BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/20043 21. Wahlperiode 11.02.20 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Heike Sudmann (DIE LINKE) vom 03.02.20 und Antwort des Senats Betr.: Autofreie Innenstadt: Parkhäuser und Tiefgaragen Die Initiative „Klimaschutz Hamburg“ hat am 15.01.2020 beim Hamburger Senat die Volksinitiative „Klimawende JETZT – Autos raus aus der Hamburger Innenstadt“ angemeldet. Ihre Forderung: „Senat und Bürgerschaft unternehmen unverzüglich alle notwendigen Schritte, damit die gesamte Hamburger Innenstadt (Altstadt und Neustadt) spätestens 12 Monate nach Beschluss durch den Volksentscheid vom motorisierten Individualverkehr (MIV) bis auf wenige, begründete Ausnahmen befreit ist. Sämtliche Ausnahmeregelungen /-genehmigungen sind inkl. Begründung im Transparenzportal zu veröffentlichen.“ Ich frage den Senat: Der Senat setzt sich intensiv für die Stärkung der Wohnnutzung in der Innenstadt ein. Die Innenstadt bietet schon jetzt Raum für Wohnen, Gastronomie und vielfältige Kultur . In den vergangenen zehn Jahren wurden in der Innenstadt 741 Wohnungen fertiggestellt ; weitere 706 Wohnungen sind in anstehenden Neubauprojekten geplant oder bereits im Bau. Bezogen auf den Gesamtwohnungsbestand der Innenstadt von rund 9 000 Wohneinheiten bedeutet dies eine Steigerung von rund 16 Prozent. Das Wohnen soll bei neuen Projekten auch weiterhin im Fokus sein – einschließlich der entsprechenden Folgeeinrichtungen wie Kitas oder Spielplätze. Auf den bis dato identifizierten Potenzialflächen können weitere Wohnungen in nahezu ähnlicher Größenordnung entstehen. Auch in Zukunft soll Wohnen als Nutzungsbaustein in allen zukünftigen Projekten verankert werden. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1. Welche Parkhäuser befinden sich im Bereich der Hamburger Innenstadt (Altstadt und Neustadt)? Bitte jeweils Standort und Anzahl der Parkplätze angeben. 2. In wessen Besitz befinden sich diese Parkhäuser und die dazugehörigen Grundstücke jeweils? 3. Welche dieser Parkhäuser befinden sich im Eigentum der Freien und Hansestadt Hamburg beziehungsweise von Unternehmen, an denen die Freie und Hansestadt Hamburg direkt beziehungsweise indirekt beteiligt ist. 4. Welche Tiefgaragen befinden sich im Bereich der Hamburger Innenstadt ? Bitte jeweils Standort und Anzahl der Parkplätze angeben. 5. In wessen Besitz befinden sich diese Tiefgaragen und die dazugehörigen Grundstücke jeweils? Drucksache 21/20043 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 6. Welche dieser Tiefgaragen befinden sich im Eigentum der Freien und Hansestadt Hamburg beziehungsweise von Unternehmen, an denen die Freie und Hansestadt Hamburg direkt beziehungsweise indirekt beteiligt ist. Siehe Anlage. Die zur vollständigen Beantwortung benötigten Daten, die sich auf private Tiefgaragen oder Parkhäuser beziehen, die nicht im GeoPortal Hamburg und nicht im Besitz der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH) beziehungsweise von Unternehmen, an denen die FHH direkt beziehungsweise indirekt beteiligt ist, werden nicht statistisch erfasst. Sie können in der für die Beantwortung einer Parlamentarischen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit nicht ermittelt werden, da das zuständige Bezirksamt hinsichtlich der Unterlagen für Baugenehmigungen nicht aufbewahrungspflichtig ist. Gemäß § 24 der Bauvorlagenverordnung liegen die Unterlagen für Baugenehmigungen bis zur Beseitigung der baulichen Anlage beim Bauherren beziehungsweise der Bauherrin und seinen beziehungsweise ihren Rechtsnachfolgerinnen und Rechtsnachfolgern . Bauherrinnen und Bauherren sind grundsätzlich nicht auskunftspflichtig. 7. Sind der Hamburger Verwaltung geplante, beantragte oder bereits genehmigte Bauvorhaben von Tiefgaragen beziehungsweise Parkhäusern in der Hamburger Innenstadt bekannt? Wenn ja welche, mit wie vielen Stellplätzen und wie ist hier jeweils der aktuelle Sachstand? Für das Bauvorhaben „City-Hof“ (Belegenheit: Klosterwall 2 – 8/Steinstraße 1/ Johanniswall 1 – 5) ist eine Tiefgarage mit 237 Stellplätzen beantragt. Der Bauantrag befindet sich zurzeit in Prüfung. Im Übrigen siehe Antwort zu 1. bis 6. 8. Welche gesetzlichen Verpflichtungen hat der Senat, die Zufahrt mit Kraftfahrzeugen zu den unter Nummern 1. und 3. genannten Parkhäusern oder Tiefgaragen zu gewährleisten? Der Anliegergebrauch, also die Möglichkeit eines Eigentümers, öffentliche Wege für Zwecke des eigenen Grundstücks zu nutzen, ist in seinem Kern durch die Eigentumsgarantie des Artikels 14 GG und durch § 17 HWG geschützt. Er reicht grundsätzlich so weit, wie die angemessene Nutzung des Grundeigentums eine Benutzung der Straße erfordert. Soweit die Beschränkung des Anliegergebrauchs im Interesse des Gemeinwohls diese Grenze überschreitet, ist nach den Maßstäben des § 38 HWG Entschädigung zu leisten. 9. Welche vertraglichen Pflichten hat der Senat für welche Parkhäuser und Tiefgaragen zur Gewährleistung der Zufahrt? Bitte auch die jeweilige Vertragsdauer angeben. Vertragliche Pflichten zur Zufahrt der Parkhäuser/Tiefgaragen sind nicht bekannt. Im Übrigen siehe Antwort zu 1. bis 6. 10. Welche der unter 1. aufgeführten Parkhäuser könnten ohne Änderungen der entsprechenden B-Pläne a. in Wohngebäude beziehungsweise b. in gewerblich genutzte Räume umgewandelt werden? Eine mögliche Umwandlung in Wohngebäude muss im Einzelfall geprüft werden, auch besonders unter Immissionsgesichtspunkten. Umwandlungen für gewerbliche Nutzungen wären im Rahmen ihrer Zulässigkeit in einem Kerngebiet möglich. Im Übrigen siehe Vorbemerkung und Antwort zu 1. bis 6. 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Wahlperiode Drucksache 21/20043 3 Anlage 20043ska_Text 20043ska_Anlage