BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/19156 21. Wahlperiode 03.12.19 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Thilo Kleibauer (CDU) vom 27.11.19 und Antwort des Senats Betr.: Massive Probleme und keine Angaben zum Fertigstellungstermin – Haben Senat und Wissenschaftsbehörde das Großprojekt „Haus der Erde“ im Griff? Das „Haus der Erde“ gehört mit ursprünglich geplanten Gesamtbaukosten von 176 000 000 Euro zu den derzeit größten Investitionsprojekten der Stadt. Im Anschluss an die sehr ausweichenden Senatsantworten zu den aktuellen Problemen und Verzögerungen bei diesem Bauprojekt ergeben sich weitere Nachfragen. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: 1. Welche Arbeiten finden derzeit konkret am Bauvorhaben „Haus der Erde“ statt? Zurzeit erfolgen Ausbau- und Gebäudetechnikarbeiten sowie Abdichtungsarbeiten. 2. Wer wurde wann genau mit der Neuplanung der Gewerke Lüftung und Kälte beauftragt? Wann wird das Ergebnis der Neuplanung erwartet? Es wurde im März 2019 das Büro Henning Mann MIG Ingenieure für Gebäudetechnik beauftragt. Da der Umfang der zu überarbeitenden Planung erheblich ist, ist ein Termin für das Ergebnis der Neuplanung zurzeit noch nicht absehbar. 3. In der Drs. 21/19007 erwähnt der Senat lediglich die Überplanung der Gewerke Lüftung und Kälte. Wie ist der genaue Sachstand bezüglich der Planung und Umsetzung der Gewerke Sanitär? Die Regenentwässerung ist montiert. Die Sanitärkerne befinden sich in der Umsetzung . Die Sanitärplanung im Bereich der Labore ist nicht abgeschlossen. 4. Bis wann soll ein Zeitplan für die Umsetzung der Neuplanung und die weitere Bauausführung bis zur Fertigstellung und Übergabe vorliegen? Die Erstellung eines Zeitplans ist für das 1. Quartal 2020 vorgesehen. 5. Welche Aufträge beziehungsweise Gewerke müssen nach Vorliegen der Neuplanung noch vergeben werden? Zu vergeben sind noch die nachfolgenden Leistungen: Lüftung, Kälte, Teile der Sanitäranlagen , Treppengeländer, Kücheneinrichtung Cafeteria, Bodenbeläge, Fliesen, Innentüren, Einhausung der Lüftungszentralen sowie Teilflächen des Estrichs. 6. Laut Antwort in der Drs. 21/19007 kann der Senat keinen abschließenden Terminplan für eine Übergabe des Gebäudes nennen. a. Ist der in Drs. 21/17764 genannte Übergabetermin am 18.12.2020 noch erreichbar? Drucksache 21/19156 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 b. Welcher Übergabetermin wurde im Berichtswesen zum Bau- Monitoring zum 30.09.2019 prognostiziert? Nein, eine Übergabe Ende 2020 kann nicht mehr erreicht werden. Im Bau-Monitoring wurde noch der 18. Dezember 2020 als Übergabetermin benannt. 7. In welcher Höhe wurden für das Projekt „Haus der Erde“ bislang insgesamt Aufträge vergeben? Der aktuelle Auftragsstand beträgt 144,4 Millionen Euro brutto (inklusive Nachträge, sowie bereinigt um gekündigte Aufträge). 8. Wie viele Nachträge wurden mit Auftragnehmern für welche Zwecke und mit welchem Kostenvolumen für dieses Projekt bislang vereinbart? Es handelt sich um eine Vielzahl von Nachträgen, die über den gesamten Projektverlauf hinweg vereinbart wurden. Sie beinhalten zusätzliche oder geänderte Leistungen sowie die Kompensation eingetretener Schäden. Sie betreffen sowohl Planungs- als auch Ausführungsleistungen. Insgesamt wurden Nachträge mit einem Kostenvolumen von 19,1 Millionen Euro brutto vereinbart. 9. Welche Mehrkosten sind durch die Bauzeitverlängerung gegenüber der ursprünglichen Planung eingetreten? Die Kostenauswirkungen der Bauzeitverlängerung sind zum heutigen Zeitpunkt noch nicht abschließend bekannt. 10. In welcher Höhe stehen derzeit noch nicht reservierte Kostenansätze für Preissteigerungen, Kostenvarianz oder anderes zur Verfügung? Die Kostenauswirkungen der zurzeit laufenden Planungsüberarbeitung und der daraus folgenden Ausführung können noch nicht abschließend benannt werden. 11. Welche besonderen Probleme und Mehrkosten ergeben sich für die Universität Hamburg durch die Verzögerung und den unsicheren Zeitplan? Der Zuzug in das Haus der Erde erfolgt zum Teil aus anderen Universitätsgebäuden und zum Teil aus Anmietungen. Die betroffenen Einrichtungen werden nach derzeitigem Stand entsprechend der Verzögerung beim Haus der Erde länger an den bisherigen Standorten verbleiben. Über Mehrkosten liegen derzeit keine abschließenden Erkenntnisse vor.