BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/19883 21. Wahlperiode 04.02.20 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Birgit Stöver (CDU) vom 28.01.20 und Antwort des Senats Betr.: Drogentote 2019 in Hamburg Drogenkonsum ist mit hohen gesundheitlichen Risiken verbunden, die bis zum Tod führen können. Daher setzt Hamburg seit Jahren auf vielfältige Beratungs- und Präventionsmaßnahmen – vom niedrigschwelligen Angebot bis hin zum Methadonprogramm. Dem waren die unhaltbaren Zustände der offenen Drogenszene am Hamburger Hauptbahnhof und in St. Georg um die Jahrtausendwende vorausgegangen . Über 100 Drogentote waren damals pro Jahr zu beklagen. Diese erschreckende Zahl ist während der CDU-Regierungszeit von 2001 – 2011 sukzessive gesunken und erreichte mit 49 Drogentoten einen historischen Tiefstand. Doch diese im Kern erfreuliche Tendenz fand im Jahr 2013 ein jähes Ende. Wie aus der Antwort des Senats auf meine Schriftliche Kleine Anfrage (Drs. 20/10941) hervorging, starben 2013 insgesamt 62 Menschen in Hamburg durch den Konsum von Drogen. Dies entsprach einem Anstieg um 25 Prozent innerhalb nur eines Jahres und lag deutlich über der bundesweiten Steigerung von 8 Prozent im selben Zeitraum. Im Jahr 2014 deutete sich eine leichte Entspannung an, die Zahl sank auf 51 Todesfälle (Drs. 20/14523). 2015 stieg die Zahl dann wiederum auf 59 Fälle (Drs. 21/3590) und 2016 sogar auf 75 Fälle (Drs. 21/7834). 2017 starben 60 Personen in Hamburg an den Folgen des Drogenkonsums (Drs. 21/11917), 2018 waren es 71 Personen (Drs. 21/16451). Die zahlenmäßige Entwicklung der Drogentoten hat sich somit in Hamburg bedauerlicherweise auf einem im Zehnjahresvergleich hohen Niveau verfestigt. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: 1. Wie viele Drogentote gab es im Jahr 2019 in Hamburg? Bitte zusätzlich angeben: a) die Verteilung der Opferzahlen auf die Geschlechter, b) das Durchschnittsalter der Opfer, c) die Zahl der Drogentoten je 100 000 Einwohner, d) die Zahl der Drogentoten im Straßenverkehr, e) die Todesursache, aufgeschlüsselt nach monovalenten Vergiftungen (Opiate, Opiat-Substitutionsmittel, andere Substanzen als Opiate ), polyvalenten Vergiftungen (Opiate, Opiat-Substitutionsmittel, andere Substanzen als Opiate), Vergiftungen durch psychoaktive Medikamente, Suiziden, Unfällen und sonstigen Fällen. Drucksache 21/19883 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Die Erhebung der Anzahl der Drogentoten in Hamburg für das Jahr 2019 und deren Todesursachen ist derzeit noch nicht abgeschlossen. Das Bundeslagebild Rauschgiftkriminalität des Bundeskriminalamts für das Jahr 2019 liegt noch nicht vor. Statistische Daten im Sinne der Fragestellungen werden voraussichtlich bis Ende Februar 2020 vorliegen. 2. Wie haben sich die Rauschgifttodesfälle in Hamburg seit 2011 auf die Bezirke und die betroffenen Stadtteile verteilt? Bitte jahresweise nach Bezirken aufschlüsseln sowie die Fallzahl für Stadtteile mit mindestens einem Rauschgifttodesfall angeben. Siehe Drs. 21/16451. 3. Wie bewertet der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde die unter 1. abgefragte Zahl der Drogentoten in Hamburg im Jahr 2019? Handelt es sich angesichts der Zahlen aus den Vorjahren aus Sicht der zuständigen Behörde um eine zufällige Entwicklung? Wenn nein, welche Ursachen und Gründe hat die Entwicklung der Fallzahlen ? 4. Wie hat sich die sogenannte Belastungszahl (BLZ), also die Zahl der Rauschgifttodesfälle je 100 000 Einwohner, in Hamburg seit 2011 entwickelt ? Bitte jahresweise aufschlüsseln. 5. Wie hat sich die BLZ in den übrigen Bundesländern seit 2011 entwickelt ? Bitte jahresweise und für jedes Bundesland sowie für Deutschland gesamt angeben. 6. Wie hat sich die BLZ in anderen deutschen Großstädten seit 2011 entwickelt ? Bitte jahresweise und für jede Großstadt angeben. Siehe Antwort zu 1. bis 1. e). Im Übrigen siehe Drucksachen 20/10941, 20/14523, 21/3590, 21/7834, 21/11606, 21/11917, 21/16451 sowie Bundeskriminalamt – Bundeslagebild Rauschgiftkriminalität sowie Tabellenanhänge für die Jahre 2011 bis 2018 (die BLZ der Großstädte wurden im Bundeslagebild Rauschgiftkriminalität 2018 des BKA nicht ausgezeichnet): https://www.bka.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/JahresberichteUndLag ebilder/Rauschgiftkriminalitaet/2018RauschgiftBundeslagebildZ.html.