BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/2001 21. Wahlperiode 27.10.15 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Anna-Elisabeth von Treuenfels (FDP) vom 21.10.15 und Antwort des Senats Betr.: Ergebnisse KERMIT 5 & 7 (2015) sowie HRT 1 – 4 Laut https://www.lernstand.hamburg.de/ sind vom 1. September bis zum 13. Oktober 2015 an allen Hamburger Schulen die Lernstandserhebungen KERMIT 5 und KERMIT 7 durchgeführt worden. Vor dem Hintergrund, dass die in Lernstandserhebungen und Vergleichsarbeiten festgestellten Leistungen der Hamburger Schüler regelmäßig unterdurchschnittlich ausfallen, ist eine frühzeitige Information über die zentralen Ergebnisse von KERMIT 5 und KERMIT 7 notwendig. Den Schülern wurde bereits Rückmeldung gegeben , weshalb die Daten auch zentral vorliegen müssten. In gleicher Weise interessieren die Ergebnisse des Hamburger Rechentests (HRT), der in den Grundschulklassen 1 bis 4 frühzeitig Lernschwierigkeiten im Bereich Mathematik erfassen soll (http://bildungsserver.hamburg.de/hamburgerrechentest /). Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Die Aussage, dass die Schülerinnen und Schüler bereits Rückmeldung zu KERMIT 5 und KERMIT 7 erhalten haben, ist unzutreffend. Die Schulen erhalten ihre schul- und klassenbezogenen Rückmeldungen im üblichen Verfahren zum Ende des Jahres. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1. Sind in dem auf der Website https://www.lernstand.hamburg.de/ genannten Zeitraum an allen Hamburger Schulen KERMIT 5 und KERMIT 7 durchgeführt worden? Wenn nein: bitte die entsprechenden Schulen nennen und begründen. Alle staatlichen Regelschulen, die Sonderschulen für Sinnesgeschädigte und die Schulen in freier Trägerschaft haben im Zeitraum vom 31. August bis 16. Oktober 2015 an KERMIT 5 und 7 teilgenommen. Lediglich die Rudolf-Steiner-Schulen/ Waldorfschulen, das Lycée Français, die Internationale Schule, die Neue Schule Hamburg und die Zukunftsschule Alsterpalais waren aufgrund einer Vereinbarung mit der zuständigen Behörde von der Teilnahme befreit. An der Gretel-Bergmann-Schule konnte KERMIT 5 aufgrund eines logistischen Problems nicht zum vorgesehenen Zeitpunkt durchgeführt werden und wird am 12. November 2015 nachgeholt. 2. Wie stellen sich die Ergebnisse hamburgweit dar? Bitte die prozentuale Verteilung in die Kompetenzstufen 1 (unter Mindeststandard), 2 (Mindeststandard ) und 3 (Regelstandard) angeben und, falls entsprechend durchgeführt, auf die einzelnen Testbereiche aufschlüsseln: a. In der Lernstandserhebung KERMIT 5 b. In der Lernstandserhebung KERMIT 7 Drucksache 21/2001 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 3. Wenn die Ergebnisse noch nicht vorliegen: Zu welchem Datum ist damit zu rechnen? Derzeit werden die Daten der circa 30.000 mit KERMIT 5 und KERMIT 7 getesteten Schülerinnen und Schüler am Institut für Bildungsmonitoring und Qualitätsentwicklung (IfBQ) eingegeben. Nach der vollständigen Datenerfassung erfolgt die systemische Auswertung der Ergebnisse, die dann voraussichtlich zum Ende des Jahres vorliegen wird. Kompetenzstufenmodelle, die eine Einordnung der Ergebnisse in die in 2. genannten Kompetenzstufen erlauben, gibt es für die Fächer Deutsch und Mathematik in Bezug auf die Bildungsstandards Ende Klasse 4 und für die Fächer Deutsch, Mathematik und Englisch in Bezug auf die Bildungsstandards für den ersten allgemeinbildenden und mittleren Schulabschluss Ende Jahrgangsstufe 9 beziehungsweise 10. Für die KERMIT-Erhebung zu Beginn von Jahrgangsstufe 7 ist eine derartige Auswertung nach Kompetenzstufen nicht möglich, da keine belastbaren Prognosen für Standards bestimmt werden können, die erst drei Jahre später (Ende Klasse 9) erfüllt werden sollen. 4. Wird die zuständige Behörde die Einzelergebnisse von KERMIT 5 und KERMIT 7 veröffentlichen? a. Wenn ja: wann genau? b. Wenn nein: aus welchen Gründen? Die KERMIT-Ergebnisse sollen den Lehrkräften Rückmeldung über die Leistungen ihrer Schülerinnen und Schüler geben, sodass Stärken und Defizite rechtzeitig erkannt und im Unterricht gezielt gefördert werden können. Die Testergebnisse sind nicht für eine Veröffentlichung oder gar ein Schulranking geeignet, sondern nur für den (schul-) internen Gebrauch zur Schul- und Unterrichtsentwicklung (siehe auch Beschluss der Kultusministerkonferenz „Vereinbarung zur Weiterentwicklung von VERA“ vom 8. März 2012; http://www.kmk.org/fileadmin/veroeffentlichungen_beschluesse/ 2012/2012_03_08_Weiterentwicklung-VERA.pdf). Nur vor dem schulischen und individuellen Hintergrund der Schülerinnen und Schüler sind die Ergebnisse sinnvoll (das heißt ursächlich) interpretierbar. Die zuständige Behörde folgt bei allen KERMIT-Erhebungen den Empfehlungen der Kultusministerkonferenz zum Umgang mit den Ergebnissen aus VERA/KERMIT 3 und 8 und sieht daher davon ab, die einzelschulischen Ergebnisse zu veröffentlichen. Die jeweiligen KERMIT-Ergebnisse der einzelnen Schule sollen jedoch der Schulöffentlichkeit dargestellt werden, im Übrigen siehe Drs. 21/1490. 5. An welchen Schulen ist im Schuljahr 2014/2015 der Hamburger Rechentest (HRT) durchgeführt worden? Die zuständige Behörde hat keine Kenntnisse darüber, an welchen Schulen der HaReT durchgeführt wurde. Durchführung und Terminierung obliegen der einzelnen Schule beziehungsweise der jeweiligen Fachlehrkraft. Seitens der zuständigen Behörde wird empfohlen, den jeweiligen Jahrgangstest vor oder spätestens kurz nach den Herbstferien durchzuführen. 6. Gibt es bei den HRT-Ergebnissen Kompetenzstufen, ähnlich denen bei KERMIT? a. Wenn ja: bitte nennen. b. Wenn nein: In welcher Form werden die Ergebnisse dann kategorisiert ? Nein. Der HaReT 1 – 4 gibt Hinweise auf besonderen Förderbedarf einzelner Schülerinnen und Schüler in bestimmten mathematischen Lernbereichen. Es werden individuelle Schülerprofile kognitiver und arithmetischer Fähigkeiten erstellt. Um die Testrohwerte für die individuelle Leistung eines Kindes zu interpretieren, können die Werte mit einer Vergleichsgruppe (Hamburger Eichstichprobe) verglichen werden. Im Übrigen siehe http://bildungsserver.hamburg.de/hamburger-rechentest/. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/2001 3 7. Wie stellen sich die Ergebnisse des HRT im Schuljahr 2014/2015 hamburgweit dar? Bitte die prozentuale Verteilung in Kompetenzstufen (siehe Frage 6.) angeben: a. Für HRT 1 b. Für HRT 2 c. Für HRT 3 d. Für HRT 4 Zu den Ergebnissen des HaReT im Schuljahr 2014/2015 liegen der zuständigen Behörde keine Daten vor. Dies entspricht der Konzeption des HaReT. Der HaReT hat das Ziel, eine Grundlage für die Entwicklung individueller Förderpläne zu liefern. Es handelt sich nicht um einen umfassenden Mathematik-Leistungstest zur Lernstanderfassung oder zur Überprüfung der erreichten Bildungsstandards. 8. Zu welchen Terminen werden im Schuljahr 2015/2016 die HRT 1 – 4 durchgeführt? Siehe Antwort zu 5.