BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/20071 21. Wahlperiode 11.02.20 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Karl-Heinz Warnholz (CDU) vom 05.02.20 und Antwort des Senats Betr.: Wohnungseinbrüche und Aufklärungsquoten im Stadtteil Rahlstedt Auch im Stadtteil Rahlstedt kommt es wiederkehrend zu Wohnungseinbrüchen , die in den allermeisten Fällen nicht aufgeklärt werden können. Derartige Fälle sind für die Betroffenen nicht nur aufgrund der materiellen Schäden ärgerlich, sondern erzeugen meist ein Gefühl der Unsicherheit und stellen einen herben Eingriff in die Privatsphäre dar. Auch wenn sich der Senat in der Vergangenheit damit rühmt, einen Rückgang der Einbruchszahlen vermelden zu können, bleibt die Aufklärungsquote auf einem unterirdischen Niveau. Hier kann von einer konsequenten Durchführung polizeilicher Bekämpfungskonzepte keine Rede sein. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: 1. Wie hat sich die Zahl der Einbrüche in den Jahren 2016 bis 2019 im Stadtteil Rahlstedt entwickelt? Bitte die Zahlen für jedes Quartal und nach Wohnungen, Häusern und Gewerbeobjekten aufgegliedert angeben . 2. Wie hat sich die dazugehörige Aufklärungsquote zwischen 2016 und 2019 entwickelt? Bitte die Zahlen für jedes Quartal und nach Wohnungen , Häusern und Gewerbeobjekten aufgegliedert angeben. Siehe Anlage. 3. Wie sind die Entwicklungen der Einbruchszahlen und Aufklärungsquoten zu erklären? Die Einbruchszahlen in Rahlstedt sanken, ebenso wie die Einbruchszahlen in Hamburg insgesamt. In den vergangenen vier Jahren konnten die Zahlen beim Wohnungseinbruch dank intensiver polizeilicher Maßnahmen mehr als halbiert werden. Die Polizei setzt hier auch weiterhin einen Schwerpunkt, um Hamburg unter anderem mit Razzien, länderübergreifenden Einsätzen, Verkehrskontrollen und verdeckten Maßnahmen für Einbrecher dauerhaft unattraktiv zu machen. Darüber hinaus scheitern Einbrecher immer häufiger an gut gesicherten Fenstern und Türen. Die Aufklärungsquote beim Wohnungseinbruchdiebstahl ging in Rahlstedt in den letzten Jahren, analog zur hamburgweiten Entwicklung, ebenfalls zurück. Die Aufklärung von Wohnungseinbrüchen bleibt weiter dadurch erschwert, dass immer weniger Täter aus Hamburg kommen. Häufig handelt es sich um sogenannte reisende Täter, die sehr professionell und vielfach in Gruppen agieren. Sie verlassen in der Regel umgehend nach ihren Einbrüchen die Stadt. 4. Wie viel Personal mit Stellen welcher Wertigkeit war im PK 38 und anderen Polizeieinheiten für die Prävention, Bekämpfung und Verfolgung des (Wohnungs-)Einbruchs in den oben genannten Zeiträumen jährlich für den Stadtteil Rahlstedt zuständig? Drucksache 21/20071 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Für die präventive und repressive Bekämpfung der Wohnungseinbruchkriminalität gibt es Zuständigkeiten an verschiedenen Dienststellen der Polizei, die sich auch auf den Stadtteil Rahlstedt erstrecken. Dabei sind diese Dienststellen regelmäßig auch für präventive und repressive Maßnahmen in anderen polizeilichen Aufgabenfeldern tätig oder nicht nur für den Stadtteil Rahlstedt zuständig, sodass eine Ausweisung von Stellen und Wertigkeiten im Sinne der Fragestellung nicht möglich ist. Eine örtliche Zuständigkeit für Rahlstedt, aber nicht nur für diesen Stadtteil, liegt vor allem bei dem Polizeikommissariat 38 und beim Landeskriminalamt (LKA) 15. Die dort eingesetzten Beamtinnen und Beamten sind auch für die Bekämpfung des Wohnungseinbruchs zuständig. Hamburgweite Zuständigkeiten, damit auch für den Stadtteil Rahlstedt, liegen für den Wohnungseinbruch vor allem beim LKA 19 und für den Bereich der Präventionsberatung (unter anderem für den Wohnungseinbruch) beim LKA FSt 3, siehe auch Antwort zu 5. 5. Welche (neuen) Konzepte verfolgt die zuständige Behörde zur Bekämpfung des (Wohnungs-)Einbruchs in Rahlstedt und Hamburg? Die Kriminalpolizeiliche Beratungsstelle (LKA FSt 33) bietet für Hamburger Privatpersonen , Unternehmen, Behörden und Institutionen eine kostenlose Beratung zum Diebstahl - beziehungsweise Einbruchschutz an. Die Beratung umfasst individuell auf den Einzelfall ausgerichtete Empfehlungen zu organisatorischen, technischen und baulichen Sicherungsmöglichkeiten sowie Tipps zur Verhaltensprävention. Eine detailliertere Auskunft würde die Einsatztaktik der Polizei betreffen und wird grundsätzlich nicht erteilt. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/20071 3 Anlage Diebstahl in/aus Banken, Sparkassen, Poststellen und -agenturen und dergleichen (PKS 405*) Aufklärung erfasste Fälle absolut relativ 2016 1 0 0,0% 2017 1 1 100,0% 2018 0 0 - 2019 0 0 - Diebstahl in/aus Dienst-, Büro-, Fabrikations-, Werkstatt- und Lagerräumen (PKS 410*) Aufklärung erfasste Fälle absolut relativ 2016 70 7 10,0% 2017 56 11 19,6% 2018 48 9 18,8% 2019 41 8 19,5% Diebstahl in/aus Gaststätten, Hotels, Pensionen und Kantinen (PKS 415*) Aufklärung erfasste Fälle absolut relativ 2016 8 1 12,5% 2017 4 0 0,0% 2018 5 0 0,0% 2019 2 0 0,0% Diebstahl in Warenhäuser, Geschäfte (ohne Ladendiebstahl) (PKS 425* - 426*) Aufklärung erfasste Fälle absolut relativ 2016 26 2 7,7% 2017 36 10 27,8% 2018 20 4 20,0% 2019 9 5 55,6% Wohnungseinbruchdiebstahl (PKS 435*) Aufklärung erfasste Fälle absolut relativ 2016 342 37 10,8% 2017 287 26 9,1% 2018 215 16 7,4% 2019 168 10 6,0%