BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/20266 21. Wahlperiode 06.03.20 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Thomas Kreuzmann (CDU) vom 27.02.20 und Antwort des Senats Betr.: Digitalisierung durchdacht durchführen – Legt die Einführung von PROSOZ Teile der Verwaltung lahm? (IV) Aus Drs. 21/20214 ergeben sich Nachfragen. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: 1. Wann soll KoPers vollständig in Betrieb genommen werden, sodass auch die in der Anlage der Drs. 21/20214 nicht vollständig vorgelegten Daten vervollständigt werden können? Wenn die Daten bereits vorliegen , bitte die Anlage vervollständigen. Die Daten werden nach Einführung der Module Dienstposten- und Stellenverwaltung und der damit verbundenen vollständigen Inbetriebnahme von KoPers in der Bezirksverwaltung im April 2020 zur Verfügung stehen. 2. Inwieweit unterscheidet sich das neue Karriereportal der Stadt in der Suchmaske von der Vorversion? Neben einer Neugestaltung des Layouts wurde die Suchmaske gegenüber der Vorversion um die Filteroption „Berufsfeld“ ergänzt. 3. Wie viele Downloads der Stellenzusammenfassungen gab es im Jahr 2019 jeweils pro Monat und insgesamt? Die Seite der Stellenzusammenfassungen wurde im Jahr 2019 insgesamt 101 585- mal mit stark abnehmender Tendenz aufgerufen. Auf die Monate verteilen sich die Seitenaufrufe wie folgt: Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez 12 359 11 068 10 803 10 310 9 103 7 140 8 075 9 043 6 509 7 012 5 562 4 601 4. Änderungswünsche an PROSOZ wurden beauftragt und sollen ab Mitte 2020 ausgeliefert werden, so beispielsweise die technische Voraussetzung , um die Schriftgröße anzupassen. Welche weiteren Änderungen wurden wann beauftragt? Die Lenkungsgruppe des Projektes Einführung PROSOZ hat auf ihrer Sitzung vom 13. September 2018 ein Budget von 300 Personentagen beim Hersteller PROSOZ Herten GmbH für die Beauftragung von sogenannten Change-Requests eingerichtet. Zugleich wurde festgelegt, dass die inhaltliche Abarbeitung im Jahr 2020 begonnen wird. Grund war, die Softwareeinführung und die kontinuierliche Weiterentwicklung zeitlich voneinander zu entkoppeln, um zusätzlichen Risiken in der Produktivsetzung vorzubeugen. Drucksache 21/20266 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Derzeit befinden sich insgesamt 15 Change-Request-Anforderungen seitens der Herstellerfirma in der konzeptionellen Klärung. Diese befassen sich mit drei Themenkomplexen : 1. Verbesserung der Transparenz und der Systemunterstützung für die Sachbearbeitung bei der Bearbeitung von Zahlungen und Forderungen (fünf Change Requests). a. Mit der Implementierung von Kontenstandabfragen soll erreicht werden, dass eine manuelle Stornierung von Ad-hoc-Barzahlungen über einen Webservice (OSST) möglich wird, wodurch sich der Bearbeitungsprozess beschleunigt. b. Die Anpassung im Bereich Finanzstatus erleichtert der Sachbearbeitung das Erkennen einer fehlerfreien Auszahlung der Leistung. c. Mit der automatischen Stornierung von Zahlungen oder Forderungen in Fällen , in denen eine Verarbeitung in SAP nicht erfolgte (SAP-Fehler), sollen manuelle Arbeiten seitens der Sachbearbeitung reduziert werden. d. Mit einem systemseitigen Setzen des Änderungsgrundes bei Ratenzahlungen entfällt ein Arbeitsschritt für die Sachbearbeitung bei der Forderungsbearbeitung . e. Für die Zahlungsakquise wird ein zusätzlicher Platzhalter vorgesehen, mit dem die Nummer der Bewohnerin beziehungsweise des Bewohners beziehungsweise die Debitorennummer aufgegeben werden kann. Damit erleichtert sich für die Einrichtungen und Träger die Zuordnung von Zahlungen. 2. Erweiterung der Funktionalitäten im Bereich der Dokumentenvorlagen (sechs Change Requests) für den internen und externen Schriftverkehr. Dazu zählen unter anderem: a. Mit dem Einfügen eines „Betreff“-Feldes lassen sich Kurzmitteilungen oder Vermerke leichter auffinden. b. Mit der Einfügung bedingter Platzhalter lässt sich die Anzahl vorzuhaltender Dokumentenvorlagen reduzieren. c. Der Ausdruck von Bescheiden soll auch veranlasst werden können, wenn sich der Fall in der Kontrolle durch Vorgesetzte befindet. In Abhängigkeit der Entscheidung soll systemseitig der Versand beziehungsweise das Verwerfen des Druckauftrages ausgelöst werden. d. Für Betreuer sollen die Bescheide ein weiteres Feld erhalten, in dem ersichtlich ist, dass die Übersendung „zur Kenntnis“ erfolgt. 3. Unterstützung der Einzelfallbearbeitung im Bereich der Hilfe zur Pflege und dem Fallabschluss (vier Change Requests). a. Die Bearbeitung von Fällen der ambulanten Hilfe zur Pflege soll sowohl in der Einrichtung als auch der Rechnungsabwicklung erleichtert werden. b. Die Erfassung der Altenpflegeausbildungsumlage in der Hilfe zur Pflege soll erleichtert werden. c. Beim Fallabschluss soll die Plausibilisierung zeitlich vorgezogen werden und nicht erst vor der Löschung, sondern bereits bei der Archivierung erfolgen. d. Die Funktion des Fallschutzes wird in Bezug auf die Fallsuche optimiert. Bei der erwähnten Anpassung der Schriftgröße handelt es sich nicht um einen seitens der Freien und Hansestadt Hamburg beauftragten Change Request, sondern um eine Programmanpassung im Zuge der Pflege seitens des Herstellers. Die Identifizierung der Änderungsanforderungen sowie deren Priorisierung erfolgten in gemeinsamer Abstimmung aller das PROSOZ-Verfahren nutzenden Behörden und Bezirksämter am 29. November 2019.