BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/3392 21. Wahlperiode 01.03.16 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Dennis Thering (CDU) vom 23.02.16 und Antwort des Senats Betr.: Aufschlüsselung der Einnahmen aus Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten im ruhenden Straßenverkehr in Hamburg Laut der Senatsantwort aus Drs. 21/2853 sind die Einnahmen aus Anzeigen wegen Ordnungswidrigkeiten im ruhenden Verkehr in Hamburg in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen, von 14,1 Millionen Euro (2013), über 15,9 Millionen Euro (2014) auf 17,4 Millionen Euro (2015). Für eine umfassende Deutung und Bewertung dieser Zahlen ist allerdings eine weitere Aufschlüsselung erforderlich. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Die Statistik der zuständigen Behörde umfasst regelhaft eine Auflistung der Anzeigen, die aus dem Bereich des ruhenden Verkehrs eingehen. Die Statistik lässt keine Differenzierung im Sinne der Fragestellung zur Auswertung nach einzelnen Stadtteilen oder Straßenzügen (Anzeigen und Einnahmen) zu. Eine Auswertung im Sinne der Fragestellung würde die nachträgliche Auswertung von rund 400.000 Verfahren erfordern . Dieses ist in der für die Beantwortung einer Parlamentarischen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich. Hinzu kommt, dass aufgrund kurzer Speicherfristen nur ein sehr kleiner Teil der Verfahren nachvollzogen werden könnte. Die Höhe der gesamten Verwarnungs- beziehungsweise Bußgelder wurde aus dem Fachverfahren Owi21 ermittelt, während die – nach Überwachungseinheiten aufgeschlüsselten – Verwarnungs- beziehungsweise Bußgelder aus SAP stammen. Ein Vergleich dieser Daten ist nicht möglich, da es sich bei den Einnahmen aus den Fachverfahren um Bruttoeinnahmen und in SAP um Nettoeinnahmen handelt. Außerdem liegen ihnen unterschiedliche Buchungszeitpunkte zugrunde. Darüber hinaus ist eine kongruente Abschlussrechnung aus buchungstechnischen Gründen nicht möglich. Die gesamten Daten können erst ab dem Jahr 2012 dargestellt werden. Grund hierfür ist die im Mai 2011 vollzogene Umstellung der Datenverarbeitung auf das Verfahren Owi21, in das nicht alle Daten für 2011 migriert wurden. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1. Laut Drs. 21/2853 ist die Zahl der „Anzeigen ruhender Verkehr“ bezogen auf Parkzeit-Verstöße von 257.525 (2013) über 293.220 (2014) auf 385.794 (2015) gestiegen. a) Welche Einnahmen sind in den Jahren 2013 bis 2015 jeweils auf der Basis der Anzeige von Parkzeit-Verstößen in Hamburg gesamt und in den einzelnen Stadtteilen entstanden? Bitte jahresweise aufschlüsseln sowie für Hamburg gesamt und die einzelnen Stadtteile angeben. Drucksache 21/3392 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 b) Worin liegt der starke Anstieg der Anzeigen in den vergangenen Jahren begründet? c) Wie haben sich in den Jahren 2013 bis 2015 die Anzeigen und die daraus resultierenden Einnahmen aus Parkzeit-Verstößen in den Bereichen Mühlenkamp und Lange Reihe entwickelt? Bitte jahresweise sowie für beide Bereiche aufschlüsseln. d) Wie haben sich die Anzeigen und Einnahmen aus Parkzeit- Verstößen in den Jahren 2010 bis 2012 in Hamburg gesamt und in den einzelnen Stadtteilen entwickelt? Bitte jahresweise aufschlüsseln sowie für Hamburg gesamt und die einzelnen Stadtteile angeben . Der Anstieg der Anzeigen im ruhenden Verkehr ist auf die Intensivierung der Überwachung des bewirtschafteten Parkraums zurückzuführen. Mit dieser Maßnahme wird das Ziel verfolgt, die geltenden Parkraumregelungen zur Gewährleistung des Parkbedürfnisses verschiedener Parkraumnutzer auch umzusetzen. Zunächst mit dem Start des Projektes „Parkraumüberwachung“ seit dem Jahr 2013 und dann weiter durch den Auf- und Ausbau der Abteilung Parkraum-Management im Landesbetrieb Verkehr (LBV) ab Mai 2014. Die Anzahl der Anzeigen sowie Verwarnungs- beziehungsweise Bußgelder aus Parkzeit -Verstößen sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt: Verstöße im ruhenden Verkehr 2012 2013 2014 2015 Parkzeit- Verstöße - Anzeigen 167.717 257.525 293.220 385.794 - Verwarnungsbzw . Bußgelder1 in € 1.887.964 4.224.670 4.744.908 6.161.506 1 Bußgelder inklusive Gebühr und Auslagen Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 2. Laut Drs. 21/2853 ist die Zahl der „Anzeigen ruhender Verkehr“ bezogen auf „Andere Verstöße“ erst von 681.985 (2013) auf 526.076 (2014) gesunken und anschließend auf 539.304 (2015) gestiegen. a) Welche Arten von Verstößen werden im Einzelnen unter „Andere Verstöße“ subsummiert? Unter „Andere Verstöße“ fallen alle im ruhenden Verkehr festgestellten Ordnungswidrigkeiten , die nicht im Zusammenhang mit bewirtschaftetem Parkraum stehen, beispielsweise das Parken auf einem Gehweg. b) Welche Einnahmen sind in den Jahren 2013 bis 2015 jeweils auf der Basis der Anzeige von „Anderen Verstößen“ in Hamburg gesamt und in den einzelnen Stadtteilen entstanden? Bitte jahresweise aufschlüsseln sowie für Hamburg gesamt und die einzelnen Stadtteile angeben. c) Wie haben sich in den Jahren 2013 bis 2015 die Anzeigen und daraus resultierenden Einnahmen aus „Anderen Verstößen“ in den Bereichen Mühlenkamp und Lange Reihe entwickelt? Bitte jahresweise sowie für beide Bereiche aufschlüsseln. d) Wie haben sich die Anzeigen und Einnahmen aus „Anderen Verstößen “ in den Jahren 2010 bis 2012 in Hamburg gesamt und in den einzelnen Stadtteilen entwickelt? Bitte jahresweise aufschlüsseln sowie für Hamburg gesamt und die einzelnen Stadtteile angeben. Die Anzahl der Anzeigen sowie Verwarnungs- beziehungsweise Bußgelder aus „anderen Verstößen“ im ruhenden Verkehr sind in der nachfolgenden Tabelle dargestellt: Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/3392 3 Verstöße im ruhenden Verkehr 2012 2013 2014 2015 Andere Verstöße - Anzeigen 518.553 681.985 526.076 539.304 - Verwarnungs- bzw. Bußgelder1 in € 9.632.341 9.912.281 11.151.840 11.197.641 1 Bußgelder inkl. Gebühr und Auslagen Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 3. Wie haben sich in den Jahren 2010 bis 2015 in Hamburg die Anteile der Anzeigen und Einnahmen bei Parkzeit- und anderen Verstößen entwickelt , die auf a) die Polizei, b) das Projekt Parkraumüberwachung beziehungsweise das Parkraummanagement des Landesbetriebs Verkehr (LBV), c) Private zurückgehen? Bitte jahresweise sowie nach Parkzeit- und anderen Verstößen aufschlüsseln. Siehe Anlage. 4. Wie haben sich in den Jahren 2010 bis 2015 die Sach- und Personalkosten für das Projekt Parkraumüberwachung beziehungsweise das Parkraummanagement des LBV entwickelt? Das Projekt Parkraumüberwachung wurde im Januar 2013 beim Landesbetrieb Straßen , Brücken und Gewässer der Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (BWVI) eingerichtet und im März 2013 wurde mit der verstärkten Überwachung begonnen. Im Jahr 2012 sind bereits Gründungskosten für das Projekt entstanden. Ab 1. Mai 2014 hat der Landesbetrieb Verkehr der Behörde für Inneres und Sport die Überwachung des ruhenden Verkehrs übernommen. Die Zahlen für das Jahr 2015 beinhalten die Kosten für die Parkraumüberwachung und Parkraumbewirtschaftung, da die Kosten für die Abteilung Parkraum-Management insgesamt geführt werden. 2012 2013 2014 2015 Personalkosten in € 34.683 1.200.748 1.253.550 2.303.000 Sachkosten in € 1.545,78 342.566,53 1.356.506,32 2.141.120 V er st ö ß e im ru he nd en V er ke hr G es am t B ew irt sc ha fte te r B er ei ch B O D E 1 5 LB V P R M P ol iz ei S on st ig e B O D 2 E 1 5 LB V P R M P ol iz ei 2 S on st ig e 2 20 12 A nz ei ge n 10 5. 04 8 54 7. 36 6 33 .8 56 V er w ar nu ng s- bz w . B uß ge ld 1 96 8. 87 8 € 9. 33 6. 48 8 € 57 9. 64 5 € 20 13 A nz ei ge n 80 .4 52 15 3. 10 7 52 1. 86 2 18 4. 08 9 10 7. 56 1 V er w ar nu ng s- bz w . B uß ge ld 1 77 1. 90 7 € 1. 42 6. 57 9 € 9. 87 1. 15 2 € 2. 77 3. 78 7 € 97 0. 24 0 € 20 14 A nz ei ge n 25 .7 42 28 3. 16 6 48 3. 71 4 26 .7 12 18 5. 06 1 V er w ar nu ng s- bz w . B uß ge ld 1 18 4. 78 7 € 4. 78 1. 99 6 € 9. 83 2. 03 8 € 65 5. 85 2 € 2. 79 6. 56 6 € 20 15 A nz ei ge n 48 6. 72 0 41 0. 72 3 21 .8 84 32 9. 42 7 V er w ar nu ng s- bz w . B uß ge ld 1 8. 28 2. 99 7 € 8. 35 1. 54 7 € 54 4. 01 2 € 5. 12 3. 90 5 € 1 B uß ge ld er in cl . G eb üh r u nd A us la ge n. 2 D ie S ta tis tik d er z us tä nd ig en A bt ei lu ng fü r Bu ßg el d- u nd V er w ar nu ng sa ng el eg en he ite n de s Ei nw oh ne r-Z en tra la m te s de r B eh ör de fü r In ne re s un d S po rt um fa ss t r eg el ha ft ei ne A uf lis - tu ng d er A nz ei ge n, d ie a us d em B er ei ch d es ru he nd en V er ke hr s ei ng eh en . E in e di ffe re nz ie rte A us w er tu ng h in si ch tli ch d es b ew irt sc ha fte te n P ar kr au m s lie gt le di gl ic h fü r d ie E in he it E 15 un d LB V P R M v or . E in e A us w er tu ng im S in ne d er F ra ge st el lu ng w ür de d ie n ac ht rä gl ic he A us w er tu ng s äm tli ch er V er fa hr en e rfo rd er n. 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Drucksache 21/3392 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 4 Anlage 3392ska_Text 3392ska_Antwort_Anlage