BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/2934 21. Wahlperiode 26.01.16 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Anna-Elisabeth von Treuenfels-Frowein und Jens Meyer (FDP) vom 20.01.16 und Antwort des Senats Betr.: Außerschulischer Lernort Staatsarchiv Im Staatsarchiv der Freien und Hansestadt Hamburg gibt es einen archivpädagogischen Dienst, der es Schulklassen ermöglicht, unmittelbar mit Geschichte in Berührung zu kommen und das Staatsarchiv kennenzulernen (http://www.hamburg.de/kulturbehoerde/oeffentlichkeitsarbeit/369616/archivp aedagogik-start/). Vor diesem Hintergrund fragen wir den Senat: 1. Seit wann gibt es im Staatsarchiv diesen archivpädagogischen Dienst? Die pädagogische Betreuung des außerschulischen Lernorts Archiv wurde zum 4. Juli 2011 durch eine Lehrkraft aufgenommen. 2. Wie viele Stellen sind hierfür vorgesehen und aus welchen Produktgruppen im Haushalt werden sie finanziert? 3. Sind alle geplanten Stellen besetzt? Wenn nein: welche nicht und aus welchen Gründen? Stellen sind für diese Tätigkeit nicht vorgesehen. Die Tätigkeit der Lehrkraft wird anteilig durch die Behörde für Schule und Berufsbildung aus der Produktgruppe 238.01 Steuerung und Service des Einzelplans 3.1 finanziert, während die Kulturbehörde ihren Anteil aus wechselnden Vakanzen erbringt. 4. Ist diese Einrichtung zeitlich befristet? Wenn ja: bis wann und aus welchen Gründen? Der Einsatz wurde von Jahr zu Jahr befristet verlängert – er endet zum 31. Juli 2016 (Ende des Schuljahres). 5. Welche Tätigkeiten obliegen dem archivpädagogischen Dienst? Bitte konkret ausführen. Die Tätigkeiten der eingesetzten Lehrkraft umfassen unter anderem Führungen für Lerngruppen, Nutzung des Staatsarchivs als Lernort, Fortbildungsveranstaltungen für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie Erstellung von Lernmaterialien in Abstimmung mit dem Landesinstitut für Lehrerbildung und Schulentwicklung. 6. An welche Altersgruppen und welche Fächer/Kurse/Klassen/Unterrichtseinheiten richtet er sich im Besonderen? Das Angebot wird vor allem von Lerngruppen der Oberstufe, aber auch der Mittelstufe in den Fächern Geschichte, Politik-Gesellschaft-Wirtschaft, Kunst, Religion und Deutsch genutzt. Drucksache 21/2934 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 7. Welche Arbeiten verrichten Schüler dort konkret und welcher Zeitraum ist dafür vorgesehen? Die Schülerinnen und Schüler erhalten allgemeine Informationen über die Nutzung und die Recherchemöglichkeiten in einem Archiv. Sie werten selbst Quellen aus und tragen die Ergebnisse in Form einer Präsentation vor. Die durchschnittliche Arbeitsdauer liegt zwischen drei bis vier Zeitstunden. 8. Hat die Teilnahme Rückwirkungen auf Leistungen oder Benotungen in der Schule? An außerschulischen Lernorten von Schülerinnen und Schülern erbrachte Leistungen können bei der Notenfindung berücksichtigt werden. 9. Wie viele Klassen und Schüler nutzen den archivpädagogischen Dienst? Bitte aufschlüsseln nach Schulhalbjahren. Halbjahr Anzahl der Lerngruppen Anzahl der Schüler/-innen 2-2011 10 230 1-2012 28 541 2-2012 33 666 1-2013 36 647 2-2013 45 737 1-2014 48 914 2-2014 59 1.103 1-2015 47 1.123 2-2015 34 502 10. Ist der archivpädagogische Dienst evaluiert worden? Wenn ja: mit welchen Ergebnissen? Wenn nein: aus welchen Gründen? Die eingesetzte Lehrkraft hat eine eigene Erhebung mittels Feedbackbogen durchgeführt . 11. Kann die Nachfrage von Schülern und Klassen durch den archivpädagogischen Dienst gedeckt werden? Generell wird die Nachfrage gedeckt; in Spitzenzeiten, beispielsweise während des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten, überschreiten die Anfragen das Arbeitskontingent. 12. Welche Überlegungen verfolgt die zuständige Behörde zur Weiterentwicklung des Konzepts? Siehe Antwort zu 4.