BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/4151 21. Wahlperiode 29.04.16 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Michael Kruse (FDP) vom 21.04.16 und Antwort des Senats Betr.: hsh portfoliomanagement AöR (III) – Wer entscheidet über den Portfolioankauf ? Der Wirtschaftssenator der Freien und Hansestadt Hamburg (FHH) teilte beim 5. Hamburger Schifffahrtsdialog am 19. April 2016 in der Handelskammer Hamburg mit, dass die hsh portfoliomanagement AöR „vermögensschonend in der HSH handeln“ müsse. Das Ziel sei dabei, solche Schiffskredite anzukaufen, die auf „halten und erholen“ ausgerichtet seien. Diese Aussage tätigte Senator Horch vor dem Hintergrund der seit Jahren anhaltend schwierigen Situation des Schifffahrtsstandorts Hamburg. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen teilweise auf Grundlage von Auskünften der HSH Nordbank (HSH) wie folgt: 1. War, ist oder wird der Wirtschaftssenator der FHH mit in die Auswahl der durch die hsh portfoliomanagement AöR zu übernehmenden (Schiffs-) Kreditportfolien eingebunden? Wenn ja, warum und jeweils wann in jeweils welcher konkreten Form? Nein. 2. War, ist oder wird der Wirtschaftssenator der FHH mit in die Aufstellung, Aktualisierung und Durchführung des Abwicklungsplans der hsh portfoliomanagement AöR eingebunden? Wenn ja, warum und jeweils wann in jeweils welcher konkreten Weise? Wenn nein, vor welchem Hintergrund und auf welcher Grundlage ist die vorgenannte Aussage zu verstehen? Die Erstellung des Abwicklungsplans obliegt der hsh portfoliomanagement AöR und ihrer Organe. Die Länder streben grundsätzlich einen für sie möglichst vermögensschonenden Abbau der Portfolien an. Im Übrigen sieht der Senat in ständiger Praxis grundsätzlich davon ab, zu tatsächlichen oder behaupteten Äußerungen seiner Mitglieder Stellung zu nehmen. 3. Etwa wie hoch ist der Anteil von Krediten für Schiffe Hamburger oder schleswig-holsteinischer Reedereien beziehungsweise von Reedern aus der Metropolregion der FHH am für einen möglichen Ankauf durch die hsh portfoliomanagement AöR identifizierten Schiffskredit-Gesamtportfolio ? Wie hoch ist dabei der Anteil der unter deutscher Flagge fahrenden Schiffe? Die HSH hat hierzu mitgeteilt, dass der voraussichtliche Anteil von Krediten für Schiffe mit Kreditnehmern aus Hamburg, Bremen, Schleswig-Holstein und Niedersachen an Drucksache 21/4151 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 dem zur Übertragung an die hsh portfoliomanagement AöR vorgesehenen Portfolio rund 77 Prozent des Exposure at Default zum 31. Dezember 2015 betrage und eine Auswertung nach Flaggen dabei nicht erfolge. 4. Da die Strategie von Senat und Landesregierung gemäß vorgenannter Aussage des Wirtschaftssenators zu sein scheint, möglichst Kredite durch die hsh portfoliomanagement AöR zu kaufen, die nicht noch im Wert verlieren: a. Wann sieht der Senat den frühestmöglichen Zeitpunkt zur Senkung des Kreditrahmens der hsh portfoliomanagement? b. Wann steht aus Sicht des Senats der Wert fest, auf den der Kreditrahmen gesenkt werden kann? Die Planungen und Überlegungen hierzu sind noch nicht abgeschlossen.