BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/3605 21. Wahlperiode 15.03.16 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Wieland Schinnenburg und Jens Meyer (FDP) vom 09.03.16 und Antwort des Senats Betr.: Verlegung der Theaterakademie Die Studierenden der Theaterakademie sind sehr beunruhigt, da Senatorin Fegebank offenbar plant, die Theaterakademie an den Wiesendamm zu verlegen . Dadurch würde die so wichtige Synergie durch die Nähe zum Jungen SchauSpielHaus und zum Thalia Theater für die Schauspielstudenten verloren gehen. Wir fragen den Senat: Die 2005 gegründete Theaterakademie der Hochschule für Musik und Theater (HfMT) umfasst alle in den Bereichen Schauspiel, Oper und Gesang angebotenen Studiengänge , die beiden Regiestudiengänge für Musiktheater beziehungsweise Schauspieltheater und einen Dramaturgie-Studiengang. Sie ist seit ihrer Gründung auf mehrere Standorte verteilt. Der Lehrbetrieb im Studiengang Schauspiel erfolgte bislang am Hauptstandort der HfMT im Harvestehuder Weg und seit Sanierungsarbeiten dort am Interimsstandort Hebebrandstraße. Einzelne Bereiche der Theaterakademie nutzten seit 2013 auch Räumlichkeiten in der Gaußstraße 190. Ziel der Theaterakademie ist es unter anderem, die studiengangübergreifende Zusammenarbeit zu ermöglichen und Synergien zwischen den theaterspezifischen Ausbildungsbereichen zu fördern. Vor diesem Hintergrund wird seit Längerem ein geeigneter Standort gesucht, an dem alle organisatorisch zur Theaterakademie gehörenden Studiengänge räumlich angemessen zusammengeführt werden können. Die zuständige Behörde begleitet die HfMT bei diesem Prozess. Die HfMT kooperiert seit Jahren systematisch, erfolgreich und eng mit den in Hamburg ansässigen Staatstheatern, indem etwa komplette Abschlussprojekte der Studierenden in Zusammenarbeit und auf Bühnen dieser Theater stattfinden und Theaterbeschäftigte in die Lehre eingebunden werden. Hierdurch wird ein hoher Praxisbezug des Studiums hergestellt. 1. Wo genau befinden sich derzeit die Theaterakademie, das Junge SchauSpielHaus und die benachbarte Niederlassung des Thalia Theaters ? Der Lehrbetrieb in den Studiengängen für Gesang, Oper und Schauspiel erfolgt derzeit am Interimsstandort Hebebrandstraße. Die Seminar- und Büroräume der Regie- Studiengänge und des Dramaturgie-Studiengangs sind in angemieteten Räumen in der Gaußstraße 190 untergebracht. Zusätzlich wird dort zudem ein weiteres angemietetes Gebäude für den Opernbereich und die Regiebereiche für öffentliche Aufführungen und den Probenbetrieb genutzt. Das Junge Schauspielhaus und das Thalia Theater nutzen derzeit Räume in der Gaußstraße 190. Drucksache 21/3605 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 2. Ergeben sich nach Ansicht des Senates durch diese räumliche Nähe gute Möglichkeiten für die Schauspielstudenten für Berufseinstieg und frühen Einblick in den Spielbetrieb? Die Ausbildung der Schauspiel-Studierenden der HfMT hat bislang nicht in räumlicher Nähe zu den genannten Staatstheatern stattgefunden. Im Übrigen siehe Vorbemerkung . 3. Plant Senatorin Fegebank eine Verlegung der Theaterakademie an den Wiesendamm ? Wenn ja: warum? Die BWFG unterstützt die HfMT dabei, die Theaterakademie an einem zukunftsfähigen Standort zusammenzuführen. Am Wiesendamm könnte dies nach derzeitigen Überlegungen gelingen. Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 4. Plant Senatorin Fegebank auch den Umzug von Jungem SchauSpiel- Haus und Thalia Theater an den Wiesendamm? Wenn nein: Wie sollen dann die bisher bestehenden Synergieeffekte erzielt werden? Die Planungen hinsichtlich der weiteren Nutzung der Räume in der Gaußstraße 190 sind noch nicht abgeschlossen. Standortplanungen für die genannten Theater fallen in den Zuständigkeitsbereich der Kulturbehörde. 5. Gab es seit Jahren Gespräche mit dem Grundstückseigentümer über einen Neubau für die Theaterakademie in Altona? Wenn ja: Wurden diese im letzten Herbst abgebrochen, gegebenenfalls warum? Wenn nein: Kann also der vorhandene Bau weiter genutzt werden? Es wurden über Jahre Gespräche mit dem privaten Grundstückseigentümer über eine geeignete Weiterentwicklung der kulturellen Einrichtung und insbesondere der Zusammenführung der einzelnen Teile der Theaterakademie geführt. Das Ergebnis dieser Gespräche wurde von der Sprinkenhof GmbH auf seine Wirtschaftlichkeit hin überprüft. Dabei stellte sich heraus, dass der rechnerische Mietzins die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der möglichen Nutzer überfordert hätte. Im Herbst 2014 endeten die Gespräche mit dem privaten Grundstückseigentümer ergebnislos. 6. Hat die zuständige Behörde dem Grundstückseigentümer einen Raumbedarfsplan übermittelt, damit dieser ein Angebot für einen Neubau erstellen kann? Wenn ja: Wann erfolgte die Übermittlung? Wenn nein: warum nicht? Nein. Im Übrigen siehe Antwort zu 5. 7. Benötigt die Theaterakademie mehr Platz? Wenn ja: warum? Wenn nein: Warum wird dann über einen Neubau beziehungsweise eine Verlegung nachgedacht? Siehe Vorbemerkung. 8. Wann hat die zuständige Behörde die Verlegungspläne mit den Dozenten und Studenten der Theaterakademie diskutiert? Die zuständige Behörde steht in engem Austausch mit der Hochschulleitung zu den Planungen zur Unterbringung der Theaterakademie. Innerhalb der Hochschule wird regelmäßig über den Stand der Planungen berichtet. Die für den Standort Wiesendamm vorgenommene Übersichtsplanung mit einem Vorschlag zur Verortung der konkreten Nutzungen liegt erst seit wenigen Tagen vor. Innerhalb der HfMT wurden bereits erste Gespräche mit Vertreterinnen und Vertretern der einzelnen Fachgruppen geführt.