BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/20079 21. Wahlperiode 11.02.20 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Alexander Wolf (AfD) vom 05.02.20 und Antwort des Senats Betr.: Wie oft wird das Sorgentelefon der Schulbehörde zur halbjährlichen Zeugnisausgabe in Anspruch genommen? Das ReBBZ (Regionale Bildungs- und Beratungszentren der Schulbehörde) bietet regelmäßig zur Zeugnisausgabe in den Hamburger Schulen einen Zeugnisservice an. Erfahrene Schulpsychologen und Sozialpädagogen beantworten Fachfragen und beraten bei inhaltlichen Unklarheiten der Zeugnisse . Dafür wird ein Sorgentelefon für einen kurzen Zeitraum freigeschaltet. Insbesondere soll der Service verängstigten Schülern Trost spenden, ihnen Mut zusprechen und Strategien für eine Besserung der schulischen Lage entwickeln. In Hamburg bekommen derzeit rund 240 000 Schüler ihre Zeugnisse . Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Für alle Eltern, Schülerinnen und Schüler, denen das Zeugnis Probleme und Sorgen bereitet, haben die Regionalen Bildungs- und Beratungszentren (ReBBZ) der für Bildung zuständigen Behörde einen Zeugnisdienst eingerichtet, der in den Tagen rund um die Vergabe von Zeugnissen in Hamburg zu erreichen ist. Das Sorgentelefon besteht in Hamburg bereits seit Jahrzehnten. Seit Dezember 2012 wird das Sorgentelefon von den ReBBZ betreut. Zuvor war es der Dienststelle der Regionalen Beratungs- und Unterstützungsstellen (REBUS) und davor bei der Dienststelle Schülerhilfe der für Bildung zuständigen Behörde angesiedelt. Erfahrene Schulpsychologinnen und Schulpsychologen, Sozialpädagoginnen und Sozialpädagogen sowie Lehrkräfte stehen mit fachkundigem Rat bereit und können helfen, Ursachen für die schulischen Schwierigkeiten zu finden und Wege aus einer Krisensituation aufzeigen. Die Beratung ist vertraulich und auf Wunsch auch anonym. Der Zeugnisdienst ist telefonisch zu erreichen. Für Schülerinnen und Schüler besteht auch die Möglichkeit der Kontaktaufnahme per E-Mail. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1. Wie viele Schüler haben sich beim Zeugnisservice des ReBBZ („Sorgentelefon “) in der Vergangenheit gemeldet und welche Verlaufsentwicklung lässt sich hierbei beschreiben? Bitte nach Schulhalbjahren aufschlüsseln und für den Zeitraum der vergangenen fünf Schuljahre bis dato darlegen. Die Anzahl der Meldungen seit 2016 ist der nachfolgenden Übersicht zu entnehmen: Drucksache 21/20079 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Jahr Zeugnisart Anzahl der Meldungen insgesamt davon Sorgeberechtigte Schülerinnen und Schüler andere 2016 Halbjahreszeugnisse 9 7 2 0 Jahreszeugnisse 18 14 4 0 2017 Halbjahreszeugnisse 11 10 1 0 Jahreszeugnisse 16 13 2 1 2018 Halbjahreszeugnisse 10 7 3 0 Jahreszeugnisse 12 11 1 0 2019 Halbjahreszeugnisse 6 5 1 0 Jahreszeugnisse 18 16 2 0 2020 Halbjahreszeugnisse 8 4 4 0 Allen Betroffenen konnte weitergeholfen werden. Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 2. Seit wann bietet die Schulbehörde ein „Sorgentelefon“ zur Zeugnisausgabe an? 3. Welche Sorgen werden von Anrufern vorgetragen? Bitte die häufigsten Sorgen allgemein erläutern. Schülerinnen und Schüler haben beispielsweise Angst vor der Reaktion ihrer Eltern auf schlechte Schulnoten. Sie erkundigen sich nach Versetzungsmöglichkeiten trotz schlechter Schulnoten und Möglichkeiten zur Verbesserung schulischer Leistungen. Sorgeberechtigte erkundigen sich nach Widerspruchsmöglichkeiten gegen schlechte Zensuren, Beschwerdemöglichkeiten gegen Lehrkräfte, der Möglichkeit der Gymnasialanmeldung ohne Gymnasialempfehlung und nach Möglichkeiten, wie sie ihre Kinder unterstützen können. 4. Wie erfolgreich ist die Maßnahme des „Sorgentelefons“ aus Sicht der Schulbehörde bislang? Der für Bildung zuständigen Behörde ist es ein wichtiges Anliegen, die Sorgen der Schülerinnen und Schüler sowie deren Sorgeberechtigten zu kennen und Lösungsmöglichkeiten anzubieten. Dabei ist das Sorgentelefon ein Baustein im Beratungsund Hilfesystem. Die konstanten und geringen Zahlen verdeutlichen, dass die Qualität der Beratung direkt in den Schulen mit der Etablierung von Lernentwicklungsgesprächen nachhaltig wirkt.