BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/18517 21. Wahlperiode 08.10.19 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Ralf Niedmers (CDU) vom 01.10.19 und Antwort des Senats Betr.: Was ist mit dem Aushub geschehen, der beim Bau der neuen Kattwykbrücke angefallen ist? Die Kattwykbrücke ist seit circa 40 Jahren als Hubbrücke über der Süderelbe im Dauereinsatz. Mit dem 2014 begonnen Neubau einer separaten Bahnbrücke verlagert sich der Bahnverkehr, wodurch die Kattwykbrücke substanziell entlastet wird. Es ist somit davon auszugehen, dass der für 2020 geplante Abschluss des Projekts Neue Bahnbrücke Kattwyk (NBK) positive Effekte auf den Verkehrsfluss im Hafen haben wird. Gleichzeitig kann so die 1973 gebaute Kattwykbrücke als ein Wahrzeichen des Hamburger Hafens erhalten bleiben. Bei den wasserseitigen Arbeiten wurden laut HPA weltweit Maßstäbe gesetzt. Um die 30 000 Tonnen schweren Strompfeiler in die Flusssohle zu versenken und gleichzeitig die alte Brücke zu schützen, wurden die Baukörper sanft in den Elbgrund eingespült. Dazu wurden beide Pfeiler an ihren unteren Enden mit einem abgetrennten, mit Druckluft gefüllten Hohlraum (Senkkasten) versehen. Dort wurde der Untergrund mit Wasser aufgewirbelt und das Wasser-Boden-Gemisch abgepumpt. Jeder Senkkasten stand wie ein umgekehrter Eimer im Flussboden und sorgte dafür, dass sich der tonnenschwere Strompfeiler allmählich in die Tiefe arbeitete. Besonders auf der westlichen Seite (vor Moorburg) bereiteten eiszeitliche Findlinge Probleme, die händisch entfernt werden mussten – insgesamt 760 Tonnen. Am Standort des anderen Pylons herrschten laut HPA normale Bodenverhältnisse mit Lehm, Ton, Sand und Kies. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen auf der Grundlage von Auskünften der Hamburg Port Authority AöR (HPA) wie folgt: 1. Wie viel Tonnen Aushub (Lehm, Ton, Sand, Kies et cetera) sind während den oben beschriebenen Bauarbeiten für die neue Kattwykbrücke aus der Elbe ausgehoben beziehungsweise ausgespült worden? An jedem der beiden Strompfeiler sind während der Arbeiten rund 9 000 Kubikmeter Aushub angefallen. 2. Ist der Aushub zwischengelagert worden? Wenn ja, wo, in welcher Form und wie lange? 3. Wie und wohin ist der Aushub wann abtransportiert worden? Der Aushub wurde im Verlauf des Jahres 2018 im Bereich der Brückenbaustelle wasserseitig auf Schuten zwischengelagert. Diese wurden, wenn der maximale Füllstand Drucksache 21/18517 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 erreicht war, per Schlepper durch einen zertifizierten Entsorger als Nachunternehmer der Arge Neue Bahnbrücke mit dem Ziel der Deponierung beziehungsweise Aufbereitung abtransportiert. 4. Welche chemische beziehungsweise biologische Zusammensetzung wies das ausgehobene Material auf? Wurden Belastungen festgestellt? Wenn ja, welche? Der Aushub wies keine Belastungen auf. Es handelte sich um eine Einstufung entsprechend Z0. 5. Erfolgte mit dem Aushub eine kommerzielle Nutzung? Wenn ja, in welcher Form und wie viel konnte damit erwirtschaftet werden ? Wenn nein, wofür wurde der Aushub genutzt? Es erfolgte keine kommerzielle Nutzung des Aushubs durch die HPA. Im Übrigen siehe Antwort zu 3. 6. Die zuvor erwähnte Menge von 760 Tonnen Findlingen befindet sich derzeit in einem Zwischenlager direkt vor dem Kraftwerk Moorburg. Was soll mit den Findlingen langfristig passieren? Möglichkeiten zur weiteren Verwendung der Findlinge werden derzeit geprüft.