BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/217 21. Wahlperiode 21.04.15 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Jennyfer Dutschke (FDP) vom 13.04.15 und Antwort des Senats Betr.: Entwicklung Flüchtlingszahlen und Unterbringung Der Senat informierte die Bezirksabgeordneten am 8. April 2015 über die aktuellen Planungen des Senats für die Bedarfe an Plätzen in der Zentralen Erstaufnahme (ZEA) und in der öffentlich-rechtlichen Unterbringung (örU) für das Jahr 2015. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: 1. Wann hat der Senat letztmalig eigene Prognosen zur Entwicklung der Flüchtlingszahlen erstellt? Nach welchen Kriterien erfolgten die Prognosen ? Die letztmalige Prognose des Zugangs von Zuwanderern wurde am 17. März 2015 erstellt. Für die Berechnung der erforderlichen Unterbringungskapazitäten stellen die zuständigen Behörden auf die Anzahl der Zugänge nach Hamburg mit Unterbringungsbedarf ab. Die Asylantragszahlen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge (BAMF) bieten hierfür keine geeignete Berechnungsgrundlage. Die vom BAMF veröffentlichten Asylantragszahlen für das Jahr 2014 waren erheblich niedriger als die Anzahl der Flüchtlinge , die im Jahre 2014 in Deutschland ankamen und Unterbringungsbedarf auslösten . Dies liegt daran, dass der Zeitraum zwischen der Zuweisung der Flüchtlinge in die einzelnen Ländern und der Asylantragstellung beim BAMF mittlerweile mehrere Wochen – in einigen Ländern sogar mehrere Monate – beträgt. Dieser Effekt verstärkt sich mit einem zunehmenden Anstieg der Flüchtlingszahlen. 2. Welche Prognosen stellt der Senat für a. den Gesamtbedarf an Personen mit Unterbringungsbedarf? Für 2015 wird für Hamburg ein Zugang von rund 10.000 Zuwanderern mit Unterbringungsbedarf prognostiziert. b. Abgänge örU und ZEA durch Aufgabe befristeter Standorte? Durch die Aufgabe befristeter Standorte werden in 2015 rund 1.600 Abgänge erwartet. c. Neu geplante Plätze örU und ZEA mit geplanter Realisierung in 2015 und 2016? Für 2015 liegen die Planungen derzeit bei rund 6.700 Plätzen und für 2016 bei weiteren 1.100 Plätzen. d. Fehlende Plätze in der örU? Derzeit fehlen auf Grundlage aktueller Prognosen für 2015 rund 2.650 Plätze. Drucksache 21/217 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 e. Personen, die aufgrund des Ablaufens der Residenzpflicht in die örU übernommen werden müssen? Zum Stichtag 9. März 2015 waren dies 1.503 Personen. 3. Wie steht es um die Akquise neuer Flächen, die nach Änderung des Baugesetzbuchs eine Genehmigung zur Nutzung für örU bedürfen? Wo sind weitere Einrichtungen geplant? (Bitte aufschlüsseln nach Stadtteil/ Sozialraum, Bevölkerungszahl im Stadtteil, Anzahl sozialversicherungspflichtig Beschäftigter im Stadtteil, Anzahl SGB II + III-Leistungsempfänger im Stadtteil, durchschnittliches Einkommen je Steuerpflichtigen im Stadtteil, Anzahl Bevölkerung mit Migrationshintergrund im Stadtteil, Anzahl Ausländerinnen und Ausländer im Stadtteil, Standort/Adresse und Flächenkapazität der Unterbringung, maximaler Platzzahl, Wohnart der Unterbringung.) Siehe Anlage. Darüber hinaus wird darauf hingewiesen, dass die Planungen – auch im Hinblick auf neue Flächen und Standorte – derzeit noch nicht abgeschlossen sind. 4. Ist aus Sicht des Senats davon auszugehen, dass die in diesem Zusammenhang im Haushalt bereitgestellten Mittel auskömmlich sein werden? Wenn nein, in welchem Umfang werden zusätzliche benötigt? Wie sollen diese gegenfinanziert werden? 5. Plant der Senat die Bürgerschaft mit diesem Sachverhalt zu befassen? Wenn ja, wann und in welcher Form? Wenn nein, warum nicht? Der zusätzliche Bedarf wird derzeit ermittelt. Darüber hinaus sind die Planungen noch nicht abgeschlossen. B ez irk A dr es se /S ta nd or t Fl äc he nk ap az itä t Pl at zz ah l A rt d er U nt er br in gu ng St ad tte il B ev öl ke ru ng sz ah l / St ad tte il zu m 3 1. 12 .2 01 3 (b zw . 3 1. 12 .2 01 4) 1) D ur ch . Ei nk om m en je St eu er pf lic ht ig en / St ad tte il 20 10 2) A nz ah l S G B II /II I Le is tu ng s- em pf än ge r / St ad tte il zu m 3 1. 12 .2 01 3 3) So zi al ve rs ic he ru ng s- pf lic ht ig e B es ch äf tig te / St ad tte il zu m 3 1. 12 .2 01 3 4) M ig ra tio ns - hi nt er gr un d / St ad tte il zu m 3 1. 12 .2 01 3 5) A us lä nd er / St ad tte il zu m 31 .1 2. 20 13 (b zw . 31 .1 2. 20 14 ) 6) A lto na N ot ke st r. 25 ca . 6 60 P lä tz e rd . 1 3. 50 0 qm D ie P la nu ng en si nd n oc h ni ch t ab ge sc hl os se n. B ah re nf el d 27 .2 74 (2 7. 37 8) 31 .1 46 31 40 11 .3 13 7. 59 6 4. 01 8 (4 .1 11 ) A lto na G ra f B au di ss in K as er ne - B lo om ka m p 61 C a. 1 45 P lä tz e im er st en B au ab sc hn itt D ie P la nu ng en si nd n oc h ni ch t ab ge sc hl os se n. O sd or f 25 .7 73 (2 5. 90 1) 42 .8 46 43 49 7. 69 4 9. 18 2 3. 83 1 (3 .8 87 ) B er ge do rf M itt le r L an dw eg z w . 16 4- 17 0 un d 16 9- 16 3 30 00 qm , P la tz za hl : P la nu ng ni ch t a bg es ch lo ss en D ie P la nu ng en si nd n oc h ni ch t ab ge sc hl os se n. A lle rm öh e 1. 32 2 (1 .3 53 ) 35 .8 22 12 6 7) 48 8 22 0 76 (1 18 ) H am bu rg - N or d D ee lb ög e/ S al om on - H ei ne -W eg 12 .5 29 q m P la tz za hl : P la nu ng ni ch t a bg es ch lo ss en D ie P la nu ng en si nd n oc h ni ch t ab ge sc hl os se n. E pp en do rf 23 .7 77 (2 4. 17 0) 61 .0 52 10 25 9. 58 1 4. 40 8 2. 10 0 (2 .2 47 ) W an ds be k Lo ttb ek er W eg g gü . N r. 15 7 R d. 7 .3 30 0 qm P la tz za hl : P la nu ng ni ch t a bg es ch lo ss en D ie P la nu ng en si nd n oc h ni ch t ab ge sc hl os se n. B er gs te dt 10 .2 06 (1 0. 21 6) 46 .4 26 34 9 3. 16 8 1. 16 9 31 3 (3 41 ) W an ds be k R od en be ke r S tr. hi nt er N r.3 0 7. 00 0 bi s 8. 00 0q m P la tz za hl : P la nu ng ni ch t a bg es ch lo ss en D ie P la nu ng en si nd n oc h ni ch t ab ge sc hl os se n. B er gs te dt 10 .2 06 (1 0. 21 6) 46 .4 26 34 9 3. 16 8 1. 16 9 31 3 (3 41 ) Q ue lle n: 1) S ta tis tik am t N or d, M el de re gi st er 2) S ta tis tik am t N or d, L oh n- u nd E in ko m m en st eu er st at is tik in H am bu rg fü r d as J ah r 2 01 0 3) B un de sa ge nt ur fü r A rb ei t ( S G B II -L ei st un ge n; ,, H ar tz IV ") , S ta tis tik am t N or d (la uf en de H ilf e zu m L eb en su nt er ha lt au ße rh al b vo n E in ric ht un ge n, G ru nd si ch er un g im A lte r u nd E rw er bs m in de ru ng , R eg el le is tu ng en n ac h de m A sy lb ew er be rle is tu ng sg es et z) - E m pf än ge rin ne n un d E m pf än ge r v on S oz ia lle is tu ng en z ur la uf en de n Le be ns fü hr un g 4) B un de sa ge nt ur fü r A rb ei t, P er so ne n am W oh no rt. 5) S ta tis tik am t N or d, M el de re gi st er m it S on de ra us w er tu ng g en er ie rt m it de m P ro gr am m M ig ra P ro (P ro gr am m z ur G en er ie ru ng d er B ev öl ke ru ng m it M ig ra tio ns hi nt er gr un d au s de m M el de re gi st er ) 6) S ta tis tik am t N or d, M el de re gi st er H in w ei s: 7) A us s ta tis tis ch en G eh ei m ha ltu ng sg rü nd en s in d di e Za hl en d er „E m pf än ge rin ne n un d E m pf än ge r v on S oz ia lle is tu ng en z ur la uf en de n Le be ns fü hr un g“ d er S ta dt te ile O ch se nw er de r, R ei tb ro ok , A lle rm öh e, T at en be rg , S pa de nl an d su m m ie rt w or de n. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/217 3 Anlage 217ska_Text 217ska_Anlage