BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/2164 21. Wahlperiode 17.11.15 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Michael Kruse (FDP) vom 09.11.15 und Antwort des Senats Betr.: smartPORT logistics – Wie ist der aktuelle Stand? Um den Hamburger Hafen auch zukünftig konkurrenzfähig zu halten, ist der Einsatz modernster IT-Lösungen erforderlich. Mit smartPORT logistics (SPL) hat die HPA gemeinsam mit der Deutschen Telekom AG und SAP SE ein Gesamtsystem entwickelt, welches als „wesentlichen Bestandteil die zentrale Dispositionssoftware für die LKW-Speditionen zur Steuerung ihrer LKWs bereitstelle“ (Protokoll der öffentlichen Sitzung des Ausschusses Öffentliche Unternehmen, Drs. 21/4, S. 8). Unter anderem soll es Lkw-Fahrern und Disponenten ermöglicht werden, über eine gesonderte Applikation personalisierte Verkehrs- und Infrastrukturinformationen in Echtzeit zu erhalten, um zum Beispiel Informationen über die Verkehrslage im Hafen und auf den Autobahnen oder über die Situation an wichtigen Betrieben zu erhalten. Zudem sollen Parkrauminformationen zur Verfügung gestellt werden. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen auf der Grundlage von Auskünften der Hamburg Port Authority (HPA) wie folgt: 1. Wie haben sich die Nutzerzahlen der SPL-WEB-Anwendung von der SPL-App für Android seit Juli 2015 jeweils entwickelt? Bitte monatlich differenziert angeben. Die Nutzerzahlen sind der nachfolgenden Tabelle zu entnehmen: Zeitpunkt SPL-WEB SPL-App android Juli 2015 5 35 August 2015 6 35 September 2015 8 35 Oktober 2015 8 35 2. Wie hat sich der prozentuale Anteil der Speditionen, die von der ITLösung smartPORT logistics Gebrauch machen, seit Drs. 21/371 und Drs. 21/1083 entwickelt? Welche Planzahlen gibt es für die Entwicklung? (Bitte monatsweise angeben.) Es ist Ziel der HPA, mit smartPORT logistics (SPL) dazu beizutragen, alle Beteiligten der Logistikkette zu vernetzen und somit den Verkehr effizienter zu gestalten. Eine Zielgröße in absoluten Zahlen wurde nicht festgelegt. Der Gesamtanteil liegt unverändert unter 1 Prozent, gemessen an der Gesamtzahl der Speditionen, die SPL nutzen können. Drucksache 21/2164 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 3. Welche konkreten Maßnahmen hat der Senat beziehungsweise die HPA bisher unternommen, um den unter 2. genannten Anteil zu erhöhen? Zur Erhöhung des Nutzeranteils wurden folgende Maßnahmen durchgeführt: Vortrag auf Trucker-Informationsveranstaltung der Containerterminals zur Vorstellung des verbindlichen Slotmanagements Informationsveranstaltung für SPL-Kunden Kostenfreies Angebot zur Nutzung SPL Broschüre/Flyer Vorträge auf verschiedenen externen Veranstaltung Ansprache Großkunden (wie zum Beispiel DHL) Im Übrigen siehe Drs. 21/1083. 4. Welche konkreten Zielgrößen haben der Senat beziehungsweise die HPA für die Nutzung der SPL-Anwendungen bisher definiert? Bis wann soll ein bestimmter Nutzeranteil der SPL-Anwendungen erreicht werden? Siehe Antwort zu 2. 5. Wie tragen die digitalen Anwendungen von SPL zur Effizienzsteigerung des Hamburger Hafenbetriebs bei? Wichtige Informationen werden direkt zielgerichtet an Hafenbetriebe, Spediteure, LkwFahrer und Parkplatzbetreiber weitergegeben. So sorgt SPL dafür, dass alle Beteiligten zur rechten Zeit am rechten Ort sind. Durch rechtzeitige Information und Kommunikation können entsprechende Reaktionen zeitgerecht eingeleitet werden (Änderung des Tourenplans, Alternativrouten et cetera). Insgesamt werden unnötige (Such-)Fahrten reduziert, da die Verfügbarkeit von Zielbetrieben und Parkplätzen bekannt ist. 6. Welche technischen Voraussetzungen (beispielsweise Sensoren) und infrastrukturellen Voraussetzungen (beispielsweise Parkplätze) sind erforderlich, um ein übergreifendes, webbasiertes Slotmanagement im Hamburger Hafen einzuführen? Wann wird die HPA mit der Umsetzung beginnen? Es sind keine weiteren technischen Voraussetzungen erforderlich. Die Belegungsdaten der Lkw-Stellplätze werden vollständig erfasst und über den Mobilitäts Daten Marktplatz (MDM) im DATEX-II-Format im nächsten Jahr veröffentlicht und bereitgestellt werden. Für ein webbasiertes Slotmanagement können die Informationen zur Auslastung der Lkw-Stellplätze eingebunden werden. Die Containerterminalbetreiber im Hamburger Hafen beabsichtigen im nächsten Jahr ein Verfahren für ein webbasiertes Slotmanagement einzuführen. 7. Welche Maßnahmen wurden ergriffen, um die Sicherheit der erhobenen Daten zu gewährleisten und um sich vor Hackerangriffen zu schützen? Um die Sicherheit der erhobenen Daten zu gewährleisten und vor Hackerangriffen zu schützen, wurden folgende technische und organisatorische Maßnahmen umgesetzt: 1. Zutrittskontrolle (Maßnahmen, damit Unbefugten der Zutritt zu den Datenverarbeitungsanlagen verwehrt wird, mit denen personenbezogene Daten verarbeitet werden.) 2. Zugangskontrolle (Maßnahmen, die verhindern, dass Unbefugte die Datenverarbeitungsanlagen und -verfahren benutzen.) 3. Zugriffskontrolle (Maßnahmen, die gewährleisten, dass die zur Benutzung der Datenverarbeitungsverfahren Befugten ausschließlich auf die ihrer Zugriffsberechtigung unterliegenden personenbezogenen Daten zugreifen können.) Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/2164 3 4. Weitergabekontrolle (Maßnahmen, die gewährleisten, dass personenbezogene Daten bei der elektronischen Übertragung oder während ihres Transports oder ihrer Speicherung auf Datenträger nicht unbefugt gelesen, kopiert, verändert oder entfernt werden können, und dass überprüft und festgestellt werden kann, an welche Stellen eine Übermittlung personenbezogener Daten durch Einrichtungen zur Datenübertragung vorgesehen ist.) 5. Eingabekontrolle (Maßnahmen, die gewährleisten, dass nachträglich überprüft und festgestellt werden kann, ob und von wem personenbezogene Daten in DVSysteme eingegeben, verändert oder entfernt worden sind.) 6. Verfügbarkeitskontrolle (Maßnahmen, die gewährleisten, dass personenbezogene Daten gegen zufällige Zerstörung oder Verlust geschützt sind.) 7. Trennungskontrolle (Maßnahmen, die gewährleisten, dass zu unterschiedlichen Zwecken erhobene Daten getrennt verarbeitet werden können.) 8. Welche Probleme sind bisher seitens SAP und aufseiten der Hafen- und Logistikbranche zu den IT-Lösungen bekannt geworden? Wie hat der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde darauf reagiert? Der HPA sowie der zuständigen Behörde sind keine Probleme bekannt.