BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/2612 21. Wahlperiode 22.12.15 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Karl-Heinz Warnholz (CDU) vom 14.12.15 und Antwort des Senats Betr.: Weniger Gästefans bei Spielen mit einem erhöhten Sicherheitsrisiko der Fußball-Bundesliga Wie in der Presse Anfang Dezember 2015 (unter anderem „Ostsee-Zeitung“, „Hannoversche Allgemeine“) bekannt wurde, hat die Innenministerkonferenz in Koblenz beschlossen, die Gastkartenkontingente für Spiele der Fußball- Bundesliga mit einem erhöhten Sicherheitsrisiko zu reduzieren. Bislang stehen fest 10 Prozent der Tickets den Fans der Gastmannschaft zu. Dieses Vorhaben betrifft insbesondere Derbys wie Hamburger Sportverein gegen Werder Bremen und dürfte die Fans treffen. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: 1. Wie hat sich Innensenator Neumann zu dem Vorschlag der Reduzierung der Gastkartenkontingente positioniert und abgestimmt? Die Beschlussfassungen der Ständigen Konferenz der Innenminister und -senatoren der Länder erfolgen einstimmig. 2. Welchen Vorteil sieht der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde in der Reduzierung der Gastkartenkontingente bezogen auf die Sicherheit bei Bundesligaspielen? Sofern die Reduzierung der Gastkartenkontingente von weiteren präventiven Maßnahmen flankiert wird, kann damit grundsätzlich die Anreise beziehungsweise der Aufenthalt von Angehörigen der Problemszene am Spielort begrenzt werden. Hierdurch wird das Gefahrenpotenzial, das von der jeweiligen Problemszene ausgeht, minimiert. 3. Auf wie viel Prozent wird die Quote der Gastkartenkontingente gesenkt? Hierüber wurden keine Festlegungen getroffen. Die Reduzierung von Gastkartenkontingenten ist eine von verschiedenen Maßnahmen, über deren Anwendung ausgehend von der Gefahrenprognose eines Risikospiels fallweise entschieden wird. 4. Welche Heimspiele des Hamburger Sportvereins sind hiervon betroffen? 5. Nach welchen Kriterien wird ein Spiel als ein Spiel mit einem erhöhten Sicherheitsrisiko eingestuft? Die Einstufung eines Spiels als Risikospiel obliegt grundsätzlich dem Veranstalter. Daneben ist der Deutsche Fußball-Bund (DFB) berechtigt, aufgrund eigener Erkenntnisse eine Begegnung als Risikospiel einzustufen. In den Richtlinien des DFB zur Verbesserung der Sicherheit bei Bundesligaspielen ist definiert, dass Spiele mit erhöhtem Risiko solche sind, bei denen aufgrund allgemeiner Erfahrung oder aktueller Erkenntnisse die hinreichende Wahrscheinlichkeit besteht, dass eine besondere Gefahrenlage eintreten wird. Drucksache 21/2612 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 6. Inwieweit sieht der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde einen Qualitätsverlust des Spiels durch die Reduzierung der Gastkartenkontingente ? Fußballspiele beziehen ihre Qualität unter anderem durch das Erleben des Spiels vor Ort, im Stadion und gemeinsam mit anderen Fans der spielenden Vereine. Eine der Voraussetzungen für eine hohe Qualität dieses Erlebnisses ist aber auch, dass sich die Zuschauer und Fans sicher fühlen können und nicht Gefährdungen durch randalierende Personen oder Gruppen ausgesetzt sind. Die Reduzierung von Gastkartenkontingenten als Maßnahme der Gefahrenabwehr aufgrund des Vorliegens hoher Risiken beziehungsweise Gefahren für die Zuschauer geht gegebenenfalls mit einem Qualitätsverlust für friedliche Fans und Zuschauer einher; die Ursachen für diesen Qualitätsverlust liegen jedoch im risikobegründenden Verhalten von Personen beziehungsweise Störern.