BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/2577 21. Wahlperiode 18.12.15 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Detlef Ehlebracht und Dr. Joachim Körner (AfD) vom 11.12.15 und Antwort des Senats Betr.: Hamburger Friedhöfe Wie den Medien zu entnehmen war, sind die Zahl der Bestattungen sowie der dafür benötigte Flächenbedarf auf den Hamburger Friedhöfen rückläufig. Weiter ist festzustellen, dass sich auch die Nutzung von Kapellen und Trauerhallen reduziert hat. Die Gebühren für die Inanspruchnahme von Friedhofsnutzungen sind gleichzeitig seit Jahren stark angestiegen. Vor diesem Hintergrund fragen wir den Senat: Die erfragten Daten liegen aufgrund der zehnjährigen Aktenaufbewahrungspflicht nicht seit 1960 vor und können auch nicht rekonstruiert werden. Dargestellt werden deshalb jährliche Angaben zu den Jahren 2004 bis 2014. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1. Wie ist die Entwicklung der Belegung bei den städtischen Friedhöfen seit 1960? Bitte tabellarisch in Fünfjahresschritten aufbereiten und nach Grabstätten untergliedern (Sarg, Urne, anonym, Ruhewald und so weiter ). In der Anlage sind die Entwicklung der Beisetzungszahlen und die Belegung mittels überlassener und frei gewordener Grabstätten in Hamburg dargestellt. Die Grabstättenform Ruhewald wird statistisch nicht gesondert erfasst. 2. Welche kirchlichen beziehungsweise sonstigen Friedhöfe existieren in Hamburg und wie ist hier die Entwicklung der Belegung? Bitte analog zu 1. aufbereiten. In Hamburg gibt es neben den staatlichen Friedhöfen folgende kirchliche Friedhöfe: Friedhof Allermöhe, Friedhof Altengamme, Friedhof Billwerder, Alter u. Neuer Friedhof Curslack, Friedhof Finkenwerder, Alter u. Neuer Südfriedhof Kirchwerder, Friedhof Moorburg, Friedhof Moorfleet, Friedhof Neuengamme, Friedhof Ochsenwerder, Friedhof Bernadottestraße, Friedhof Diebsteich, Friedhof Holstenkamp, Friedhof Bornkamp, Friedhof Blankenese, Friedhof Groß Flottbek, Friedhof Nienstedten, Friedhof Eidelstedt, Friedhof Stellingen, Friedhof Niendorf, Friedhof Bergstedt, Friedhof Bramfeld , Friedhof Hinschenfelde, Friedhof Rahlstedt, Friedhof Schiffbek, Friedhof Steinbek , Friedhof Tonndorf, Alter Friedhof Wandsbek, Neuer Friedhof Harburg, Friedhof Wilstorf, Friedhof Kirchdorf, Friedhof Neuenfelde, Friedhof Sinstorf, Mennonitenfriedhof Altona, Jüdischer Friedhof Ohlsdorf. Im Übrigen siehe Anlage. Drucksache 21/2577 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 3. Wie hat sich die Ausnutzung der Kapellen und Trauerhallen in dem angegebenen Zeitraum entwickelt? Bitte tabellarisch für städtische und kirchliche Friedhöfe aufbereiten. Die Nutzung der Kapellen und Trauerfeiern wird über die jährliche Anzahl der Trauerfeiern dargestellt: Jahr kirchliche Friedhöfe staatliche Friedhöfe 2004 3.975 6.270 2005 3.617 5.959 2006 3.338 5.552 2007 3.414 5.199 2008 3.316 5.132 2009 2.905 5.248 2010 3.182 4.572 2011 2.813 4.643 2012 3.063 4.504 2013 3.601 4.254 2014 3.641 3.797 4. Wie haben sich die Gebührensätze für die oben angeführten Dienstleistungen (verschiedene Grabstätten sowie Nutzung von Kapellen und Trauerhallen) bei den städtischen Friedhöfen entwickelt? Bitte tabellarisch aufbereiten. Aufgrund der vielfältigen Bestattungsangebote und Kombinationsmöglichkeiten kann keine tabellarische Aufbereitung erfolgen. Zur Entwicklung der Gebührenordnungen für das Friedhofs- und Bestattungswesen der staatlichen Friedhöfe siehe: http://www.luewu.de/gvbl/ suche.php?suchstr=Bestattung&verkn=und&find=suchen . 5. Wie war die Entwicklung bei den kirchlichen beziehungsweise sonstigen Einrichtungen? Bitte tabellarisch aufbereiten. Zur Entwicklung der Gebühren der kirchlichen Friedhöfe liegen der zuständigen Behörde keine Informationen vor. Die kirchlichen Friedhöfe verabschieden ihre Gebühren eigenständig. 6. Nach welchen Gesichtspunkten und von wem werden die Gebührensätze der städtischen beziehungsweise kirchlichen oder sonstigen Einrichtungen festgelegt? Gebühren beziehungsweise Gebührensätze werden gemäß Gebührengesetz unter Berücksichtigung der Grundsätze der Kostenentwicklung jährlich angepasst. 7. Besteht bei den städtischen Friedhöfen die Verpflichtung, kostendeckend zu arbeiten? Wenn ja, gelingt dieses? Wenn nein, wie hoch ist der Zuschussbedarf? Bitte tabellarisch aufbereiten . Ja, das gelingt. 8. Erhalten kirchliche beziehungsweise sonstige Friedhöfe staatliche Zuschüsse zur Erfüllung Ihrer Aufgaben? Im Rahmen der gebührenpflichtigen Leistungen werden keine Zuschüsse gezahlt. Für Friedhöfe mit nach dem Kriegsgräbergesetz zu erhaltenden Kriegsgräbern werden Mittel für die Unterhaltung und Pflege durch den Bund gezahlt. 9. Welche Maßnahmen werden unternommen, damit die Gebührensätze angesichts des Rückganges der Auslastung nicht ins Unermessliche steigen und die Friedhöfe nachhaltig wirtschaften können und zukunftsfähig werden? Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/2577 3 Bisher kann durch die Steigerung der Produktivität und die Senkung des Personalbestandes einem Rückgang der Fallzahlen begegnet werden. Drucksache 21/2577 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 4 Anlage Beisetzungen alle Friedhöfe Beisetzungen staatliche Friedhöfe Beisetzungen kirchliche Friedhöfe Jahr Beisetzungen gesamt Sarg davon anonym Urne davon anonym Sarg davon anonym Urne davon anonym Sarg davon anonym Urne davon anonym 2004 17.647 5.709 177 11.938 4.552 3.184 170 7.724 2.774 2.525 7 4.214 1.778 2005 17.276 5.542 153 11.734 4.286 3.007 146 7.461 2.518 2.535 7 4.273 1.768 2006 16.778 5.248 149 11.530 4.141 2.798 131 7.177 2.382 2.450 18 4.353 1.759 2007 16.692 5.200 141 11.492 4.113 2.761 135 7.089 2.329 2.439 6 4.403 1.784 2008 17.042 5.217 145 11.825 4.089 2.853 132 7.352 2.373 2.364 13 4.473 1.716 2009 17.001 4.955 133 12.046 3.990 2.684 125 7.839 2.665 2.271 8 4.207 1.325 2010 17.037 4.829 103 12.208 4.026 2.554 97 7.872 2.767 2.275 6 4.336 1.259 2011 16.592 4.691 112 11.901 3.691 2.533 106 7.752 2.541 2.158 6 4.149 1.150 2012 16.293 4.357 99 11.936 3.656 2.358 84 7.696 2.538 1.999 15 4.240 1.118 2013 16.593 4.348 66 12.245 3.762 2.325 57 7.915 2.587 2.023 9 4.330 1.175 2014 16.057 4.137 90 11.920 3.505 2.235 73 7.410 2.283 1.902 17 4.510 1.222 überlassene Grabstätten auf allen Friedhöfen freigewordene Grabstätten auf allen Friedhöfen Jahr Sarggrabstätten Davon anonym Urnengrabstätten davon anonym Sarggrabstätten Urnengrabstätten 2004 3.083 177 7.667 4.472 7.145 3.121 2005 2.995 153 7.648 4.286 6.667 2.290 2006 2.792 149 7.653 4.140 6.982 2.340 2007 2.744 141 7.420 4.113 6.774 3.602 2008 2.918 145 7.757 4.089 9.578 3.775 2009 2.954 133 8.096 3.990 10.632 3.461 2010 2.777 97 7.945 3.941 10.105 3.442 2011 2.710 110 7.510 3.689 10.216 3.998 2012 2.476 99 7.886 3.489 9.085 3.145 2013 2.476 66 7.669 3.595 9.532 3.155 2014 2.312 90 7.649 3.451 9.423 2.929 überlassene Grabstätten auf staatlichen Friedhöfen freigewordene Grabstätten auf allen staatlichen Friedhöfen Jahr Sarggrabstätten Davon anonym Urnengrabstätten davon anonym Sarggrabstätten Urnengrabstätten 2004 1.820 170 4.881 2.694 4.239 1.949 2005 1.753 146 4.632 2.518 4.162 1.808 2006 1.528 131 4.516 2.382 4.413 1.937 2007 1.594 135 4.509 2.329 4.078 2.096 2008 1.720 132 4.775 2.373 7.224 3.222 2009 1.653 125 5.268 2.665 7.592 3.067 2010 1.542 91 5.193 2.682 7.542 3.132 2011 1.483 106 4.970 2.541 7.426 3.525 2012 1.409 84 5.024 2.368 7.075 2.864 2013 1.390 57 5.193 2.587 7.317 2.754 2014 1.397 73 4.766 2.231 7.778 2.607 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/2577 5 überlassene Grabstätten auf kirchlichen Friedhöfen freigewordene Grabstätten auf kirchlichen Friedhöfen Jahr Sarggrabstätten davon anonym Urnengrabstätten davon anonym Sarggrabstätten Urnengrabstätten 2004 1.263 7 2.786 1.778 2.906 1.172 2005 1.242 7 3.016 1.768 2.505 482 2006 1.264 18 3.137 1.758 2.569 403 2007 1.150 6 2.911 1.784 2.696 412 2008 1.198 13 2.982 1.716 2.354 553 2009 1.301 8 2.828 1.325 3.040 394 2010 1.235 6 2.752 1.259 2.563 310 2011 1.227 4 2.540 1.148 2.790 473 2012 1.067 15 2.862 1.121 2.010 281 2013 1.086 9 2.476 1.008 2.215 401 2014 915 17 2883 1220 1645 322