BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/4322 21. Wahlperiode 10.05.16 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Michael Kruse und Jennyfer Dutschke (FDP) vom 03.05.16 und Antwort des Senats Betr.: Wissensbasierte Gründerplattform – Fehlt es dem Senat an Wissen oder an Gründern für die Plattform? Mit der Schaffung einer digitalen Plattform für wissensbasierte Gründungen sollen Hamburger Hochschulen, Wirtschaftsakteure und Forschungseinrichtungen dabei unterstützt werden, mehr Gründungen zu ermöglichen. Dies hat sich der rot-grüne Senat in seinem Koalitionsvertrag zum Ziel gesetzt. Erfolge des Senats in diesem Bereich sind dringend angezeigt, denn die Zahlen neu gegründeter Unternehmen sinken seit Jahren. Der Stand der Planungen der wissensbasierten Gründerplattform ist bisher unklar. Vor diesem Hintergrund fragen wir den Senat: Unternehmen, die aus wissensbasierten Gründungen hervorgehen, zeichnen sich regelmäßig durch einen hohen Innovationsgrad und nachhaltig wettbewerbsfähige Produkte und Dienstleistungen aus, was wiederum zu starker Wertschöpfung und sicheren, qualifizierten Arbeitsplätzen führt. Das Gründungspotenzial in diesem Bereich schöpft Hamburg noch nicht vollständig aus. Der Senat wird deshalb zur Unterstützung wissensbasierter Gründungen eine Plattform einrichten, welche die Angebote für wissensbasierte Gründungswillige aufbereitet , bündelt und zur Verfügung stellt. Die konkreten Inhalte und Funktionalitäten der Plattform werden im laufenden Jahr erarbeitet und in einem Konzept zusammengestellt . Vorbereitend hierzu wurden und werden Gespräche mit beteiligten Interessensgruppen in Hamburg geführt. Erste Gespräche fanden mit Vertreterinnen und Vertretern der Handelskammer, der Universität Hamburg, der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW), TuTech Innovation GmbH und Medigate GmbH (Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf) statt. Weiterhin wurden durch Werkstattgespräche und strukturierte Telefoninterviews erfolgreiche Start-ups aus wissens- und technologieintensiven Bereichen einbezogen. Die Einbindung weiterer inhaltlich betroffener Akteure wie der Hamburger ExistenzgründungsInitiative (H.E.I.) wird im Rahmen weiterer Gespräche sukzessive erfolgen, um den Erfolg der Plattform zu sichern. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1. Wie weit sind die bisherigen Überlegungen/Planungen für die digitale Gründerplattform? Wie weit ist die Entwicklung eines Konzeptes, insbesondere zur Vernetzung von Hochschulen und Start-ups? 2. Wie sieht der Zeitplan bis zur Umsetzung aus? 3. Welche Gespräche wurden mit welcher Stelle mit jeweils welchem Ergebnis dazu bisher geführt? a. Mit welchen Hochschulen wurden Gespräche geführt? Drucksache 21/4322 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 b. Wie genau werden welche Hamburger Hochschulen in die Planungen einbezogen? c. Wie werden Start-ups in die Planungen einbezogen? d. Wie wird die H.E.I. Hamburger ExistenzgründungsInitiative (H.E.I.) einbezogen? Siehe Vorbemerkung. 4. Gab es eine Ausschreibung zu der digitalen Gründerplattform? a. Wenn ja, wann? b. Wenn ja, anhand welcher Vergabekriterien wurde die Ausschreibung durchgeführt? Wer hat den Zuschlag erhalten? c. Wenn ja, welche Vergabeart wurde zugrunde gelegt? d. Wenn ja, welche Kosten in welche Höhe wurden dazu veranschlagt ? Nein. Über Ausschreibungen im Zusammenhang mit der Errichtung einer digitalen Gründungsplattform für wissensbasierte Gründungen an Hamburger Hochschulen und Forschungseinrichtungen kann erst nach Vorlage des Feinkonzeptes und des entsprechenden Lastenheftes entschieden werden. 5. Wurden Gutachten zur digitalen Gründerplattform in Auftrag gegeben beziehungsweise erstellt? Wenn ja, von wem, wie hoch waren dazu die Kosten und aus welcher Produktgruppe wurden diese finanziert? Das Hamburger Beratungsunternehmen „evers & jung“ wurde mit der Erstellung des Grobkonzeptes für die Umsetzung einer digitalen Gründungsplattform für wissensbasierte Gründungen an Hamburger Hochschulen und Forschungseinrichtungen beauftragt . Die Kosten betragen 79.373 Euro und werden aus der Produktgruppe 270.03 (Strukturpolitik, Mittelstand, Dienstleistung) finanziert. 6. Wie sollen Gründerinnen und Gründer durch die Plattform betreut, bei Finanzierungsmöglichkeiten beraten und bei Anträgen unterstützt werden ? Siehe Vorbemerkung. 7. Aus welcher Produktgruppe in welchem Haushaltsplan soll die digitale Gründerplattform finanziert werden? Mit Gesamtkosten in welcher Höhe rechnet der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde für die Plattform? Über die Gesamtkosten für die Erstellung einer digitalen Gründungsplattform liegen noch keine Einschätzungen vor. 8. Welche Auswirkungen wird die digitale Gründerplattform auf den Hamburger Arbeitsmarkt voraussichtlich haben? Siehe Vorbemerkung.