BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/3933 21. Wahlperiode 12.04.16 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Prof. Dr. Jörn Kruse (AfD) vom 05.04.16 und Antwort des Senats Betr.: IT-Firmen und -Innovationen aus Hamburg In einem Artikel des „Hamburger Abendblatts“ vom 12.03.2016, „70 Firmen aus Hamburg zeigen Neuheiten bei der CeBIT“, wird der Hamburger Staatsrat für Kultur, Medien und Digitales, Carsten Brosda, mit den Worten zitiert, dass Hamburg auf der CeBIT „wieder mit einem kleinen Gemeinschaftsstand “ zu Themen wie Virtual Reality, Risk Management und Industrie-4.0- Lösungen vertreten sei. Der Auftritt zeige, wie innovativ die Hamburger Unternehmen tätig seien. Zudem fördere der Stand die digitale Transformation im Medien- und IT-Bereich in Hamburg. Die Stadt unterstütze den Auftritt mit 21.000 Euro. Dadurch erhalten laut „Hamburger Abendblatt“ auch „drei Start-ups von der Elbe“ die Möglichkeit, auf der Messe vertreten zu sein. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen teilweise auf Grundlage von Auskünften der Agentur für Arbeit wie folgt: 1. Für was genau wurden die 21.000 Euro (siehe oben) im Rahmen des CeBIT-Auftritts der besagten drei Start-ups eingesetzt? Welche Start-ups waren das? Warum und von wem wurden diese ausgesucht? Die Mittel wurden für die Finanzierung des Standbaus inklusive der Messegebühren eingesetzt und kamen damit nicht nur den drei Start-ups zugute. Teilgenommen haben die Start-ups Baqend, Cybus und SpiceVR. Um Plätze konnten sich interessierte Start-ups bewerben. Die Auswahl erfolgte durch den StartHub der Initiative next- Media.Hamburg sowie die zuständige Behörde, unter anderem wurde dabei auch der potenzielle Nutzen eines CeBIT-Auftritts für die Start-ups bewertet. 2. Wie stellt sich der Senat besagte Transformation im Medien- und IT- Bereich in Hamburg vor? Die Transformation wird als tiefgreifender Veränderungsprozess verstanden, bei dem durch den Einsatz digitaler Technologien bestehende Wertschöpfungsprozesse neu gestaltet werden, neue Geschäftsmodelle entstehen und Zukunftsmärkte erschlossen werden können. Der Senat beabsichtigt, mit der Initiative nextMedia.Hamburg die damit verbundenen Chancen für den Medien- und Digitalstandort Hamburg zu nutzen. Die Initiative begleitet im Kern die digitale Transformation an der Schnittstelle von Inhalt und Technologie. Dabei steht die Unterstützung bei der Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle im Fokus, um die Zukunftsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen am Standort zu sichern (siehe hierzu auch http://www.nextmediahamburg .de/initiative/ueber-uns/ und http://www.nextmedia-hamburg.de/?id=5529). Drucksache 21/3933 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 3. Der IT-Branchenverband Bitkom spricht in dem Artikel von 43.000 „offenen und nur schwer zu besetzenden Stellen“ in der Informationstechnologie (IT) bundesweit. Weiß der Senat, wie viele Stellen in der IT- beziehungsweise Telekommunikations-Branche in Hamburg seit Längerem offen und unbesetzt sind? Bitte Details angeben. Ein Überblick zum branchenspezifischen Bedarf für Informatiker am Standort Hamburg ist dem Fachkräftemonitor Hamburg der Handelskammer zu entnehmen (http://www.fachkraeftemonitor-hamburg.de/). 4. Gibt es Erkenntnisse, wie viele der Migranten in Hamburg IT-Kenntnisse haben, die von hiesigen Firmen gesucht werden? Bitte Details über Anzahl der Absolventen und Art der Abschlüsse aus der Gruppe der Flüchtlinge angeben. Eine Beantwortung der Frage ist mit den der Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) zur Verfügung stehenden Daten nicht möglich. Im Vorhaben W.I.R werden die beruflichen Kompetenzen nach Selbstauskunft der Kundinnen und Kunden erfasst. Mit Auswertungsstand zum 29.02.2016, auf Basis von 686 Kundenprofilen, verfügen 15 W.I.R-Kunden über IT-Kenntnisse: dreimal Informatikerinnen beziehungsweise Informatiker, je einmal Telekommunikationstechnikerin beziehungsweise -techniker, Netzwerkadministratorin beziehungsweise -administrator, Elektroingenieurin beziehungsweise -ingenieur, IT-Programmiererin beziehungsweise IT-Programmierer, Software-Ingenieurin beziehungsweise -Ingenieur, Technikerin beziehungsweise Techniker Telekommunikation, Webdeveloperin beziehungsweise Webdeveloper, IT-Technikerin beziehungsweise -Techniker, Systemadministratorin beziehungsweise -administrator Telekommunikation Programminstallation, IT-Fachmann beziehungsweise -Fachfrau. W.I.R richtet sich an Flüchtlinge. Es handelt sich damit quantitativ um einen nicht repräsentativen Ausschnitt der Gruppe „Migranten“. Zudem befindet sich das Vorhaben weiter im Aufbau und erfasst einen kontinuierlich wachsenden Anteil der Gruppe Flüchtlinge. 5. Inwieweit gibt es vor dem Hintergrund zahlreicher unbesetzter Stellen Pläne, das Schulfach Informatik, das im Jahr 2013 unter Schulsenator Ties Rabe (SPD) zum Wahlpflichtfach abgewertet wurde, erneut zu einem Pflichtfach an Hamburger Schulen zu machen? Siehe Drs. 21/3267. 6. Welche IT-Kenntnisse bringt Herr Brosda als gelernter Journalist und PR-Fachmann für den SPD-Parteivorstand in Berlin für seine Aufgaben im IT-Bereich mit? Wer berät ihn bei seiner Tätigkeit in IT-Fragen? Siehe: http://www.hamburg.de/pressearchiv-fhh/5198886/2016-02-23-pr-staatsratbrosda /. Im Übrigen werden alle Staatsrätinnen und Staatsräte durch die zuständigen Fachabteilungen unterstützt.