BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/2285 21. Wahlperiode 24.11.15 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Andrea Oelschlaeger und Detlef Ehlebracht (AfD) vom 17.11.15 und Antwort des Senats Betr.: Kompostierung und Biogaserzeugung Hamburg unterhält über die Stadtreinigung ein System zur getrennten Sammlung von Restmüll, Wertstoffen und kompostierbarem Abfall. Die gesammelten Mengen werden jeweils unterschiedlichen Verwertungen zugeführt . Die kompostierbaren Abfälle werden zum Beispiel im Biogas- und Kompostwerk (BKW) Bützberg zu den namensgebenden Wertstoffen aufbereitet . Dieses technologisch fortschrittliche Verfahren leistet in der Tat einen guten Beitrag zu nachhaltiger Abfallbewirtschaftung und verdient eine eingehendere Würdigung. Vor diesem Hintergrund fragen wir den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen – teilweise auf der Grundlage von Auskünften der Stadtreinigung Hamburg (SRH) – wie folgt: 1. Welche Menge an gelieferten Grünabfällen kann die Anlage maximal monatlich verarbeiten? Die maximale Menge an Bio- und Grünabfall, die monatlich in der Anlage verarbeitet werden kann, liegt bei 6.500 t. 2. Welche Abfallstoffe verbleiben in welchen Mengen nach der Aufbereitung monatlich als nicht kompostierbare Bestandteile? Welche davon können anders (zum Beispiel thermisch) verwertet werden? Welche verbleiben als nicht mehr nutzbare Reststoffe? Als nicht kompostierbare Bestandteile werden circa 2 Prozent (maximal 1.400 t/a) der verarbeiteten Menge aussortiert. Dabei handelt es sich in erster Linie um Kunststoffe (Plastiktüten, sonstige Folien, Blumentöpfe und andere Hartplastikteile), welche der thermischen Verwertung zugeführt werden. Es verbleiben keine weiteren Stoffe als nicht mehr nutzbare Reststoffe. 3. Wie viel kompostierbarer Abfall wird derzeit monatlich von der Stadtreinigung gesammelt? Die gesammelten Mengen schwanken jahreszeitlich zwischen circa 3.500 t und 8.700 t. Im Durchschnitt der Monate Januar bis Oktober 2015 wurden circa 6.600 t pro Monat an Bio- und Grünabfällen gesammelt. 4. Werden die unter 3. genannten Mengen komplett an das BKW Bützberg verbracht? Drucksache 21/2285 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 5. Welche anderen Kompostiereinrichtungen oder Anlagen zur Weiterverarbeitung von kompostierbaren Abfällen nutzt die Stadtreinigung? Bitte die verarbeiteten monatlichen Mengen angeben. Nein. Neben dem BKW Bützberg nutzt die SRH im Rahmen einer Spitzenlastausschreibung die Anlagen folgender Unternehmen: ETH Umwelttechnik GmbH HME Hamburger Müllentsorgung Rohstoffverwertungsgesellschaft mbH K+E Kompost und Erden GmbH (Norderstedt) OTTO DÖRNER Entsorgung GmbH Harz-Humus Recycling GmbH (Quedlinburg) In 2015 sind in diese Anlagen folgende Mengen Bio- und Grünabfall gegangen: Monat 2015 in t Jan 910 Feb 210 März 1.260 Apr 2.270 Mai 2.880 Juni 3.000 Juli 3.270 Aug 2.370 Sep 3.170 Okt 3.290 Jan – Okt 2015 22.620 6. Werden die jahreszeitlich anfallenden Mengen an Herbstlaub ebenso im BKW Bützberg und den anderen Kompostieranlagen verarbeitet? Wenn nein, warum nicht? Wenn ja, stellt die Trennung der Laubsäcke ein Problem dar? Laub aus der Biotonne wird im normalen Prozess im BKW Bützberg mitverarbeitet. Große Laubmengen hingegen sind als Eingangsmaterial für das BKW Bützberg wenig geeignet, da dessen Gasbildungsrate nur gering ist. Die Verwertung der gesondert erfassten Laubsäcke ist daher ausgeschrieben und an einen Dritten vergeben. Dort stellt die Öffnung, Abtrennung und Verwertung von leeren Säcken kein Problem dar. 7. Von welcher mengenmäßigen Entwicklung des eingesammelten kompostierbaren Abfalles wird ausgegangen? In den nächsten Jahren wird weiterhin von einer steigenden Menge Bio- und Grünabfall ausgegangen. Der Abfallwirtschaftsplan – Siedlungsabfälle befindet sich in der Endabstimmung.