BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/20005 21. Wahlperiode 07.02.20 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Jennyfer Dutschke (FDP) vom 30.01.20 und Antwort des Senats Betr.: Selbsthilfegruppe Pflegende Angehörige In verschiedenen Altersstufen werden Menschen pflegebedürftig und sind dabei nicht selten auf die Hilfe ihrer Angehörigen angewiesen. Häufig wollen diese auch gern die Aufgabe der Pflege übernehmen, ohne jedoch das Ausmaß und die anstehenden Herausforderungen zu kennen. Zwar gibt es Informationsportale mit Darstellungen über die verschiedenen Pflegemodelle und dazugehörige Aufgaben, doch insbesondere der Austausch in Selbsthilfegruppen mit anderen pflegenden Angehörigen ist unerlässlich . Dieser dient nicht nur einer besseren Koordination von neuen anstehenden Aufgaben im Zusammenhang mit der Pflege und den persönlichen Bedürfnissen und der täglichen Arbeit. Durch den Austausch können Menschen ihre wahrgenommenen Probleme und Herausforderungen kommunizieren und sich gegenseitig ermutigen und unterstützen und gegebenenfalls auf Programme und staatliche oder private Hilfen verweisen, die dem ein oder anderen durch ähnliche Herausforderungen bereits bekannt sind. Sie können auf Erfahrungsschätze untereinander zurückgreifen und sich gegenseitig nicht nur sachlich, sondern insbesondere emotional unterstützen. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Die Selbsthilfebewegung ist ein wichtiges Feld des bürgerschaftlichen Engagements, das auch den Bereich der pflegebezogenen Selbsthilfe umfasst. Die Vereinbarung über die finanzielle Förderung von Selbsthilfegruppen zwischen den Pflegekassen-/verbänden, der Freien und Hansestadt Hamburg und der „Kontakt- und Informationsstellen für Selbsthilfegruppen in Hamburg“ (KISS) bildet den Rahmen für die Förderung mit Mitteln der Freien und Hansestadt Hamburg und aus der sozialen und privaten Pflegeversicherung. Auf dieser Basis fördert die Freie und Hansestadt Hamburg im Jahr 2020 die Beratung zur finanziellen Förderung von pflegebezogenen Selbsthilfegruppen bei KISS mit 17 800 Euro, die Organisation, Begleitung und Interessenvertretung von Selbsthilfegruppen bei der Alzheimer Gesellschaft Hamburg e.V. mit 53 700 Euro und pflegebezogene Selbsthilfegruppen mit insgesamt bis zu 20 000 Euro im Jahr. Im Übrigen siehe auch Drs. 21/19311. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: Drucksache 21/20005 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 1. Wie viele Selbsthilfegruppen pflegender Angehöriger in Hamburg sind dem Senat bekannt? 2. Welche Selbsthilfegruppen sind dem Senat konkret bekannt? Dem Senat sind 21 Selbsthilfegruppen pflegender Angehöriger bekannt: Organisation Name des Treffpunkts Treffen Wochentag Beginn Straße PLZ Ort Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige – Süderelbe/ Neugraben DRK Tagespflege Süderelbe Erster Dienstag im Monat 16.30 Uhr Hausbrucher Str. 121a 21147 Hamburg Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige – Harburg Haus am Frankenberg , Seniorenwohnanlage Dritter Dienstag im Monat 16.00 Uhr Am Frankenberg 34 21077 Hamburg Gesprächskreis für pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz Pastorat Groß Flottbek Vierter Dienstag im Monat 16.00 Uhr Bei der Flottbeker Kirche 4 22607 Hamburg Pflegende Angehörige von Menschen mit Demenz in Eimsbüttel DRK Sozialstation Eimsbüttel Erster Montag im Monat 17.00 Uhr Heußweg 41 20255 Hamburg Gesprächsgruppe „Pflegende Angehörige “ Diakoniestation Alten Eichen Zweiter Dienstag im Monat 14.15 Uhr Wördemanns Weg 28b 22527 Hamburg Allianz pflegende Angehörige – Interessenvertretung und Selbsthilfe e. V. c/o Hamburgische Brücke, Das Demenzdock k.A. k.A. Martinistraße 44 20251 Hamburg Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige von dementen Menschen Diakoniestation Wilhelmsburg Jeden Montag im Monat 17.00 Uhr Rotenhäuser Str. 84 21107 Hamburg Gesprächsgruppe für pflegende Angehörige – Eppendorf Begegnungsstätte St. Martinus Zweiter Mittwoch im Monat 17.00 Uhr Martinistraße 33 20251 Hamburg Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige – Altona Bürgertreff Altona- Nord Vierter Dienstag im Monat 16.30 Uhr Gefionstraße 3 22769 Hamburg Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige – Barmbek DRK-Kreisverband Hamburg Nord e.V. Erster Freitag im Monat 14.00 Uhr Steilshooper Str. 2 22305 Hamburg Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige – Jenfeld Jenfeld-Haus Dritter Dienstag im Monat 15.30 Uhr Charlottenburger Str. 1 22045 Hamburg Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige – Langenhorn Gemeindehaus Ansgar-Kirche Zweiter Freitag im Monat 15.00 Uhr Wördenmoorweg 22 22415 Hamburg Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige – Volksdorf Diakonissen- Mutterhaus Letzten Donnerstag im Monat 15.00 Uhr Farmsener Landstraße. 71 – 73 22359 Hamburg Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige – Wandsbek II Treffpunkt für Menschen mit beginnender Demenz Erster Donnerstag im Monat 15.00 Uhr Litzowstraße 20 22041 Hamburg Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige – Demenz im frühen Lebensalter (50 – 65 Jahre) ÁGAPLESION Bethanien-Höfe, Gemeinderaum Erster Mittwoch im Monat 18.00 Uhr Martinistraße 49 20251 Hamburg Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/20005 3 Organisation Name des Treffpunkts Treffen Wochentag Beginn Straße PLZ Ort Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige – Bergedorf Treffpunkt Bergedorf Vierter Mittwoch im Monat 17.30 Uhr Holtenklinker Str. 44 21029 Hamburg Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige – Eimsbüttel Gemeinde Haus der Christuskirche Erster Mittwoch im Monat 15.00 Uhr Bei der Christuskirche 2 20259 Hamburg Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige – Rissen ASB-Tagespflege Rissen Dritter Montag im Monat 16.00 Uhr Am Rissener Bahnhof 17 22559 Hamburg Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige – Wandsbek I Geschäftsstelle Alzheimer Gesellschaft H Dritter Donnerstag im Monat 15.00 Uhr Wandsbeker Allee 68 22041 Hamburg Selbsthilfegruppe für pflegende Angehörige – Volksdorf II Koralle – Bürgerhaus Volksdorf Erster Mittwoch im Monat 17.00 Uhr Kattjahren 1 22359 Hamburg Selbsthilfegruppe für Angehörige von Menschen mit einer Demenz – Groß Flottbek Melanchthon Gemeinde Letzten Montag im Monat 10.00 Uhr Ebertallee 30 22607 Hamburg 3. Gibt es eine zentrale Koordinierungsstelle, durch welche es pflegenden Angehörigen erleichtert wird, eine für sie passende Selbsthilfegruppe zu finden? a. Wenn ja, wo ist diese angesiedelt und wann wurde sie zuletzt aktualisiert ? Die „Kontakt- und Informationsstellen für Selbsthilfegruppen in Hamburg“ (KISS) beraten und informieren pflegende Angehörige über aktuelle Angebote in vier Kontaktstellen , am „Selbsthilfe-Telefon“ und im Internet. Träger von KISS ist der PARITÄTISCHE Wohlfahrtsverband Hamburg e.V. b. Wenn nein, warum nicht und sieht der Senat die Notwendigkeit, eine solche Stelle zu etablieren? Entfällt. 4. Gibt es einen Internetauftritt, der eine Übersicht über die bestehenden Gruppen bietet, oder ist ein solcher in Planung? Ja, unter www.kiss-hh.de wird eine Datenbank geführt, die auch eine Suche nach Thema, Zielgruppe und Stadtteil anbietet. 5. Werden pflegende Angehörige in Broschüren und zur Verfügung gestelltem Informationsmaterial auf bestehende Selbsthilfegruppen hingewiesen ? Wenn ja, wie? Wenn nein, warum nicht? Es gibt eine Vielzahl von Broschüren und Informationsmaterialen für pflegende Angehörige mit Hinweisen auf Unterstützungsangebote. Diese werden beispielsweise in den Hamburger Pflegestützpunkten und den KISS-Kontaktstellen zur Verfügung gestellt. Aktuelle Informationen bietet insbesondere die quartalsweise von KISS herausgegebene „Selbsthilfe-Zeitung“ (SHZ).