BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/1882 21. Wahlperiode 16.10.15 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Wieland Schinnenburg (FDP) vom 09.10.15 und Antwort des Senats Betr.: Verzögern und verteuern archäologische Funde den Bau der S4? Nach Medienberichten wurden im Verlauf der geplanten Trasse für die S4 nach Bad Oldesloe bedeutende archäologische Funde gemacht, die Anlass für weitere Untersuchungen sind. Ich frage den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen auf der Grundlage von Auskünften Deutschen Bahn AG wie folgt: 1. Wo gab es wann welche Funde? Im Rahmen der archäologischen Voruntersuchungen werden Fundplätze der späteiszeitlichen Rentierjäger der „Hamburger Kultur“, der etwas jüngeren „Ahrensburger Kultur“ sowie Fundplätze einer eisen- bis kaiserzeitlichen Besiedlung im Raum des Stellmoorer Tunneltales untersucht. Das Fundmaterial besteht aus Feuersteinwerkzeugen und Herstellungsabfällen der Rentierjäger sowie Keramikfragmenten und Siedlungsbefunden der Eisenzeit. Eine konkrete Aufstellung der Fundstellen liegt derzeit noch nicht vor, wird jedoch für das abschließende Gutachten erstellt. 2. Liegen die Fundstellen direkt an der bisherigen Regionalverkehrstrasse oder wird eine ganz neue Trasse geplant? Der Untersuchungsraum ist im Wesentlichen ein 30 m breiter Streifen westlich parallel zur bestehenden Bahntrasse. 3. Wie lange werden die archäologischen Untersuchungen an dieser Stelle dauern? Die Voruntersuchungen dauern bis zum 31. Oktober 2015. 4. Können die weiteren Untersuchungen betreffend Tiere, Pflanzen, Gewässer et cetera parallel durchgeführt werden? Wenn nein: Welche Verzögerungen treten dadurch ein? Ja, alle weiteren Untersuchungen für die Umweltverträglichkeitsstudie in den betreffenden Bereichen wurden bereits durchgeführt. 5. Muss der Trassenverlauf aufgrund der Funde geändert werden? Nach derzeitigen Stand ist das nicht zu erwarten. 6. Werden die Planungsarbeiten durch die Funde verzögert? Wenn ja: um wie viel? Nein. 7. Entstehen zusätzliche Kosten infolge der Funde? Drucksache 21/1882 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Wenn ja: in welcher Höhe? Nein, soweit es die Kosten der archäologischen Voruntersuchung betrifft. 8. Wann ist mit einem Planfeststellungsbeschluss für die gesamte Strecke zu rechnen? Das Vorhaben ist derzeit in vier Planfeststellungsabschnitte aufgeteilt. Es wird derzeit davon ausgegangen, dass frühestens im Jahr 2020 alle Planfeststellungsbeschlüsse vorliegen werden.