BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/4451 21. Wahlperiode 20.05.16 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Ole Thorben Buschhüter (SPD) vom 12.05.16 und Antwort des Senats Betr.: Planung der S-Bahn-Linie S4 von Hamburg nach Bad Oldesloe (III) Das Projekt S4, der Bau der neuen S-Bahn-Linie S4 von Hamburg über Rahlstedt und Ahrensburg nach Bad Oldesloe, ist eines der zentralen Projekte zum Ausbau des Hamburger Schnellbahnnetzes in den kommenden Jahren . Dabei geht es nicht nur um eine deutlich bessere Nahverkehrsanbindung für die Hamburger Stadtteile und Stormarner Städte und Gemeinden entlang der Strecke (mehr Haltestellen, dichterer Takt und umsteigefreie Verbindungen über den Hauptbahnhof hinaus), die aus örtlicher Sicht für sich genommen schon Grund genug für den Bau dieser seit Jahrzehnten geforderten neuen S-Bahn-Linie wäre, sondern die S4 wird einen deutlichen Nutzen auch darüber hinaus entfalten: Durch Verlagerung von Verkehren vom Fern- und Regionalbahn- in den S-Bahn-Teil („S4 statt RB81“) werden im Hamburger Hauptbahnhof Gleiskapazitäten für anderweitige Fern- und Regionalzüge frei und der Bau eigener Gleise für die S-Bahn schafft zusätzliche Kapazitäten auf der Vogelfluglinie Richtung Skandinavien, was dem Personenfern - und Güterverkehr auf der Bestandsstrecke zugutekommt. Laut Drs. 21/2174 ist nach Vorlage der Planfeststellungsunterlage für den ersten Planfeststellungsabschnitt und Prüfung durch die zuständigen Behörden beider Länder im Jahr 2016 die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens für den ersten Abschnitt durch das Eisenbahn-Bundesamt vorgesehen. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen auf Grundlage von Auskünften der Deutschen Beteiligungs AG (DB AG) wie folgt: 1. Welche Planungsleistungen wurden bereits fertiggestellt, welche stehen noch aus? Die Planfeststellungsunterlage für den ersten Planfeststellungsabschnitt (PFA) wird voraussichtlich im August 2016 fertiggestellt und danach dem Eisenbahn-Bundesamt (EBA) zur Einleitung des Planfeststellungsverfahrens übergeben werden. Die Entwurfsplanungen im PFA zwei und drei haben am 1. April 2016 begonnen. Es werden 15 Monate bis zur Einreichung der Planfeststellungsunterlage kalkuliert. 2. Wie viele Mitarbeiter sind derzeit bei der DBAG mit der Planung der S4 beschäftigt? An der Ausarbeitung sind insgesamt rund 30 – 40 Planerinnen und Planer sowie rund zehn Projektmanagerinnen und Projektmanager beteiligt. 3. In der Drs. 21/2174 ist von vier geplanten Planfeststellungsabschnitten die Rede. Welche Bereiche umfassen die Planfeststellungsabschnitte jeweils? Drucksache 21/4451 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Im Zuge der Fortschreibung der Planung wurden die vormals vier PFA zu drei PFA wie folgt zusammengeführt: Planfeststellungsabschnitt 1: Haltepunkt Hasselbrook bis Lütkensallee, Planfeststellungsabschnitt 2: Lütkensallee bis Landesgrenze, Planfeststellungsabschnitt 3: Landesgrenze bis Ahrensburg-Gartenholz sowie die Einzelmaßnahmen – Bahnhof Bargteheide, Haltepunkt Kupfermühle, Bahnhof Bad Oldesloe und Abstellanlage Bahrenfeld. 4. Wann soll der Planfeststellungsantrag für den ersten Abschnitt gestellt werden? 5. Welche zeitliche Perspektive (Beginn und Abschluss) wird für die Entwurfs - und Genehmigungsplanung der weiteren Planfeststellungsabschnitte angestrebt? Siehe Antwort zu 1. 6. Wie sieht der weitere Zeitplan aus? Wann könnte nach derzeitigem Stand der Dinge frühestens mit dem Bau der S4 begonnen werden? Wann könnte nach derzeitigem Stand der Dinge frühestens mit einer Inbetriebnahme der S4 gerechnet werden? Inwieweit werden zu welchem Zeitpunkt Teilinbetriebnahmen angestrebt? Ein Baubeginn ist nach derzeitigem Stand im Jahr 2021 vorgesehen, sofern vollziehbares Planrecht und die Finanzierung gesichert ist. Ein vorgezogener Baubeginn auf das Jahr 2020 wird derzeit auf Machbarkeit, Chancen und Risiken sowie Auswirkungen auf die Kostensituation untersucht. Bei einem von den Ländern beschlossenen optimierten Bauphasenkonzept, liegt die früheste Inbetriebnahme im Jahr 2027. Derzeit wird geprüft, ob eine Teilinbetriebnahme ab/bis Rahlstedt bereits im Jahr 2024 möglich wäre. Im Übrigen siehe Antwort zu 1.