BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/19037 21. Wahlperiode 26.11.19 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Thomas Kreuzmann (CDU) vom 18.11.19 und Antwort des Senats Betr.: Digitalisierung durchdacht durchführen – Verfügt die Hamburger Verwaltung inzwischen über genügend IT-Fachkräfte? Im Personalbericht (Drs. 21/18742) findet man den Hinweis, dass das Personalamt in Kooperation mit dem Amt für IT und Digitalisierung (ITD) eine spezifische IT-Fachkräftestrategie entwickele. Auch werde das Programm zur Gewinnung von IT-Trainees ausgebaut. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: 1. Drs. 21/18412 informiert darüber, dass von 134 Stellen Ende September 2019 erst 102,2 Stellen besetzt waren. Vor allem die Referate „Steuerung Fachverfahren“ und „Datenmanagement“ waren weitestgehend noch ohne Mitarbeiter. Welche und wie viele der Stellen sind aktuell besetzt? (Bitte Anlage 1 der Drs. 21/18412 aktualisieren.) Welche Stellen sind warum noch nicht besetzt? Die Stellenbesetzungen sind noch nicht abgeschlossen. Im Übrigen siehe Drs. 21/18412 und Anlage 1. 2. Wie viele IT-Fachleute (in VZÄ) arbeiten jeweils in welchen Behörden? Siehe Anlage 2. 3. Der aktuelle Personalbericht enthält zwar die Tabelle „Altersbedingte Abgänge im Zeitraum 2018 bis 2026 einschließlich Durchschnittsalter der Planungsbereiche, führt aber die IT-Fachkräfte nicht gesondert aus. Wie war hier im Jahr 2018 das Durchschnittsalter und wie viel Prozent gehen bis 2026 altersbedingt ab? Das Durchschnittsalter der IT-Fachkräfte betrug 46,9 Jahre. Bis 2026 werden voraussichtlich rund 21 Prozent der IT-Fachkräfte altersbedingt ausscheiden. 4. Die Tabelle „Anzahl ausgeschriebener Stellen und Erfolgsstatistik gegliedert nach Berufskategorien 2015-2018“ im Personalbericht gibt leider keine Auskunft über die Anzahl ausgeschriebener Stellen für IT-Fachkräfte und der damit verbundenen Erfolgsquote. Wie sind die abgefragten Informationen für die IT-Fachkräfte für die Jahre 2016, 2017 und 2018 jeweils? Die Tabelle „Anzahl ausgeschriebener Stellen und Erfolgsstatistik gegliedert nach Berufskategorien 2015-2018“ auf Seite 18 des aktuellen Personalberichtes enthält die Kategorie „Datenverarbeitungsfachleute“. Diese enthält einen großen Anteil an IT- Fachkräften. Eine eigene Berufskategorie IT-Fachkräfte gibt es bei den abgefragten Daten nicht. Drucksache 21/19037 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 5. Von wann bis wann hat das Personalamt eine spezifische IT-Fachkräftestrategie entwickelt? a) Was sind deren wesentlichen Maßnahmen und Ziele? Ziel der Strategie ist es, den Bedarf an IT-Fachkräften innerhalb der Freien und Hansestadt Hamburg qualitativ und quantitativ für die kommenden Jahre zu erfassen und daraus abgeleitet Maßnahmen zu entwickeln, um diesen Bedarf bestmöglich zu decken. Wesentliche Maßnahmen sind: Personalabgangsprognose bis 2026, Personalbedarfsprognose bis 2026 unter Berücksichtigung der digitalen Transformation , Entwicklung zukünftiger Stellenprofile im Kontext der digitalen Transformation, Aufbau einer Employer Brand für die Freie und Hansestadt Hamburg als Arbeitgeber im IT- und Digitalisierungsumfeld, Entwicklung eines zielgruppenspezifischen Kommunikations- und Marketingkonzepts , Identifikation und Erprobung neuer Rekrutierungswege. b) Enthält diese das Angebot eines Dualen Studiums für IT-Fachleute? Wenn ja, ab wann mit wie vielen Plätzen? Wenn nein, warum nicht? Der Landesbetrieb ZAF/AMD erarbeitet derzeit – in enger Abstimmung mit den Bedarfsträgerinnen und Bedarfsträgern der Freien und Hansestadt Hamburg – ein Konzept für einen dualen Bachelor-Studiengang mit dem inhaltlichen Schwerpunkt Verwaltungsinformatik für die allgemeine Verwaltung. Darüber hinaus sind die Überlegungen noch nicht abgeschlossen. 6. In Drs. 21/11930 behandelt der Senat das IT-Traineeprogramm für Masterabsolventen . a) Im Februar 2018 zählte das Programm acht Teilnehmer. Wie viele sind es aktuell? b) Inwiefern ist ab wann eine Ausweitung mit Hilfe welcher Maßnahmen geplant? Das 18-monatige Traineeprogramm wurde 2019 von fünf auf sechs jährliche Einstellungen ausgeweitet. Somit werden sich ab 2020 durchschnittlich neun Trainees im Programm befindet. Da der Einstieg in das Programm individuell abgestimmt wird, variiert die Gesamtanzahl der Trainees im Jahresverlauf. Derzeit gibt es drei aktive IT-Trainees, ein weiterer Vertrag ist mit Wirkung zum 01.01.2020 unterzeichnet. Außerdem findet aktuell ein Auswahlverfahren für weitere Einstellungen in das IT-Traineeprogramm statt. Um genügend qualifizierte Bewerbungen für das Traineeprogramm zu erhalten, wird es über verschiedene Kanäle beworben. Dazu gehören Veröffentlichungen in Jobportalen , die Zertifizierung des Programmes, der Webauftritt Hamburg.de sowie die Teilnahme an Recruiting-Veranstaltungen. 7. Das Programm „ahoi.digital“ sieht bis zum Jahr 2020 die Schaffung von 1 500 weiteren Studienplätze für IT-Fachleute vor. Wie viele davon wurden bereits insgesamt und an jeweils welchen Hochschulen geschaffen? Bis wann sollen die verbleibenden geschaffen werden? Das Programm ahoi.digital ist nicht unabhängig von den bestehenden Strukturen zu sehen, sondern fügt sich in das etablierte Angebot der Hochschulen ein und ergänzt dieses. Der Ausbau der Studienanfängerplätze erfolgt in Abhängigkeit von den Beru- Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/19037 3 fungen der neuen Professuren unter Berücksichtigung der Kapazitätsberechnungen für die jeweiligen Studiengänge (siehe hierzu Drs. 21/13490). Zeitliche Verzögerungen bei den Berufungen ergeben sich derzeit insbesondere, weil angesichts der laufenden Digitalisierung viele Hochschulen national und international eine große Zahl an Informatikprofessuren ausschreiben. Die Hamburger Hochschulen wollen dabei trotz des starken Wettbewerbs keine Abstriche bei der Qualität der Berufungen in Kauf nehmen. In der Folge verzögert sich auch der Aufbau von weiteren Studienanfängerplätzen. Gleichwohl halten die Hochschulen an ihren ambitionierten Ausbauplänen für die Informatik in Hamburg fest, stimmen sich dazu ab und treten in Ausschreibungsverfahren unter der Marke „ahoi.digital“ gemeinsam auf. Um das Angebot an Informatik-Studienplätzen zügig weiter ausbauen zu können, wurden ergänzend dazu gezielte Personalkonzepte wie zum Beispiel Kooperationspromotionen und zusätzliche Postdoc-Stellen entwickelt. 8. Die meisten IT-Fachleute, die für die Stadt arbeiten, sind bei Dataport beschäftigt. a) Wie viele IT-Fachleute von Dataport haben im Jahresdurchschnitt der Jahre 2018 und 2019 für die Freie und Hansestadt Hamburg gearbeitet (siehe Darstellung der Drs. 21/11930)? Träger von Dataport sind die Bundesländer Bremen, Hamburg, Mecklenburg- Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein sowie der kommunale IT-Verbund Schleswig-Holstein. Eine entsprechende Statistik, die Personalkapazitäten trägerspezifisch zuordnet, wird bei Dataport nicht vorgehalten. Grundsätzlich ist davon auszugehen, dass der Hamburg zuzuordnende Umsatzanteil auch dem Hamburg zuzuordnenden Personaleinsatz entspricht. Gesamtumsatz (Mio. €) Umsatz Hamburg (Mio. €) Prozentualer Anteil Ø Mitarbeiterzahl Mitarbeitende Hamburg 2018 636 281 44 % 2 869 1 262 Plan 2019 654 299 46 % 3 135 1 442 b) Wie ist die Altersstruktur bei den Mitarbeitern von Dataport? c) Wie viele Mitarbeiter zählt Dataport aktuell? Mitarbeiter/innen Anzahl Anteil Unter 25 117 4 % 25 – 34 669 20 % 35 – 44 744 23 % 45 – 54 981 30 % 55 plus 765 23 % Gesamt 3 276 100 % Stichtag: 30.09.2019 Referat Funktionen in der Wertigkeit von Anzahl besetzt (einschl. Abordnungen) LITD/ITD-A/ITD 1/ITD 11 SAV hD 1 1 A 16 1 1 E 14 2 2 A 12 1 1 A 11 1 1 ITD 12 A 15 1 1 A 14 3 1,9 A 13 3 3 E 13 1 1 A 12 1 1 ITD 2/ITD 21 B 3 1 1 A 16 1 A 14 2 1 A 13 3 ITD 22 A 14 1 1 E 14 1 A 13 2 2 E 13 2 1 A 12 2 2 E 12 1 1 A 10 1 1 A 9 1 ITD 23 A 14 4 3,8 E 14 3 2 A 13 1 1 E 13 1 1 ITD 3 A 15 1 1 A 14 5 2,8 A 13 5 4,5 E 14 E 13 1 0,7 E 12 1 1 A 11 1 0,8 ITD 4/ ITD 41 A 15 1 1 A 14 2 A 13 2 1,9 E 13 1 1 A 10 2 ITD 42 A 14 9 7,9 E 14 11 10,4 Die beiliegende Auflistung weist die aktuell besetzten Stellen einschließlich der Abordnungen aus Drucksache 21/19037 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 4 Anlage 1 A 13 9 7,6 E 13 12 9,6 A 12 2 2 E 12 4 3,8 E 11 1 1 ITD 5 A 14 2 1 E 13 ü 1 1 A 13 3 0,9 E 13 2 2 A 12 1 1 ITD-P/ITD-KG A 15 2 1,9 A 14 4 3,4 A 13 5 3,6 E 13 1 0,9 E 11 1 1 Gesamt 134 105 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/19037 5 Anzahl IT- Fachkräfte in VZÄ Einzelplan 95,4 14,6 116,8 1.2-1.8 41,22 2.0 104,2 37,1 7,5 3.2 3,6 3.3 11 48,6 6,8 * 5.0 23,5 22,53 71,8 11,7 21,05 28 11,8 9.1 147,77 824,97 * keine Angabe aus Datenschutzgründen Finanzbehörde (inkl.Steuerverwaltung und Landesbetriebe) GESAMT Behörde für Inneres und Sport Landesbetrieb Verkehr 8.1 Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (inkl. Landesbetrieb Großmarkt Obst, Gemüse, Blumen) Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (inkl. Institut für Hygiene und Umwelt) Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen und Behörde für Umwelt und Energie (SharedService) Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung Behörde für Kultur und Medien (inkl. Planetarium) Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration Landesbetrieb Erziehung und Beratung JobCenter t.a.h. Behörde für Schule und Berufsbildung (inkl. Hamburger Institut für Berufliche Bildung) Hamburger Volkshochschule Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung Justizbehörde (inkl. Gerichte und Staatsanwaltschaft) Bezirke gesamt Senatskanzlei Personalamt (inkl. Landesbetriebe ZAF/AMD und RathausService) Landesbetrieb Zentrum für Personaldienste 3.1 4.0 6.1 u. 6.2 7.0 1.1 Drucksache 21/19037 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 6 Anlage 2 19037ska_Text 19037ska_Anlage 19037ska_Antwort_Anlage1 19037ska_Antwort_Anlage2