BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/18732 21. Wahlperiode 29.10.19 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Heike Sudmann (DIE LINKE) vom 21.10.19 und Antwort des Senats Betr.: Fähre 62: Pendler/-innen im Kampf mit den Touristen/-innen Die Fähre Finkenwerder-Landungsbrücken-Finkenwerder ist nicht nur bei den Menschen auf Finkenwerder und anderen Hamburgern/-innen, sondern auch bei Touristen/-innen sehr beliebt. Das führt nicht nur am Wochenende, sondern auch werktags, oft zu Überfüllungen, sodass nicht alle Fahrgäste mitgenommen werden können und auf die nachfolgende Fähre verwiesen werden. Die damit verbundenen längeren Warte- und Wegezeiten sind vor allem für Berufspendler/-innen ein großes Problem. Nach Medienberichten hat sich die „Initiative Fähre Finkenwerder“ bereits mit verschiedenen Vorschlägen an die HADAG Seetouristik und Fährdienst AG (HADAG) gewandt. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Die Fähren der Linie 62 sind bei besonders gutem Wetter oder bei Großveranstaltungen wie dem Hafengeburtstag, insbesondere an Wochenenden und Feiertagen, zu bestimmten Tageszeiten besonders gut nachgefragt. Folglich kann es dazu kommen, dass nicht alle Fahrgäste Einstieg auf das unmittelbar nächste Schiff erhalten. Die HADAG Seetouristik und Fährdienst AG (HADAG) reagierte hierauf, indem sie den nachfrageorientierten Zehn-Minuten-Takt einführte, den Umlauf der Linie 62 im Sommerhalbjahr auf 90 Minuten anpasste, um die längere Ein- beziehungsweise Ausstiegszeit im Fahrplan zu berücksichtigen, soweit möglich Schiffe mit der höchsten Fahrgastkapazität der Flotte auf der Linie 62 einsetzt, gezielt Verstärkerfahrten leistet, soweit entsprechende Schiffe zur Verfügung stehen und die Flotte kontinuierlich hinsichtlich mehr Sitz- und Stellplätzen umrüstet. Damit können mehr Fahrgäste ohne längere Wartezeiten befördert werden. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen auf der Grundlage von Auskünften der HADAG Seetouristik und Fährdienst AG wie folgt. 1. Welche Beschwerden sind dem Senat im Zusammenhang mit der Nutzung der Fähre 62 bekannt? Bei der zuständigen Behörde gingen in den vergangenen Jahren wenige Beschwerden im einstelligen Bereich ein. 2. Welchen der unter Nummer 1. genannten Beschwerden konnte abgeholfen werden? Drucksache 21/18732 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Siehe Vorbemerkung. 3. Wann und mit wem und mit welchen Inhalten hat es bisher Gespräche zwischen Nutzer/-innen/Beschwerdeführer/-innen/Initiativen oder anderen und der HADAG gegeben? 4. Erfolgten aufgrund dieser Gespräche bereits konkrete Veränderungen oder gibt es zumindest entsprechende Pläne? Wenn ja, welche? Wenn nein, weshalb nicht? Die HADAG steht unter anderem kontinuierlich im Austausch mit dem Aufgabenträger, dem Hamburger Verkehrsverbund (HVV), zuständigen Behörden, Unternehmen, Verbänden , Vereinen, Initiativen sowie Bürgerinnen und Bürgern. Inhalt der Gespräche ist unter anderem die aktuelle Auslastungssituation in Finkenwerder: Bei gutem Wetter, bei Großveranstaltungen, an Wochenenden oder an Feiertagen können die Fähren von den Landungsbrücken kommend bereits ausgelastet sein. Anpassungen an die aktuellen Bedarfe werden kontinuierlich umgesetzt. Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 5. Hat der Senat bereits die Einführung einer Expresslinie, wie er sie im Busverkehr propagiert, auch für den Fährverkehr von/nach Finkenwerder untersucht? Falls nein, weshalb nicht? Falls ja, mit welchem Ergebnis? Die HADAG, der HVV und der Aufgabenträger untersuchen regelmäßig eine Reihe von Möglichkeiten zur Optimierung des Angebotes im Fährverkehr. Die aktuell stattfindenden Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen, sodass derzeit keine Aussagen zu möglichen Maßnahmen getroffen werden können. 6. Hat der Senat bereits geprüft, ob es möglich ist, die Besitzer/-innen einer HVV-Abokarte bevorzugt zu befördern? Falls ja, mit welchem Ergebnis? Falls nein, weshalb nicht? Eine Differenzierung nach Art der Fahrkarte ist nicht sachgerecht und wenig praktikabel , da hierfür eine zeit- und kostenintensive Einstiegskontrolle notwendig wäre. Im Übrigen ist eine Unterscheidung der Fahrgäste nach Fahrtzweck nicht gewollt.