BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/3750 21. Wahlperiode 29.03.16 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Norbert Hackbusch (DIE LINKE) vom 22.03.16 und Antwort des Senats Betr.: Wie geht es weiter mit dem Jungen SchauSpielHaus in der Gaußstraße? Im vergangenen November feierte der Senat das zehnjährige, erfolgreiche Bestehen des Jungen SchauSpielHauses. Die Spielstätte des Jungen SchauSpielHauses befindet sich derzeit in der Gaußstraße in Altona, dort, wo sich seit Jahren die Probebühnen des Deutschen SchauSpielHauses und des Thalia Theaters befinden. Was als Interimsquartier für ein Jahr gedacht war, hat sich seit 2013 zu einem Dauerprovisorium in der dritten Spielzeit entwickelt. Zuletzt beklagten im Februar 2016 Ensemblemitglieder des Jungen SchauSpielHauses den untragbaren Zustand des Gebäudes: Kälte, Feuchtigkeit und räumliche Enge beschränken empfindlich die künstlerische Arbeit. Eindringlich weisen sie drauf hin, dass ein neuer Raum zwingend notwendig ist, da unter den gegebenen Arbeitsbedingungen die ausgezeichnete Qualität des Jungen Schau- SpielHauses nur schwer zu halten ist. Trotz aller widrigen Umstände hat sich das Junge SchauSpielHaus bisher am Standort in Altona als feste kulturelle Größe etabliert. Planungen in der Gaußstraße, einen Neubau für das Junge SchauSpielHaus zu realisieren, existieren seit einigen Jahren, doch die Entwicklung des Geländes scheint zu stagnieren. Im Jahr 2013 hieß es vonseiten der Kulturbehörde, die Bauplanung sei abgeschlossen, die Verhandlungen über den Mietvertrag zwischen der Kulturbehörde , der Sprinkenhof AG und dem Investor Hans Schmidt-Möbius stünden kurz vor Abschluss und die Fertigstellung sei für Herbst 2014 geplant. Nach wie vor ist dementsprechend auf der Internetseite des SchauSpielHauses zu lesen: „Das Junge SchauSpielHaus bekommt eine neue Heimat im Theaterquartier in der Gaußstraße 190 in Hamburg-Altona. Da der Neubau noch nicht fertig ist, werden die Stücke des Jungen SchauSpielHauses in einer Interimsspielstätte gezeigt.“ Zwischenzeitlich wurde bekannt, dass von städtischer Seite der Wiesendamm im Bezirk Nord als neuer Standort für das Junge SchauSpielHaus infrage kommt. Ich frage den Senat: Drucksache 21/3750 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 1. Ist dem Senat die prekäre räumliche Situation des Jungen SchauSpiel- Hauses bekannt? Wenn ja, wie schätzt der Senat diesen Zustand für die künstlerische Arbeit der Institution ein? Die künstlerische Arbeit wird unter räumlich nach wie vor erschwerten Bedingungen geleistet. Die ursprünglich nur für eine Interimsspielzeit geplante Unterbringung genügt auf Dauer den Anforderungen an einen professionellen Spielbetrieb nicht. Aufgrund der Verzögerungen bei den Verhandlungen der zuständigen Behörde und des Schauspielhauses über eine adäquate Unterbringung hat das Schauspielhaus mit Mitteln der Kulturbehörde die Räumlichkeiten laufend baulich verbessert, um die Situation insbesondere für das Ensemble, aber auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter , möglichst erträglich zu gestalten. 2. Ist nach wie vor eine feste Spielstätte für das Junge SchauSpielHaus in der Gaußstraße geplant? Wenn ja, wie stellt sich die aktuelle Planung dar und für wann ist die Fertigstellung geplant? Wenn nein, warum nicht? Die Planungen zum Standort sind noch nicht abgeschlossen. 3. Trifft es zu, dass die Bauplanung für die Errichtung eines Neubaus auf dem Gelände in der Gaußstraße schon seit dem Jahr 2013 abgeschlossen ist? Wenn ja, warum wurde das Bauvorhaben zwischenzeitlich nicht weiterentwickelt ? Wenn nein, wie stellt sich der aktuelle Stand der Bauplanung dar? Siehe Drs. 21/3605. 4. Wie ist der Stand der Verhandlungen über den Mietvertrag zwischen der Kulturbehörde, der Sprinkenhof AG und dem Investor Hans Schmidt- Möbius? Verhandlungen im Sinne der Fragestellung gibt es nicht. 5. Wie stellt sich der aktuelle Stand bei der Entwicklung eines Theaterquartiers in der Gaußstraße dar und wie beurteilt der Senat ein Theaterquartier in diesem Standort? Am Theaterquartier Gaußstraße residieren die Studiobühne des Thalia Theaters, das Junge SchauSpielHaus und die Theaterakademie der Hochschule für Musik und Theater . Die Angebote werden gut angenommen und der Standort für geeignet eingestuft. 6. Wie beurteilt der Senat das Gelände am Wiesendamm als alternativen Standort für das Junge SchauSpielHaus? Die ehemalige Logistikhalle bietet ebenfalls Platz für mehrere Kultureinrichtungen und besitzt in zentraler städtischer Lage eine sehr gute Anbindung an den ÖPNV.