BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/2948 21. Wahlperiode 29.01.16 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Michael Weinreich (SPD) vom 22.01.16 und Antwort des Senats Betr.: Änderung der Verkehrsführung Georg-Wilhelm-Straße/Pollhornweg Bereits vor der internationalen Gartenschau 2013 und der Internationalen Bauausstellung Hamburg, wurde die Verkehrsführung an der Einmündung des Pollhornwegs in die Georg-Wilhelm-Straße im August 2012 im Rahmen der Kapazitätserhöhung Straßen Wilhelmsburg geändert. Es entstand eine abknickende Vorfahrtsstraße, die zusätzlich mit einer Ampel ausgestattet wurde. Ziel dieser Maßnahme war es, vor allem den Schwerlastverkehr des Industriegebiets Pollhornbogen flüssiger abbiegen zu lassen und so die Georg-Wilhelm-Straße schneller zu entlasten. Im November dieses Jahres hat der Landesbetrieb für Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG) eine erneute Änderung der Verkehrsführung durchgeführt. Dazu wurde die Kreuzung baulich mit Borden als abknickende Vorfahrtsstraße hergestellt und die provisorische Ampel durch eine fest eingebaute ersetzt. Ziel dieser Maßnahme war es auch, die „Fahrt durch den nördlichen Abschnitt der Georg-Wilhelm-Straße für den Durchgangsverkehr und dabei insbesondere für Lkw weniger attraktiv“ zu machen und die Lärmbelästigung für die Anwohner zu reduzieren. Zusätzlich wurde auch die Fahrbahn erneuert und die Geh- und Radwege erneuert. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: 1. Wie viel wurde in die Veränderung der Verkehrsführung Georg-Wilhelm- Straße/Pollhornweg von 2012 bis 2015 investiert? Bitte nach Kalenderjahr aufgeschlüsselt beantworten. Im Jahr 2012 wurde für die Veränderung der Verkehrsführung im Knotenpunkt Georg- Wilhelm-Straße/Pollhornweg circa 94.000 Euro investiert. Diese Investition beinhaltete punktuelle Fräs- und Markierungsarbeiten, eine Grundinstandsetzung der Knotenpunktzufahrt Pollhornweg sowie die Kosten für die Einrichtung der provisorischen Lichtsignalanlage (LSA). Ziel war hier, eine leistungsfähige Umleitungsmöglichkeit für Lkws während der Dauer der Internationalen Gartenschau – igs 2013 – zu schaffen. Die Maßnahme war auf das Erfordernis der umzuleitenden Gartenschauverkehre zugeschnitten und nicht als dauerhafte Verkehrslösung gedacht. Eine dauerhafte Verkehrsführung , die auch eine Entlastung der Georg-Wilhelm-Straße von durchfahrendem Lkw-Verkehr bewirken soll, wurde nun mit der im Jahr 2015 durchgeführten Maßnahme geschaffen. Die Kostenberechnung für die Baumaßnahme im Jahr 2015 weist Baukosten in Höhe von 563.000 Euro aus. Diese Kosten beinhalten die bauliche Herstellung des Knotenbereichs als abknickende Vorfahrtstraße, die Sanierung der Deck- und Binderschicht Drucksache 21/2948 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 sowie das Ersetzen der provisorischen LSA durch eine fest eingebaute LSA. Die Maßnahme wurde noch nicht schlussgerechnet, sodass noch keine endgültige Bausumme genannt werden kann. 2. Wurden bei diesen Maßnahmen die Interessen der Radfahrer berücksichtigt ? Wenn nein: warum nicht? Wenn ja: Welche Ziele der Radverkehrsstrategie sollen durch diese Maßnahmen umgesetzt werden? Ja. Der Radverkehr aus Richtung Norden kommend behält weiterhin einen Vorbeifahrstreifen und eine Aufstellfläche vor der Einmündung Pollhornweg. Südlich der Einmündung wird der Radverkehr über ein abgesenktes Hochbord auf den vorhandenen gemeinsamen Geh- und Radweg geführt. Der Radverkehr aus Richtung Süden kommend, mit Fahrtziel Pollhornweg, wird im Knotenbereich mittels einer Ableitung sowie Schutzstreifen parallel zum Kfz-Verkehr geführt. Für den in Richtung Norden führenden Bereich besteht keine Radwegebenutzungspflicht , sodass die Radfahrenden die Fahrbahnen nutzen (Mischverkehr) dürfen. 3. Welche weiteren Maßnahmen sind im Bereich Georg-Wilhelm-Straße/ Pollhornweg vonseiten des Senats geplant, um a. den Schwerlastverkehr von der Georg-Wilhelm-Straße wegzuleiten? Ist insbesondere eine noch deutlichere Verkehrsbeschilderung an der Kreuzung Georg-Wilhelm-Straße /Pollhornweg geplant? Im 3. Quartal 2016 soll der Knoten Georg-Wilhelm-Straße/Mengestraße umgebaut werden. In dem Zuge soll der linkseinbiegende Verkehr in die Georg-Wilhelm-Straße eine geringere Grünzeit bekommen, um so das Durchfahren der Georg-Wilhelm- Straße unattraktiver zu machen. Zusammen mit der in der Antwort zu 1. dargestellten Maßnahme wird damit die Verbindung Georg-Wilhelm-Straße-Pollhornbogen- Schmidts Breite-Wollkämmerei zu einer attraktiveren Fahrvariante für den durchfahrenden Schwerlastverkehr gegenüber der Fahrstrecke in der Georg-Wilhelm-Straße entwickelt werden. b. die Lärmbelästigung für die Anwohner in der Georg-Wilhelm-Straße zu reduzieren? Im Jahr 2017 sollen die Radverkehrsanlagen in der Georg-Wilhelm-Straße verbessert werden. Dabei soll die gesamte Asphaltdeckschicht zwischen dem Pollhornweg und der Mengestraße mit Splitt-Mastix-Asphalt 8 Hmb (SMA 8) erneuert werden. Die relativ geringe Korngröße des Asphalts und das Beseitigen von Unebenheiten und Schadstellen im Asphalt sollen zu einer Lärmreduzierung von in der Regel mehr als 2 dB(A) führen. c. die Strecke auf der Georg-Wilhelm-Straße für den Radverkehr attraktiver zu gestalten? Durch partielle Verbreiterungen der Georg-Wilhelm-Straße zwischen dem Pollhornweg und der Mengestraße im Jahr 2017 soll Platz für einen Schutzstreifen in südliche Richtung geschaffen werden. Die Verkehrssicherheit der Radfahrer soll dadurch erhöht werden, da das Fahren im Mischverkehr zukünftig entfällt. In nördliche Richtung soll der Radverkehr wie bisher auf einem separaten Radweg geführt werden, der zur Verbesserung der Verkehrssicherheit kurz vor dem Knoten Mengestraße auf die Fahrbahn verlegt werden soll. Die bauliche Umsetzung ist für das 3. Quartal 2016 geplant.