BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/4153 21. Wahlperiode 29.04.16 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Jennyfer Dutschke (FDP) vom 21.04.16 und Antwort des Senats Betr.: Auslastung der Erstaufnahmeeinrichtungen Einige Erstaufnahmen sind zurzeit leer stehend. Andere wurden bereits geschlossen. Es mangelt vor allem an Plätzen für Flüchtlinge in der Folgeunterbringung . Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: 1. Wie ist die Belegung der Erstaufnahmen zum Stichtag 15. April 2016 in Hamburg? (Bitte jeweils Standort, Art der Unterbringung1, Platzkapazität, Platzauslastung, zulässige bauliche Nutzung des Grundstücks, rechtliche Grundlage der Genehmigung, vorgesehene Nutzungsdauer angeben .) Zur Belegung der Einrichtungen der Erstaufnahme (EA) am Stichtag 15. April 2016 siehe Anlage 1. Zu den weiteren standortbezogenen Informationen siehe Anlage 2. 2. Welche Erstaufnahmen sind aktuell aus jeweils welchem Grund leer stehend beziehungsweise seit Juni 2015 außer Betrieb genommen worden ? Seit wann stehen die jeweiligen Unterkünfte leer? (Bitte jeweils Standort, Art der Unterbringung, Platzkapazität, zulässige bauliche Nutzung des Grundstücks, rechtliche Grundlage der Genehmigung, vorgesehene Nutzungsdauer angeben.) Folgende Standorte der EA werden derzeit nicht belegt: Standort Bredowstraße: Der Standort ist seit Anfang Januar 2016 nicht belegt und wird als Reserve für den Standort Harburger Poststraße vorsorglich zur Verfügung gehalten, dies insbesondere für den Fall, dass Flüchtlinge nicht innerhalb eines Tages in der Harburger Poststraße aufgenommen, registriert und auf eine andere EA verteilt werden können. Standort Kurt-A.-Körber-Chaussee: Seit dem 9. April 2016 ist dieser Standort wegen Mängeln im Sanitärbereich und eines Brandschadens nicht belegt. Standort Hörgensweg: Seit dem 1. April 2016 ist dieser Standort nicht weiter genutzt, da die Mietzeit endete. Standort Bargkoppelstieg: Es erfolgt der Umbau zum Ankunftszentrum. 1 Gemeint sind beispielsweise Festbauten, Schiff, Container, Zelte et cetera. Drucksache 21/4153 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 3. Welche Erstaufnahmen werden im Laufe des Jahres 2016 wann und aus jeweils welchem Grund außer Betrieb genommen? (Bitte jeweils Standort , Art der Unterbringung, Platzkapazität, zulässige bauliche Nutzung des Grundstücks, rechtliche Grundlage der Genehmigung, vorgesehene restliche Nutzungsdauer angeben.) Entschieden wurde bisher die Außerbetriebnahme des Standortes Hörgensweg. Weitere Entscheidungen sind noch nicht getroffen. 4. Welche Erstaufnahmen sind derzeit in Planung beziehungsweise befinden sich in der Realisierung? (Bitte jeweils Standort, geplanten Fertigstellungsmonat , Art der Unterbringung, Platzkapazität, zulässige bauliche Nutzung des Grundstücks, rechtliche Grundlage der Genehmigung, vorgesehene Nutzungsdauer angeben.) Siehe Drs. 21/4130. 5. Wie viele Überresidenten (also Schutzsuchende, die sich über ein halbes Jahr in der Einrichtung befinden) leben zum Zeitpunkt 15. April 2016 in Hamburgs Erstaufnahmen? Sofern möglich, bitte nach Erstaufnahmeeinrichtungen differenziert angeben. Die zuständige Behörde überprüft derzeit auf der Grundlage des neu eingeführten Quartiersmanagements die Anzahl der Überresidenten in den Erstaufnahmeeinrichtungen . Das Ergebnis dieser Überprüfung liegt noch nicht vor, sodass derzeit eine belastbare Angabe zur Zahl der Überresidenten nicht möglich ist. 6. In welchem Umfang nutzt Hamburg Erstaufnahmeplätze in anderen Bundesländern? (Bitte aufschlüsseln nach Bundesland, Einrichtung, Platzkapazität und aktuelle Belegungszahl, Kosten pro Platz sowie Zeitpunkt des Inkrafttretens der Nutzungsvereinbarung.) Die Freie und Hansestadt Hamburg nutzt seit dem 1. Oktober 2006 eine Liegenschaft in Nostorf/Horst in Mecklenburg-Vorpommern mit. Die Kapazität der Mitnutzung durch die Freie und Hansestadt Hamburg liegt bei 200 Plätzen, diese sind derzeit voll ausgeschöpft . Der Tagessatz pro Platz liegt bei circa 24 Euro. Im Übrigen siehe Drs. 21/4149. 7. Dürfen in den Erstaufnahmen der anderen Bundesländer Überresidenten untergebracht werden? Wenn ja, in welchem Umfang befinden sich Überresidenten in diesen Einrichtungen? Wenn nein, warum nicht? Nein. Die Unterbringung von sogenannten Überresidenten in Nostorf/Horst ist in der Verwaltungsvereinbarung mit Mecklenburg-Vorpommern nicht vorgesehen. 8. Was kostet ein Platz in einer Hamburger Erstaufnahme durchschnittlich pro Monat? (Bitte differenzieren nach städtischem Objekt beziehungsweise Mietobjekt und den diversen Unterbringungsarten Festbauten, Schiff, Container, Zelte et cetera.) Der Kostenansatz für 2016 auf Grundlage der Daten des Vorjahres und bekannter Veränderungen in 2016 beläuft sich derzeit auf monatlich circa 850 Euro für fixe Kosten (Platzkosten) und monatlich circa 1.070 Euro für variable Kosten (Belegungskosten ) für einen Platz. Eine Differenzierung nach im Eigentum der Freien und Hansestadt Hamburg befindlichen Objekten oder Mietobjekten sowie sonstigen Unterbringungsarten erfolgt bei der Berechnung des Kostensatzes nicht. 9. Ist in Prüfung beziehungsweise wurde geprüft, inwiefern Erstaufnahmen in Folgeunterbringungen umgewandelt werden können? a. Wenn ja, mit welchem Ergebnis? Welche Einrichtungen mit jeweils welcher Platzkapazität eignen sich für eine Nutzungszweckumwandlung ? Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/4153 3 b. Wenn nein, warum nicht? c. Welche rechtlichen Voraussetzungen müssen erfüllt werden, damit eine Erstaufnahme als Folgeunterbringung genutzt werden kann? d. Welche organisatorischen Herausforderungen bestehen, wenn eine Erstaufnahme als Folgeunterbringung genutzt werden soll? e. Wie bewertet der Senat die Möglichkeit Erstaufnahmeeinrichtungen in Folgeunterkünfte umzuwandeln? Die zuständigen Behörden prüfen kontinuierlich die Unterbringungssituation. Hierzu gehört auch die Frage einer Umwandlung von EA in Folgeeinrichtungen. Für eine Umnutzung ist es erforderlich, dass die Voraussetzungen für eine Folgeeinrichtung am jeweiligen Objekt sinnvoll erfüllt werden können. Dazu gehört insbesondere die Möglichkeit, eine Eigenversorgung zu realisieren. Darüber hinaus setzt dies verlässlich ausreichende verbleibende Kapazitäten in der Erstaufnahme voraus. Sofern die Bedingungen dies ermöglichen, wird eine Umnutzung von einer EA in eine Folgeeinrichtung grundsätzlich für sinnvoll gehalten. Eine Entscheidung über konkrete Einrichtungen wurde bisher nicht getroffen. ZE A / Z A un d EA G E S A M T- B E LE G U N G A us ku nf t d er S ta nd or te A lb er t-E in st ei n- R in g 40 5 B ar gk op pe ls tie g 0 B eh rm an np la tz 12 1 B ei m R au he n H au se 2 1 7 B lo m ka m p 26 5 B re do w st ra ße 0 D ra te ln st ra ße 10 25 E iß en do rfe r P fe rd ew eg , A sk le pi os K lin ik 80 Fl ag en tw ie t 77 7 G eu te ns w eg 50 6 G re llk am p 67 8 H ar bu rg er P os ts tra ss e 16 1 H el io s M ar ia hi lf 37 H el lm es be rg er w eg 55 0 H ol st en ho fw eg 27 7 Je nf el de r M oo rp ar k 56 4 K ar l-A rn ol d- R in g 24 4 K ie le r S tra ße 46 4 K ur da m m 18 8 K ur t-A .-K ör be r 0 M el an ch th on st ra ße 10 9 N eu la nd I 43 9 N eu la nd II 86 9 N ie nd or fe rs tra ße 26 1 N os to rf/ H or st 20 0 O kt av io st ra ße 61 3 O hl st ed te r P la tz 26 2 O st er ra de 52 9 P ap en re ye 63 4 R ei ch sp rä si de nt -E be rt- K as er ne 62 R ic ha rd R em e H au s 79 R ug en ba rg 10 34 S ch na ck en bu rg al le e 13 13 S ch w ar ze nb er g 64 5 S po rta lle e / H es el st üc ke n 41 3 V og t- K öl ln S tr. 45 9 W en de ns tra ss e 22 7 W ie se nd am m 2 4 (T he at er fa br ik ) 22 1 W ie se nd am m 3 (i m M us eu m d er A rb ei t) 51 14 76 9 B el eg un g de r S ta nd or te d er Z en tr al en Er st au fn ah m e zu m 1 5. 04 .2 01 6 Drucksache 21/4153 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 4 Anlage 1 St an d o rt b ez o ge n e In fo rm at io n en B e ze ic h n u n g ve rf ü gb ar b is re ch tl ic h e G ru n d la ge d er G e n e h m ig u n g te ch n is ch b el eg b ar e P lä tz e am 2 5 .0 4 .1 6 * U n te rb ri n gu n gs ar t A lb er t- Ei n st ei n -R in g 0 1 .1 0 .2 0 3 0 § 2 4 6 B au G B 4 0 1 B es ta n d sg eb äu d e B ar gk o p p el st ie g u n b ef ri st et SO G 0 eh em al ig e La ge rh al le n B eh rm an n p la tz u n b ef ri st et N u tz u n gs ve re in b ar u n g 1 5 0 B es ta n d sg eb äu d e B ei m R au h en H au se 2 1 2 9 .0 4 .2 0 1 6 N u tz u n gs ve re in b ar u n g 4 B es ta n d sg eb äu d e B lo m ka m p B u n d es w eh rl ie ge n sc h af t 3 1 .1 2 .2 0 1 6 SO G 3 5 0 B u n d es w eh rl ie ge n sc h af t B re d o w st ra ß e u n b ef ri st et SO G 3 0 0 Ü b u n gs h al le d er F eu er w eh r D ra te ln st ra ß e u n b ef ri st et SO G 1 6 2 8 W o h n co n ta in er ; H o lz - /M o d u lh au s Ei ß en d o rf er P fe rd ew eg , A sk le p io s K lin ik u n b ef ri st et N u tz u n gs ve re in b ar u n g 9 0 B es ta n d sg eb äu d e Fl ag en tw ie t u n b ef ri st et SO G 8 8 0 C o n ta in er G eu te n sw e g u n b ef ri st et SO G 5 5 6 C o n ta in er ; e h em al ig e B au m ar kt h al le G re llk am p 3 1 .0 7 .2 0 2 0 SO G 7 7 9 B es ta n d sg eb äu d e H ar b u rg er P o st ra ß e 3 1 .0 3 .2 0 2 4 B au G en . 4 2 9 B es ta n d sg eb äu d e; C o n ta in er H el io s M ar ia h ilf 3 1 .0 5 .2 0 1 6 M ie te 3 5 B es ta n d sg eb äu d e H el lm es b er ge rw eg u n b ef ri st et SO G 6 0 0 eh em al ig e B au m ar kt h al le H o ls te n h o fw e g u n b ef ri st et B au ge n eh m ig u n g 3 1 2 C o n ta in er Je n fe ld er M o o rp ar k u n b ef ri st et SO G 8 0 0 K it a, E ss e n u . V er w al tu n g in C o n ta in er n ; H o lz - /M o d u lh au s K ar l- A rn o ld -R in g u n b ef ri st et SO G 3 2 5 B es ta n d sg eb äu d e; Z e lt e K ie le r St ra ß e 3 1 .1 2 .2 0 2 0 SO G 5 8 6 G ew er b eh al le K u rd am m 3 0 .0 6 .2 0 1 7 SO G 2 3 0 B es ta n d sg eb äu d e K u rt -A .- K ö rb er -C h au ss ee 2 2 .0 9 .2 0 1 6 SO G 0 B es ta n d sg eb äu d e M el an ch th o n st ra ß e 2 3 .0 4 .2 0 1 6 M ie te 0 B es ta n d sg eb äu d e N eu la n d I 1 5 .0 5 .2 0 1 7 B au an tr ag g es te llt 4 9 2 C o n ta in er Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/4153 5 Anlage 2 St an d o rt b ez o ge n e In fo rm at io n en N eu la n d II 3 0 .0 6 .2 0 2 1 SO G 8 2 6 H al le N ie n d o rf er S tr aß e 3 0 .0 9 .2 0 1 6 B au ge n eh m ig u n g 3 2 5 W o h n co n ta in er N o st o rf / H o rs t u n b ef ri st et N u tz u n gs ve re in b ar u n g 2 0 0 B es ta n d sg eb äu d e O h ls te d te r P la tz u n b ef ri st et SO G 4 1 0 Ze lt e O kt av io st ra ß e 3 1 .0 3 .2 0 1 7 SO G 6 9 7 W o h n co n ta in er O st er ra d e 3 1 .1 2 .2 0 2 0 SO G 6 2 7 C o n ta in er ; H al le u n d W o h n co n ta in er P ap en re ye 3 0 .0 9 .2 0 2 0 SO G 9 4 7 Te n n is h al le , C o n ta in er R ei ch sp rä si d en t- Eb er t- K as e rn e 3 1 .1 2 .2 0 1 6 M it b en u tz u n gs ve rt ra g 6 6 B es ta n d sg eb äu d e R ic h ar d -R em é- H au s 3 1 .0 7 .2 0 1 8 M ie te 8 5 B es ta n d sg eb äu d e R u ge n b ar g 2 2 .0 9 .2 0 1 6 SO G 1 3 4 0 C o n ta in er ; B es ta n d sg eb äu d e Sc h n ac ke n b u rg al le e u n b ef ri st et SO G 1 8 6 8 C o n ta in er ; Z e lt e Sc h w ar ze n b er g u n b ef ri st et SO G 7 2 0 C o n ta in er Sp o rt al le e / H es el st ü ck en 3 1 .1 2 .2 0 1 6 B au G en . 5 0 5 W o h n co n ta in er V o gt -K ö lln -S tr aß e 1 4 .0 8 .2 0 2 0 SO G 5 1 2 W o h n co n ta in er W en d en st ra ß e u n b ef ri st et SO G 2 4 5 B es ta n d sg eb äu d e W ie se n d am m 2 4 ( Th ea te rf ab ri k) 3 0 .0 6 .2 0 1 6 M ie te 2 2 5 Eh em al ig e La ge rh al le W ie se n d am m 3 ( im M u se u m d er A rb ei t) 2 8 .0 2 .2 0 1 7 SO G 5 6 B es ta n d sg eb äu d e *Q u el le : f & w Drucksache 21/4153 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 6 4153ska_text 4153_Anlagen 4153ska_Antwort_Anlage1 SKA 21_4153_Anlage 1 4153ska_Antwort_Anlage2