BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/18794 21. Wahlperiode 01.11.19 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Dennis Thering (CDU) vom 24.10.19 und Antwort des Senats Betr.: „Rien ne va plus“, nichts geht mehr – Defekte Fahrstühle und Rolltreppen im öffentlichen Raum (V) Fahrstühle und Rolltreppen sind von großer Bedeutung für Barrierefreiheit und komfortable Mobilität im öffentlichen Raum. Umso wichtiger ist es, Störungen und Defekte weitestgehend zu vermeiden und etwaige Ausfallzeiten möglichst kurz zu halten. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Senat unterscheidet bei „Anlagen im öffentlichen Raum“ in Anlagen des Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG), der Bezirksämter und der Hamburg Port Authority AöR (HPA) und in Anlagen der Verkehrsunternehmen (HOCHBAHN, DB AG und AKN). Fahrstühle und Rolltreppen sind technische Anlagen, die im Alltag hochbeansprucht werden und Witterungseinflüssen und sonstigen Verschleißursachen in besonderer Weise ausgesetzt sind. Häufig findet ein unsachgemäßer Gebrauch bis hin zu vorsätzlichen Beschädigungen (Vandalismus) statt. Wesentliche Gründe für Ausfälle im Betrieb sind Vandalismus-Schäden, unsachgemäße Benutzung (zum Beispiel Lastentransporte), Witterungseinflüsse (zum Beispiel Schnee vor den Lichtschranken), Umbau- und Instandhaltungsmaßnahmen, defekte Steuerungsplatinen oder Aufzugstüren sowie erforderliche Ersatzteilbeschaffungen. Die Reparaturdauer begründet sich aus unterschiedlichen Produkttypen, einer Altersstruktur von bis zu 38 Jahren sowie unterschiedlichen Zulieferern. Die Ersatzteilbeschaffung ist nicht immer kurzfristig möglich, da die erforderlichen Ersatzteile zum Teil produktspezifisch neu beschafft oder nachgefertigt werden müssen. Darüber hinaus ist teilweise der Einsatz von Spezialwerkzeug erforderlich, sodass gesonderte Einsatzplanungen notwendig werden. Dabei kommen auch Firmen mit Spezialverfahren zum Einsatz, die nicht immer zeitnah verfügbar sind. Solche Einsätze können zu längeren Ausfallzeiten im Fahrbetrieb führen. Zudem macht sich bei einigen Firmen (auch bei Marktführern) der Fachkräftemangel bemerkbar, was ebenso einen Einfluss auf die Ausfallzeiten haben kann. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen auf der Grundlage von Auskünften der AKN Eisenbahn GmbH (AKN), der Hamburger Hochbahn AG (HOCH- BAHN), der Hamburg Port Authority AöR (HPA) und der Deutschen Bahn AG (DB) wie folgt: I. Defekte Rolltreppen im öffentliche Raum in Hamburg 1. Welche Rolltreppen im öffentlichen Raum in Hamburg sind aktuell, seit wann und aus welchem Grund jeweils nicht verfügbar? HOCHBAHN (Stand: 25.10.2019) Bezeichnung Störungsbeginn Grund Hst. Mümmelmannsberg 18.09.2019 Fahrtreppenerneuerung Drucksache 21/18794 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 HOCHBAHN (Stand: 25.10.2019) Bezeichnung Störungsbeginn Grund Hst. Billstedt 14.10.2019 Grundüberholung Hst. Hauptbahnhof Nord 16.10.2019 Bauteilbeschaffung Hst. Berliner Tor 23.10.2019 Grundüberholung Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) (Stand: 28.10.2019) Sydneystraße 26.06.2017 Brückenerneuerung Kirchenallee Ost 29.12.2018 Erneuerung im November 2019 Holzbrücke 01.08.2019 Handlaufführungsschienen defekt DB (Stand: 29.10.2019) Bezeichnung Störungsbeginn Grund Hst. Heimfeld (Ausgang Heimfelder Straße) 06.06.2018 Totalschaden nach Wassereinbruch Hst. Reeperbahn (Ausgang Hans-Albers-Platz) 30.09.2019 Stufencrash und Kammplattenträger zerstört Hst. Wilhelmsburg 29.04.2019 Defektes Stufenband, defek-tes Lager, Getriebeschaden Hst. Bergedorf (Aufgang zum ZOB) 30.09.2019 Wellenschaden Hst. Landungsbrücken (S-Bahn) 21.10.2019 Verunreinigung durch Bauschutt Für die Reparatur von Fahrttreppen bedarf es spezieller Ersatzteile, welche den Fertigungs - und Lieferzeiten der jeweiligen Hersteller unterliegen, weswegen es zum Teil zu verlängerten Lieferzeiten und somit zu längeren Reparaturzeiten kommen kann. Im Übrigen siehe Drs. 21/17224. 2. Welche Zielwerte bezüglich der Verfügbarkeit von Rolltreppen im öffentlichen Raum gelten aktuell für die verschiedenen Verantwortungsträger? Der Zielwert für die Verfügbarkeit von Fahrtreppen im Verantwortungsbereich der HOCHBAHN beträgt 96 Prozent. In der der Drs. 21/17224 wurde dieser versehentlich mit 97 Prozent angegeben. Für die Anlagen der DB Station&Service AG beträgt der Zielwert 97 Prozent. Für Fahrtreppen in Verantwortungsbereich des LSBG ist kein Zielwert definiert. 3. Wie hat sich die Rolltreppenverfügbarkeit im Verantwortungsbereich des Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) im laufenden Jahr entwickelt? Die Rolltreppenverfügbarkeit ist seit Mai 2019 von 83,5 Prozent auf derzeit 85 Prozent gestiegen. 4. Wie hat sich die Rolltreppenverfügbarkeit im Verantwortungsbereich der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) im laufenden Jahr entwickelt? Quartal im Jahr 2019 1 2 3 Durchschnitt (1-3) durchschnittliche Verfügbarkeit in % 96,9 96,8 95,6 96,4 5. Wie hat sich die Rolltreppenverfügbarkeit im Verantwortungsbereich der Deutschen Bahn AG (DB) in Hamburg im laufenden Jahr entwickelt? Monat Verfügbarkeit Januar 97,8% Februar 97,4% März 97,0% April 97,8% Mai 97,5% Juni 97,0% Juli 96,6% August 97,6% September 97,0% Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/18794 3 6. Wie hat sich die Rolltreppenverfügbarkeit im Verantwortungsbereich der AKN Eisenbahn GmbH (AKN) im laufenden Jahr entwickelt? Die AKN betreibt keine Fahrtreppen. Im Übrigen siehe Drs. 21/13581 und 21/17224. 7. Wie hat sich die Rolltreppenverfügbarkeit im Verantwortungsbereich der Bezirke im laufenden Jahr entwickelt? Die Bezirksämter betreiben keine Fahrtreppen. Im Übrigen siehe Drs. 21/13581 und 21/17224. 8. Wie hat sich die Rolltreppenverfügbarkeit im Verantwortungsbereich der HPA im laufenden Jahr entwickelt? Die HPA betreibt keine Fahrtreppen. II. Defekte Fahrstühle im öffentliche Raum in Hamburg 9. Welche Fahrstühle im öffentlichen Raum in Hamburg sind aktuell, seit wann und aus welchem Grund jeweils nicht verfügbar? Im Verantwortungsbereich des LSBG sowie der HPA stehen derzeit alle Fahrstühle zur Verfügung (Stand: 28.10.2019). HOCHBAHN (Stand: 25.10.2019) Bezeichnung Störungsbeginn Grund Hst. Hagenbecks Tierpark 17.10.2019 Bauteilbeschaffung Fahrkorbrollen Hst. Schippelsweg 21.10.2019 Aufzugserneuerung Hst. Jungfernstieg 24.10.2019 Bauteilbeschaffung Fahrkorbrollen Hst. Feldstraße 24.10.2019 Bauteilbeschaffung Türmechanik Hst. Barmbek 25.10.2019 Störung Hst. Schlump 25.10.2019 Störung, Grund noch nicht bekannt Hst. Lattenkamp 25.10.2019 Störung, Grund noch nicht bekannt DB AG (Stand: 29.10.2019) Bezeichnung Störungsbeginn Grund Hst. Rissen 04.09.2019 Austausch defektere Gurte 10. Welche Zielwerte bezüglich der Verfügbarkeit von Fahrstühlen im öffentlichen Raum gelten aktuell für die verschiedenen Verantwortungsträger? Der Zielwert für die Verfügbarkeit von Fahrstühlen der HOCHBAHN liegt bei 94 Prozent . Der Zielwert für die Verfügbarkeit liegt bei der AKN bei 97 Prozent. Für die Anlagen der DB Station&Service AG beträgt der Zielwert 97 Prozent. Für die Fahrstühle in Verantwortungsbereich des LSBG und der HPA ist kein Zielwert definiert. 11. Wie hat sich die Fahrstuhlverfügbarkeit im Verantwortungsbereich des Landesbetriebs Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) im laufenden Jahr entwickelt? Die Fahrstuhlverfügbarkeit ist seit Mai 2019 von 87 Prozent auf derzeit 89 Prozent gestiegen. 12. Wie hat sich die Fahrstuhlverfügbarkeit im Verantwortungsbereich der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) im laufenden Jahr entwickelt? Quartal im Jahr 2019 1 2 3 Durchschnitt (1-3) durchschnittliche Verfügbarkeit in % 96,3 95,8 96,9 96,4 13. Wie hat sich die Fahrstuhlverfügbarkeit im Verantwortungsbereich der Deutschen Bahn AG (DB) in Hamburg im laufenden Jahr entwickelt? Monat Verfügbarkeit Januar 97,8% Drucksache 21/18794 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 4 Monat Verfügbarkeit Februar 97,2% März 97,8% April 98,2% Mai 98,6% Juni 97,2% Juli 95,8% August 97,6% September 97,0% 14. Wie hat sich die Fahrstuhlverfügbarkeit im Verantwortungsbereich der AKN Eisenbahn GmbH (AKN) im laufenden Jahr entwickelt? Die Verfügbarkeit im laufenden Jahr liegt bei 99,8 Prozent. 15. Wie hat sich die Fahrstuhlverfügbarkeit im Verantwortungsbereich der Bezirke im laufenden Jahr entwickelt? Die Bezirksämter betreiben keine Fahrstühle. Im Übrigen siehe Drs. 21/13581 und 21/17224. 16. Wie hat sich die Fahrstuhlverfügbarkeit im Verantwortungsbereich der HPA im laufenden Jahr entwickelt? Mit der Fertigstellung der Baumaßnahme „Alter Elbtunnel“ hat sich die Verfügbarkeit verdoppelt, da die im Zuge der Baumaßnahmen gesperrten vier Lastenaufzüge und zwei Personenaufzüge wieder für den öffentlichen Verkehr zur Verfügung stehen.