BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/18707 21. Wahlperiode 25.10.19 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Dennis Gladiator (CDU) vom 18.10.19 und Antwort des Senats Betr.: Kampf gegen Feuerkrebs – Kann Hamburg von Mannheim lernen? (III) Fast jährlich erkrankt ein Mitglied der Berufsfeuerwehr Neubrandenburg an Krebs. Seit 2003 verstarben neun Männer. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: 1. Wie viele Feuerwehreinsatzkräfte sind in dem gleichen Zeitraum bei der Feuerwehr in Hamburg an Krebs erkrankt? 2. Wie viele Feuerwehreinsatzkräfte sind seit 2003 bei der Feuerwehr in Hamburg an Krebs verstorben? 3. An welchen Krebsarten sind Feuerwehreinsatzkräfte bei der Feuerwehr in Hamburg an Krebs seit 2003 verstorben? 4. In welchem Alter sind aktive Feuerwehreinsatzkräfte bei der Feuerwehr in Hamburg an Krebs seit 2003 verstorben? 5. Unterscheiden sich Krebserkrankungen bei der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr? Wenn ja, wie? 6. Unterscheiden sich Todesfälle aufgrund von Krebserkrankungen bei der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr? Wenn ja, wie? 7. Sollten die Fragen mangels Erfassung des beruflichen Hintergrunds im Hamburger Krebsregister in der für die Beantwortung einer Parlamentarischen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit nicht beantwortbar sein, was tut der Senat, um die notwendigen Daten zu erheben? Zum Schutz des Arbeitnehmers unterliegt die Diagnose bei einer Krankschreibung dem Datenschutz und muss dem Arbeitgeber nicht mitgeteilt werden. Die zuständige Behörde erlangt über diese Daten daher nur Kenntnis auf freiwilliger Basis der Betroffenen. Eine statistische Erfassung erfolgt nicht. Für die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr besteht die freiwillige Möglichkeit, die Hanseatische Unfallkasse Nord (HFUK) über eine Krebserkrankung oder über einen Todesfall aufgrund einer Krebserkrankung in Kenntnis zu setzen. Von diesem Angebot wurde jedoch bislang kein Gebrauch gemacht. Für die Angehörigen der Berufsfeuerwehr Hamburg prüft diese derzeit, ob und wie derartige Daten auf freiwilliger Basis erhoben werden können. Die Feuerwehr Hamburg entwickelt zurzeit eine zentrale Expositionsdatenbank (ZED). Hier sollen Einsätze mit einer möglichen Kontamination von gesundheitsgefährdenden Stoffen erfasst werden. Darunter fallen auch krebserregende Stoffe. Ziel dieser Erfas- Drucksache 21/18707 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 sung ist, eine bessere Nachweisbasis für einen möglichen Zusammenhang zwischen einem Feuerwehreinsatz und einer später erfolgten Erkrankung zu schaffen. Eine nachträgliche Erfassung bereits abgeschlossener Einsätze beziehungsweise bereits erlittener Erkrankungen erfolgt nicht und kann auch nicht ausgewertet werden. Die Erfassung persönlicher Gesundheitsdaten kann nur freiwillig erfolgen (auch können die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jederzeit ihre Zustimmung zur Speicherung ihrer Daten widerrufen).