BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/290 21. Wahlperiode 28.04.15 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Birgit Stöver (CDU) vom 20.04.15 und Antwort des Senats Betr.: Erstwunsch bei der Schulanmeldung in Harburg – Eine Utopie? In diesen Tagen werden die Anmeldebestätigungen für die Grundschulen und die weiterführenden Schulen für das Schuljahr 2015/2016 versandt. Während die Schulbehörde in den hauseigenen Pressemitteilungen für die verschiedenen Schulformen hohe durchschnittliche Prozentzahlen bei der Erfüllung der Erstwünsche angibt, sieht der Blick auf einzelne Schulen ganz anders aus. So wird beispielsweise der Erstwunsch bei den Anmeldungen an der Goethe-Schule-Harburg (STS) nur zu 64 Prozent erfüllt. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: 1. Wie haben sich die Anmeldezahlen seit dem Schuljahr 2010/2011 an den Grundschulen, Stadtteilschulen und Gymnasien im Bezirk Harburg (Planungsregionen 21 und 22) bis einschließlich der aktuellen Anmelderunde entwickelt? Bitte die absolute Zahl der erfüllten Erstwünsche sowie den entsprechenden Prozentwert für die einzelnen Schulen angeben und nach Schuljahren aufschlüsseln. Zur Entwicklung der Anmeldezahlen und Erfüllung der Erstwünsche für die vorangegangenen Schuljahre siehe Drs. 19/5306, 19/7036, 20/3149, 20/3705, 20/3763, 20/6787, 20/6856, 20/11503 und 20/14665. Anzahl der angemeldeten und aufgenommenen Schülerinnen und Schüler für Klasse 1 Region Schule Angemeldete SuS Aufgenommene SuS Erstwunsch- erfüllung R 21 Grundschule am Kiefernberg 106 107 100,0% Schule Dempwolffstraße 44 38 86,4% Schule Grumbrechtstraße 95 95 100,0% Schule In der Alten Forst 114 116 100,0% Schule Kapellenweg 74 76 100,0% Schule Kerschensteinerstraße 57 57 100,0% Schule Maretstraße 68 69 100,0% Schule Marmstorf 87 87 100,0% Schule Neuland 22 22 100,0% Schule Rönneburg 83 83 100,0% Schule Scheeßeler Kehre 69 69 100,0% R 22 Ganztagsgrundschule Am Johannisland 75 75 100,0% Drucksache 21/290 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Region Schule Angemeldete SuS Aufgenommene SuS Erstwunsch- erfüllung Grundschule An der Haake 61 71 100,0% Grundschule Neugraben 86 76 88,4% Schule Arp-SchnitgerStieg 46 46 100,0% Schule Cranz 12 12 100,0% Schule Ohrnsweg 24 24 100,0% Schule Schnuckendrift 66 67 100,0% Stadtteilschule Fischbek /Falkenberg 46 46 100,0% Gesamt 1.235 1.236 --- Quelle: Planungsdaten der zuständigen Behörde, Stichtag 17. März 2015 Anzahl der angemeldeten und aufgenommenen Schülerinnen und Schüler für Klasse 5 Region Schule Angemeldete SuS Aufgenommene SuS Erstwunsch- erfüllung R 21 Alexander-von-HumboldtGymnasium 107 112 100,0% Friedrich-EbertGymnasium 97 106 100,0% Goethe Schule Harburg 247 161 65,2% Heisenberg-Gymnasium 87 84 96,6% Immanuel-KantGymnasium 70 84 100,0% Lessing-Stadtteilschule 33 55 100,0% Schule Grumbrechtstr. (6jährige Grundschule) 55 56 100,0% Schule Maretstraße 87 84 96,6% Stadtteilschule Ehestorfer Weg 39 85 100,0% R 22 Gymnasium Süderelbe 134 136 100,0% Stadtteilschule Fischbek/ Falkenberg 171 161 94,2% Stadtteilschule Süderelbe 104 105 100,0% Gesamt 1.231 1.229 --- Quelle: Planungsdaten der zuständigen Behörde, Stichtag 7. April 2015 Die Erfüllung der Erstwünsche liegt im Bezirk Harburg für alle Schulformen mit einer Ausnahme über dem Hamburger Durchschnitt: 98,7 Prozent aller Erstklässler haben in Harburg (96,5 Prozent Hamburg gesamt) einen Platz an ihrer Wunschschule erhalten . Die Erstwunscherfüllung für die Harburger Gymnasien liegt bei 99,4 Prozent im Vergleich zu Hamburg gesamt mit 96,2 Prozent. Auch die Erstwunscherfüllung für die Stadtteilschulen liegt mit Ausnahme der Goethe-Schule-Harburg über dem Durchschnitt für Hamburg (97,0 Prozent zu 92,9 Prozent). Darüber hinausgehende Auswertungen für die zurückliegenden Jahre sind angesichts der genannten Zahlen in der für eine Schriftliche Kleine Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich. Im Übrigen sind wesentliche Daten bereits mit den vorgenannten Drucksachen veröffentlicht . 2. Inwieweit wichen/weichen die über die Anmeldezahlen an den Schulen im Bezirk Harburg bereitgestellten Kapazitäten von den Planzahlen zur Zügigkeit der Schulen im in den Regionen 21 und 22 des Schulentwicklungsplans (SEPL) ab? Bitte nach Schuljahren seit 2010/2011 bis einschließlich 2015/2016 und für die einzelnen Schulen aufschlüsseln. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/290 3 3. Welchen Einfluss hat das Anmeldeverhalten der Eltern auf die Fortschreibung des SEPL? Der Schulentwicklungsplan betrachtet die vorhandenen Schulen und stellt diese in Relation zu den mittelfristig zu erwartenden Schülerzahlen. Da die Hamburgische Verwaltung verpflichtet ist, ihre Planungen nach dem Gebot von Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit zu erbringen, ist das erste Kriterium, vorhandene Schulen möglichst auszulasten und Zubauten überall da zu vermeiden, wo sich in zumutbarer Entfernung geeignete Schulräume nachweisen lassen. Im Übrigen siehe Drs. 21/141. Die im Schulentwicklungsplan perspektivisch angenommenen maximalen Schülerzahlen wurden im Grundschulbereich in den letzten Jahren im Bezirk Harburg weder in der Region 21 noch in der Region 22 überschritten. Gleiches gilt für die Stadtteilschulen in Harburg. Im Bereich der Gymnasien kam es in einzelnen Jahren zu leicht erhöhten Schülerzahlen, die allerdings durch die jährlichen Schwankungen insgesamt aufgefangen werden können. Zu der Zügigkeit nach SEPL siehe Anlage, zu den Anmeldezahlen siehe Antwort zu 1. 4. Welche Maßnahmen hat der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde in der Vergangenheit ergriffen, um die Attraktivität der unterfrequent angewählten Schulen bei Schülerinnen und Schülern und bei den Eltern zu erhöhen? 5. Wie und mit welchem Ergebnis wurden diese Maßnahmen ausgewertet? Falls keine Auswertung erfolgte, warum nicht? 6. Welche Maßnahmen befinden sich derzeit in der Umsetzung? 7. Welche konkreten Planungen bestehen beim Senat beziehungsweise der zuständigen Behörde darüber hinaus, um unterfrequent angewählte Schulen zu stärken? 8. Welche Möglichkeiten hält der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde für die unterfrequent angewählten Schulen vor, um durch Schaffung/Stärkung des Schulprofils einerseits und Anmeldeorientierung der Eltern andererseits eine Attraktivitätssteigerung zu erreichen? Die zuständige Behörde informiert jährlich über alle Schulen im Rahmen der Anmelderunde . Dazu werden Tage der offenen Tür an den Schulen organisiert. Darüber hinaus gibt es Informationsschriften wie „Den richtigen Weg wählen“, in denen die Schulen ihre aktuellen Angebote veröffentlichen. Die zuständige Behörde veranstaltet in gemeinsamer Verantwortung der Schulleitung und der regionalen Schulaufsicht in den Bezirken sogenannte Marktplätze, auf denen sich die Schulen der Region vorstellen. Die Gründe für die mangelnde Anziehungskraft einzelner Schulen sind sehr unterschiedlich . Die zuständige Behörde stimmt die Beratung der unterfrequent angewählten Schulen auf die jeweils unterschiedliche Situation der Einzelschule ab und unterstützt die Schulen bei der Profilbildung wie durch die Stärkung der Naturwissenschaften oder die Verbesserung der Begabtenförderung sowie durch Gremien- und Öffentlichkeitsarbeit . Die Schulaufsicht vereinbart mit der Einzelschule entsprechende Zielund Leistungsvereinbarungen, die in regelhaft stattfindenden Statusgesprächen bilanziert werden. Eine Auswertung der getroffenen Maßnahmen findet in Abstimmung zwischen der regional zuständigen Schulaufsicht und den Schulleitungen sowie in den bezirklichen Schulleiterkonferenzen statt. Im Übrigen siehe Drs. 20/13193. 9. Welche Möglichkeiten eröffnet der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde den überangewählten Schulen, den Erstwunsch der Eltern dennoch zu erfüllen? Die Aufnahme der Schülerinnen und Schüler an den weiterführenden staatlichen Schulen orientiert sich an § 42 Absatz 7 Hamburgisches Schulgesetz. Hierbei wird unter Abwägung aller Gründe für jeden Einzelfall geprüft, ob die Aufnahme an der Erstwunschschule möglich ist. Im Übrigen siehe Antworten zu 1. sowie zu 2. und 3. Drucksache 21/290 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 4 Anlage Schülerzahlen lt. Schulentwicklungsplan für Grund-, Stadtteilschulen und Gymnasien im Bezirk Harburg Region Sozialindex Schule max. SuS-Zahl nach SEPL Grundschulen R 21 3 Grundschule am Kiefernberg 92 R 21 2 Schule Dempwolffstraße 38 R 21 2 Schule Grumbrechtstraße 114 R 21 5 Schule In der Alten Forst 115 R 21 1 Schule Kerschensteinerstraße 57 R 21 1 Schule Maretstraße 76 R 21 5 Schule Neuland 46 R 21 2 Schule Kapellenweg 57 R 21 5 Schule Marmstorf 92 R 21 4 Schule Rönneburg 92 R 21 4 Schule Scheeßeler Kehre 92 Summe Region 21 871 R 22 2 Ganztagsgrundschule Am Johannisland 76 R 22 3 Grundschule An der Haake (Hausbruch/Lange Striepen) 115 R 22 2 Grundschule Neugraben - Offene Ganztagsgrundschule (GBS) 38 R 22 2 Schule Ohrnsweg 38 R 22 5 Schule Schnuckendrift 69 R 22 4 Stadtteilschule Fisch- bek/Falkenberg 69 R 22 3 Schule Arp-Schnitger-Stieg 46 R 22 3 Schule Cranz 23 Summe Region22 474 Stadtteilschulen R 21 3 Goethe-Schule Harburg 161 R 21 3 Lessing-Stadtteilschule 69 R 21 1 Schule Maretstraße 69 R 21 2 Stadtteilschule Ehestorfer Weg 115 R 22 4 Stadtteilschule Fischbek /Falkenberg 161 R 22 2 Stadtteilschule Süderelbe 138 Summe Stadtteilschulen 713 Gymnasien R 21 5 Alexander-von-HumboldtGymnasium 112 R 21 5 Friedrich-Ebert-Gymnasium 112 R 21 5 Heisenberg-Gymnasium 112 R 21 5 Immanuel-Kant-Gymnasium 84 R 22 5 Gymnasium Süderelbe 112 Summe Gymnasien 532