 8 6 3 4 4 5 6 H a rb u rg S tu fe 1 5 8 4 2 6 0 5 5 5 4 4 6 4 3 4 3 2 8 6 2 S tu fe 2 1 2 6 6 3 6 5 4 8 3 5 G e s a m t 7 0 4 8 6 6 5 8 6 0 5 1 4 7 5 1 3 1 6 7 Q u e lle : D a ta w a re h o u s e , D o k u m e n ta ti o n s s y s te m d e r F a c h s te lle n Drucksache 21/18505 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 6 Anlage 2 18505ska_Text 18505ska_Anlagen 18505ska_Antwort_Anlage1 18505ska_Antwort_Anlage2