BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/3966 21. Wahlperiode 15.04.16 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Dennis Gladiator (CDU) vom 07.04.16 und Antwort des Senats Betr.: „Zierliche Tellerschnecke“ vs. Logistikpark Einst sollte an der A 25 und östlich vom Curslacker Neuen Deich ein grüner Logistikpark angesiedelt werden. Nachdem auf dem Areal die geschützte sogenannte Zierliche Tellerschnecke (Anisus vorticulus – Weichtier des Jahres 2011) entdeckt wurde, wurde deren Umsiedlung untersucht. Dadurch kam das Projekt ins Stocken. Begleitend habe ich den Senat zu den Realisierungschancen sowie den finanziellen Folgen des geplanten Projekts befragt (Drs. 20/7109, 20/7262, 20/7486, 20/10392) und das Vorgehen in finanzieller Hinsicht als unangemessen kritisiert. Auch vom Bund der Steuerzahler wurden die horrenden Untersuchungskosten als Beispiel für Steuergeldverschwendung beanstandet. Neben dem Tellerschnecken-Biotop steht ein geschütztes Bodendenkmal in der Nachbarschaft einer großflächigen Logistiknutzung entgegen. Eine kleinteiligere Nutzung, etwa durch Handwerksbetriebe , könnte dagegen eine Option sein. Der Senat kündigte im Januar 2014 (vergleiche Drs. 20/10392) einen Endbericht der Voruntersuchungen noch im 1. Quartal 2014 an. Im März 2015 wurde die Bezirksversammlung Bergedorf über Teilergebnisse der Voruntersuchung unterrichtet (vergleiche Drs. 20/0317 Bezirksversammlung Bergedorf). Ein Bericht über die Umsiedlungsexperimente und das zugehörige Monitoring mit zusammenfassender Darstellung und Bewertung sollen dem Bezirksamt zwischenzeitlich vorliegen. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Das Projekt zur Durchführung und Untersuchung von Umsiedlungsversuchen der Zierlichen Tellerschnecke wurde mit Aufnahme der Datenerhebungen im Juli 2012 begonnen. Ende 2015 wurde nach circa vierjähriger Laufzeit die Bearbeitungsphase im Freiland abgeschlossen. Die abschließenden Auswertungen dazu werden noch im Frühjahr 2016 fertiggestellt, siehe dazu auch Drs. 20/10392. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1. Welches Ergebnis hat die Voruntersuchung ergeben? Die Voruntersuchung hat ergeben, dass in 17 von 37 untersuchten Gewässern außerhalb des Geltungsbereichs des Bebauungsplanverfahrens Bergedorf 99 lebende Vorkommen der Zierlichen Tellerschnecke festgestellt wurden. 2. Welche Kosten wurden für die Voruntersuchung veranschlagt und welche Mittel sind bereits geflossen? Siehe Drs. 20/10392. 3. Welchen Sachstand gibt es in Bezug auf das Monitoring und die zusammenfassende Darstellung? Drucksache 21/3966 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Das Monitoring lässt erwarten, dass eine erfolgreiche Umsiedlung der Zierlichen Tellerschnecke möglich wäre. Weiterhin hat das Monitoring bestätigt, dass das Vorkommen der Zierlichen Tellerschnecke im B-Plangebiet Bergedorf 99 eines der größten in der atlantischen biogeografischen Region ist. Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 4. Welche Kosten wurden für die einzelnen Maßnahmen des Monitorings und die zusammenfassende Darstellung veranschlagt und welche Mittel sind bereits geflossen? Siehe Drs. 20/10392. 5. Wurden die Planungen für die Logistikfläche schon wieder aufgenommen ? Wenn ja, bitte ausführen. Wenn nein, wieso nicht? Die Überlegungen für den Planungsraum werden fortgesetzt, wenn das Gutachten über den Umsiedlungsversuch geprüft worden ist.