BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/3890 21. Wahlperiode 08.04.16 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Jens Wolf (CDU) vom 01.04.16 und Antwort des Senats Betr.: Entwicklung der Polizeilichen Kriminalitätsstatistik (PKS) im Wahlkreis 8 (Eppendorf-Winterhude) In der Bevölkerung im Wahlkreis Eppendorf-Winterhude (Wahlkreis 8) hat sich der Eindruck entwickelt, dass es während der letzten Jahre einen steten Anstieg bei Delikten wie Fahrraddiebstählen, Autoaufbrüchen, Raub- und Gewaltdelikten sowie Sachbeschädigung gibt. Auch wächst die Befürchtung, dass die Revierwachen der Polizei im Wahlkreis deutlich unterbesetzt sind und Überstunden den Polizistinnen und Polizisten zunehmend zusetzen. Das subjektive Sicherheitsgefühl der Bevölkerung sinkt. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Wahlkreis 8 – Eppendorf-Winterhude – setzt sich aus den Stadtteilen Eppendorf, Hoheluft-Ost und Winterhude zusammen. Die Anzahl der Delikte pro tausend Einwohner ist für polizeiliche Auswertungen nicht gebräuchlich. Maßgeblich für die Darstellung der Kriminalität sind die Fallzahlen der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS). In der PKS werden die erfragten Fallzahlen zu Geschäftseinbruchdiebstählen unter dem Straftatenschlüssel 425* erfasst. Dieser beinhaltet neben dem Einbruchdiebstahl auch den sonstigen Diebstahl unter erschwerenden Umständen in/aus Geschäften. Die Fälle des ebenfalls unter diesem Straftatenschlüssel geführten Ladendiebstahls unter erschwerenden Umständen (PKS 426*) wurden in der Antwort zu 2.a. herausgerechnet . Zur Darstellung der unter 2.b. erfragten Eigentumsdelikte wurden die PKS-Straftatenschlüssel für Diebstahl insgesamt (****) herangezogen. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1. Wie hat sich die Polizeiliche Kriminalitätsstatistik („PKS“) allgemein bezüglich des Gebiets des Wahlkreises 8 Eppendorf-Winterhude („WK08“) nach der Anzahl der Delikte pro tausend Einwohner in den Jahren 2012, 2013, 2014 und 2015 entwickelt (bitte Vergleichswerte aus den einzelnen Jahren für alle erfassten Delikte benennen)? 2. Wie hat sich die PKS bezüglich des Gebiets des WK08 in den Jahren 2012, 2013, 2014 und 2015 hinsichtlich folgender Delikte entwickelt (bitte Vergleichswerte aus den einzelnen Jahren für alle erfassten Delikte benennen): a. Wohnungseinbruchdiebstähle und Geschäftseinbruchdiebstähle, b. Eigentumsdelikte allgemein, c. Sexualdelikte, d. Gewaltdelikte, Drucksache 21/3890 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 e. Sachbeschädigung? 3. Wie hoch waren jeweils die Aufklärungsquoten? Siehe Vorbemerkung; im Übrigen siehe Anlage. 4. Wenn eine Zunahme der Delikte aus den oben genannten Deliktgruppen im WK08 zu verzeichnen ist, worauf ist diese nach Ansicht des Senats zurückzuführen? Im Wahlkreis 8 sind im Zeitraum 2012 bis 2015 Zunahmen für den Diebstahl insgesamt und den Wohnungseinbruchdiebstahl zu verzeichnen. Der Anstieg bei den Gewaltdelikten ist auf den Stadtteil Winterhude beschränkt. Für den Wohnungseinbruchdiebstahl ist eine Zunahme der Fallzahlen für Hamburg gesamt festzustellen. Zu möglichen Ursachen siehe Drs. 21/3432. Darüber hinaus liegen keine weiteren Erkenntnisse für die Zunahmen im Wahlkreis 8 vor. Die Entwicklung bei den sonstigen Diebstahldelikten und den Gewaltdelikten wird auch von örtlichen Tatgelegenheitsstrukturen beeinflusst. Im Stadtteil Winterhude gilt dies insbesondere für Veranstaltungen in der Sporthalle Hamburg und im gesamten Bereich des Stadtparks. 5. Welche zusätzlichen beziehungsweise neuen Maßnahmen sind ergriffen worden oder sind in Planung, um der Zunahme an Delikten und gleichzeitig sinkenden Aufklärungsquoten entgegenzuwirken? Zu den Maßnahmen zur Bekämpfung Diebstahls insgesamt und Wohnungseinbruchdiebstahls siehe Drs. 21/3432. Die Polizei reagiert auf jeweilige Lageentwicklungen. Zur Bekämpfung der Gewaltkriminalität sind im Stadtpark regelmäßig donnerstags bis sonntags von circa 16 Uhr bis circa 0 Uhr Präsenzkräfte des örtlich zuständigen Polizeikommissariates (PK) 33 tätig. Dienstzeiten und Maßnahmenumfang werden jeweiligen aktuellen Lagen angepasst. Außerhalb der genannten Zeiten wird der Stadtpark durch die Dienstgruppe Operative Aufgaben (DGOA), den Besonderen Fußstreifendienst (BFS) sowie im Rahmen des allgemeinen Streifendienstes betreut. 6. Wie hat sich die Personalstärke in den für das Gebiet des WK08 zuständigen Polizeikommissariaten und Revierwachen im abgefragten Zeitraum entwickelt? Verfügbare Personalkapazität (in VZÄ) Polizeikommissariat 2012 2013 2014 2015 PK 23 202,0 183,9 191,9 182,8 PK 31 179,8 162,4 155,3 152,6 PK 33 121,0 104,5 104,6 99,2 (Stand: 1. Dezember des jeweiligen Jahres) Der Stellenbestand an den PK hat durch eine Organisationsveränderung in der Polizei (ProMod2012) zum 1. Oktober 2013 eine nicht unerhebliche Veränderung erfahren. Die bisher den PK zugeordneten Kriminalermittlungsdienste (KED) sind organisatorisch dem Landeskriminalamt (LKA) zugeordnet worden. Die Daten ab 2013 sind daher mit denen der Vorjahre nicht uneingeschränkt vergleichbar. Ungeachtet der organisatorischen Zuordnung zum LKA verrichten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterhin ihren Dienst an den PK. 7. Wie hat sich die Zahl der Überstunden der Polizistinnen und Polizisten in den für das Gebiet des WK08 zuständigen Polizeikommissariaten und Revierwachen im abgefragten Zeitraum entwickelt? Mehrarbeit/Überstunden aller Mitarbeiter; einschließlich Tarifbeschäftigter. PK 23 PK 31 PK 33 2012 14.722 15.940 13.960 2013 18.779 15.402 14.977 2014 15.039 14.934 14.180 2015 17.276 16.748 14.402 (Stand: 31. Dezember des jeweiligen Jahres) B er ec hn un gs ze itr au m v om 0 1. 01 .2 01 2 bi s 31 .1 2. 20 12 Fä lle AQ in % Fä lle AQ in % Fä lle AQ in % Fä lle AQ in % 1. -- -- St ra fta te n ge sa m t ( 0- 7) 2. 27 9 30 ,4 68 2 29 ,9 4. 56 4 30 ,7 7. 52 5 30 ,6 2. a. 88 80 W oh nu ng se in br uc hd ie bs ta hl 85 7, 1 18 16 ,7 12 2 11 ,5 22 5 10 ,2 2. a. 42 5* D ie bs ta hl u nt er e rs ch w er en de n U m st än de n in /a us W ar en hä us er n, Ve rk au fs rä um en u nd S el bs tb ed ie nu ng sl äd en 26 3, 8 12 16 ,7 34 5, 9 72 6, 9 2. b. ** ** D ie bs ta hl in sg es am t 1. 47 8 13 ,7 45 7 12 ,7 2. 45 4 10 ,8 4. 38 9 12 ,0 2. c. 10 00 St ra fta te n ge ge n di e se xu el le S el bs tb es tim m un g 15 46 ,7 1 0, 0 13 46 ,2 29 44 ,8 2. d. 89 20 G ew al tk rim in al itä t 32 65 ,6 6 66 ,7 10 3 52 ,4 14 1 56 ,0 2. e. 67 40 Sa ch be sc hä di gu ng 19 8 8, 1 63 25 ,4 66 6 16 ,7 92 7 15 ,4 B er ec hn un gs ze itr au m v om 0 1. 01 .2 01 3 bi s 31 .1 2. 20 13 Fä lle AQ in % Fä lle AQ in % Fä lle AQ in % Fä lle AQ in % 1. -- -- St ra fta te n ge sa m t ( 0- 7) 2. 94 5 23 ,3 77 4 28 ,3 4. 60 6 35 ,7 8. 32 5 30 ,6 2. a. 88 80 W oh nu ng se in br uc hd ie bs ta hl 81 9, 9 31 3, 2 12 0 10 ,8 23 2 9, 5 2. a. 42 5* D ie bs ta hl u nt er e rs ch w er en de n U m st än de n in /a us W ar en hä us er n, Ve rk au fs rä um en u nd S el bs tb ed ie nu ng sl äd en 22 22 ,7 11 9, 1 26 15 ,4 59 16 ,9 2. b. ** ** D ie bs ta hl in sg es am t 1. 62 2 12 ,7 50 8 12 ,8 2. 40 7 11 ,3 4. 53 7 12 ,0 2. c. 10 00 St ra fta te n ge ge n di e se xu el le S el bs tb es tim m un g 5 40 ,0 1 0, 0 21 38 ,1 27 37 ,0 2. d. 89 20 G ew al tk rim in al itä t 38 76 ,3 9 88 ,9 10 6 67 ,0 15 3 70 ,6 2. e. 67 40 Sa ch be sc hä di gu ng 22 4 12 ,9 62 12 ,9 52 3 14 ,0 80 9 13 ,6 B er ec hn un gs ze itr au m v om 0 1. 01 .2 01 4 bi s 31 .1 2. 20 14 Fä lle AQ in % Fä lle AQ in % Fä lle AQ in % Fä lle AQ in % 1. -- -- St ra fta te n ge sa m t ( 0- 7) 2. 30 5 30 ,3 73 5 31 ,8 4. 53 9 32 ,7 7. 57 9 31 ,9 2. a. 88 80 W oh nu ng se in br uc hd ie bs ta hl 69 8, 7 21 4, 8 13 3 8, 3 22 3 8, 1 2. a. 42 5* D ie bs ta hl u nt er e rs ch w er en de n U m st än de n in /a us W ar en hä us er n, Ve rk au fs rä um en u nd S el bs tb ed ie nu ng sl äd en 21 4, 8 10 50 ,0 45 33 ,3 76 27 ,6 2. b. ** ** D ie bs ta hl in sg es am t 1. 47 8 11 ,9 45 8 10 ,0 2. 52 4 11 ,8 4. 46 0 11 ,7 2. c. 10 00 St ra fta te n ge ge n di e se xu el le S el bs tb es tim m un g 9 88 ,9 2 0, 0 26 73 ,1 37 73 ,0 2. d. 89 20 G ew al tk rim in al itä t 40 65 ,0 18 72 ,2 12 0 59 ,2 17 8 61 ,8 2. e. 67 40 Sa ch be sc hä di gu ng 19 1 11 ,0 59 15 ,3 54 1 15 ,9 79 1 14 ,7 B er ec hn un gs ze itr au m v om 0 1. 01 .2 01 5 bi s 31 .1 2. 20 15 Fä lle AQ in % Fä lle AQ in % Fä lle AQ in % Fä lle AQ in % 1. -- -- St ra fta te n ge sa m t ( 0- 7) 2. 26 3 26 ,3 69 7 31 ,7 4. 73 1 32 ,1 7. 69 1 30 ,4 2. a. 88 80 W oh nu ng se in br uc hd ie bs ta hl 10 6 3, 8 37 21 ,6 24 6 4, 9 38 9 6, 2 2. a. 42 5* D ie bs ta hl u nt er e rs ch w er en de n U m st än de n in /a us W ar en hä us er n, Ve rk au fs rä um en u nd S el bs tb ed ie nu ng sl äd en 16 50 ,0 8 25 ,0 30 23 ,3 54 31 ,5 2. b. ** ** D ie bs ta hl in sg es am t 1. 56 9 12 ,4 44 5 14 ,2 2. 72 5 11 ,3 4. 73 9 11 ,9 2. c. 10 00 St ra fta te n ge ge n di e se xu el le S el bs tb es tim m un g 5 20 ,0 3 10 0, 0 20 60 ,0 28 57 ,1 2. d. 89 20 G ew al tk rim in al itä t 26 69 ,2 8 11 2, 5 13 1 63 ,4 16 5 66 ,7 2. e. 67 40 Sa ch be sc hä di gu ng 18 8 16 ,5 63 11 ,1 53 0 15 ,3 78 1 15 ,2 Fr ag e Sc hl üs se lza hl d er Ta t St ra fta te n St ad tte ile W ah lk re is 8 ge sa m t Ep pe nd or f H oh el uf t-O st W in te rh ud e Fr ag e Sc hl üs se lza hl d er Ta t St ra fta te n St ad tte ile W ah lk re is 8 ge sa m t Ep pe nd or f H oh el uf t-O st W in te rh ud e Fr ag e Sc hl üs se lza hl d er Ta t St ra fta te n St ad tte ile W ah lk re is 8 ge sa m t Ep pe nd or f H oh el uf t-O st W in te rh ud e Fr ag e Sc hl üs se lza hl d er Ta t St ra fta te n St ad tte ile W ah lk re is 8 ge sa m t Ep pe nd or f H oh el uf t-O st W in te rh ud e S ei te 1 v on 1 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/3890 3 Anlage 3890ska_text 3890ska_Antwort_Anlage1