BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/352 21. Wahlperiode 05.05.15 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Norbert Hackbusch (DIE LINKE) vom 27.04.15 und Antwort des Senats Betr.: HSH Nordbank, zweite Nautilus-Transaktion Die HSH Nordbank berichtet in eigener Presseerklärung von einer zweiten Nautilus-Transaktion mit der Navios-Gruppe. Die Bank beschreibt diese Transaktion mit  risikobehaftete Altlasten von HSH Nordbank sinken um dreistelligen Millionen -Dollar-Betrag  Übernahme von 14 stark insolvenzgefährdeten Schiffen durch Navios  frisches Eigenkapital bewirkt zusätzliche Bilanzentlastung und schafft unternehmerische Anreize Hiermit soll in der nach 2013 zweiten Transaktion mit Navios ein Kreditvolumen „in dreistelliger Millionen-Dollar-Höhe“ durch ein neues Bankenkonsortium abgelöst werden. Gleichzeitig bleibe die HSH Nordbank auch an der zukünftigen Finanzierungsstruktur beteiligt, um von einer potenziellen Erholung der Schifffahrtsmärkte zu profitieren. Ich frage den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen auf Grundlage von Auskünften der HSH Nordbank (HSH) wie folgt: 1. Bezogen auf diese demnächst zu übertragenden Schiffe auf die NaviosGruppe : Welche Größenordnung hatten die ehemals ausgelegten Kreditvolumen der HSH? 2. Wie viel davon wird nun mit der Transaktion zurückgeführt? 3. Wie viel Eigenkapital wurde in die Ursprungsfinanzierungen eingebracht ? 4. Ist dieses Eigenkapital aus Schifffonds erbracht worden? 5. Wenn ja, wer hat diese Fonds vertrieben? 6. Welche Kreditinstitute gehören diesem neuen „Bankenkonsortium“ in welchem Anteil an? 7. Welche Risiken und in welcher Größenordnung verbleiben bei der HSH Nordbank? Drucksache 21/352 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 8. Wie definiert die HSH-Nordbank „Altlasten“? Wenn die zu übertragenden Schiffe ein Durchschnittsalter von etwa vier Jahren haben, wie kann die HSH da von „Altlasten“ sprechen? 9. Wann sind die Ursprungskredite von der HSH Nordbank ausgelegt worden ? Die HSH hat hierzu mitgeteilt, dass der Rückführungsbetrag vom Marktwert der Schiffe bei Übergabe an den Käufer abhängig sei und sich aus dem Auszahlungsbetrag des Bankenkonsortiums und dem Eigenkapital von Navios zusammensetze. Aktuell erwarte die HSH einen Rückzahlungsbetrag in dreistelliger Millionenhöhe (US-Dollar – USD). Teile der Ursprungsengagements seien Schiffsfonds, die jedoch nicht platziert worden seien. Deren Eigenkapital sei größtenteils durch die HSH vorfinanziert worden . Dem Bankenkonsortium würden zwei international tätige Banken angehören, die maximal 60 Prozent des aktuellen Marktwertes der Schiffe finanzierten. Die HSH bliebe mit einem Nachrangdarlehen in dreistelliger Millionenhöhe (USD) an der neuen Struktur beteiligt. Hierdurch erhalte sich die Bank die Möglichkeit, an einer möglichen Markterholung zu partizipieren und entstandene Verluste aufzuholen. Bei den zu übertragenen Schiffen der zweiten Nautilus-Transaktion handele es sich um Altlasten. Die ursprünglichen Kreditengagements und Bestellungen der Schiffe stammten aus den Jahren 2003 bis 2008 und seien im Zuge der Schifffahrtskrise notleidend geworden. Aufgrund der Schifffahrtskrise hätten sich jedoch unter anderem der Bau und die Ablieferung der Schiffe verzögert, sodass diese erst zwischen 2007 und 2014 abgeliefert worden seien. Im Übrigen handelt es sich bei den erfragten Informationen um Gegenstände des operativen Geschäfts, das der Vorstand in eigener Verantwortung führt. Weitergehende Auskünfte hat die Bank nicht erteilt, da es sich bei den erfragten Einzelheiten um Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse im Sinne des § 93 Absatz 1 Satz 3 Aktiengesetz handele.