BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/4489 21. Wahlperiode 24.05.16 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Lars Pochnicht und Ole Thorben Buschhüter (SPD) vom 17.05.16 und Antwort des Senats Betr.: Bike-and-Ride am U-Bahnhof Berne Das Bike-and-Ride-Entwicklungskonzept des Senats (Drs. 20/14485) sieht die Modernisierung und den Ausbau der Fahrradstellplätze an Hamburger Schnellbahnstationen vor. Die Zahl der Fahrradstellplätze soll von 16.000 Stellplätzen in 2015 bis 2025 um 12.000 Stellplätze erweitert werden. Vorhandene Abstellplätze werden bei Bedarf aufgewertet und teils neu geordnet. Das Investitionsvolumen bis 2025 beträgt über 30 Millionen Euro. Die städtische P+R Betriebsgesellschaft mbH übernimmt für alle neuen Bike-and-Ride- Anlagen Planung, Bau und Betrieb. Bestehende Anlagen werden schrittweise in die Verantwortung der P+R GmbH übernommen. Eine der ersten großen Maßnahmen zum Ausbau des Fahrradparkens wird am U-Bahnhof Berne erfolgen. Statt 402 Fahrradstellplätzen soll es dort zukünftig 799 geben. Mitte Februar 2016 begannen die ersten Arbeiten mit der Baufeldfreimachung vor der P+R-Anlage. In diesem Zusammenhang fragen wir den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen auf der Grundlage von Auskünften der P+R Betriebsgesellschaft mbH wie folgt: 1. In welchen Bereichen rund um den U-Bahnhof Berne sollen jeweils wie viele Fahrradstellplätze entweder attraktiviert beziehungsweise neu gebaut werden? 2. Wo werden vorhandene Abstellplätze abgebaut und gegebenenfalls andernorts ersetzt? 3. Welche dieser Maßnahmen mit wie vielen Abstellplätzen wurden im letzten Jahr bereits im Rahmen des Vorhabens „Umgestaltung des Bahnhofsvorplatzes “ umgesetzt? Berner Heerweg: Beginnend ab der P+R-Anlage werden zwischen der Zufahrt und der Ausfahrt im Böschungsbereich zum Gehweg insgesamt 212 Fahrradstellplätze (hiervon 80 überdacht ) an 106 Anlehnbügeln neu geschaffen. Busbrooksbrücke: Die Vorderradhalter (75 Stück) auf der Busbrooksbrücke bleiben erhalten und werden neu gestaltet. Aufgrund der Bauart der Brücke ist der Aufbau von Fahrradanlehnbügeln nicht möglich. Kriegkamp: Drucksache 21/4489 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Zwischen der Busbrooksbrücke und dem neuen barrierefreien Zugang zum Bahnsteig werden im Gehwegbereich 194 Fahrradstellplätze (hiervon 120 überdacht) an 97 Anlehnbügeln neu geschaffen beziehungsweise vorhandene Bügel werden ersetzt. Zusätzlich wird eine Ladestation für E-Bikes als 12er-Schließfachanlage mit Lademöglichkeit errichtet. Marktplatz Berne: Auf dem Marktplatz werden die vorhandenen Vorderradhalter entfernt und durch Anlehnbügel ersetzt. Es sollen 24 Fahrradstellplätze an zwölf Anlehnbügeln entstehen . Berner Stieg: Am Berner Stieg wird im Bereich des Pkw-Parkplatzes eine Sammelschließanlage mit Doppelstockparkern errichtet. Es sollen hier 42 Fahrradstellplätze entstehen. Ebenfalls am Berner Stieg werden im Gehwegbereich 22 Fahrradstellplätze an elf Anlehnbügeln hergestellt. Park+Ride(P+R)-Haus Berne: Im unteren Bereich der P+R-Anlage wird die vorhandene Sammelschließanlage um 28 auf 64 vermietbare Fahrradstellplätze erweitert. Zusätzlich zu den genannten Maßnahmen wurden im Zeitraum 2015/2016 durch das zuständige Bezirksamt im Bereich des Bahnhofsvorplatzes 121 Fahrradabstellplätze (hiervon 88 überdacht) neu hergestellt beziehungsweise attraktiviert. 4. Wie viele und welche dieser Abstellplätze werden überdacht sein? Neben den in der Antwort zu 1. bis 3. erwähnten 288 überdachten, frei zugänglichen Stellplätzen werden 42 Stellplätze in der neuen Sammelschließanlage im Berner Stieg sowie 64 Fahrradstellplätze im P+R-Haus überdacht sein, sodass im Bereich Bike+ Ride (B+R) am U-Bahnhof Berne insgesamt 394 überdachte Fahrradabstellplätze zur Verfügung stehen werden. 5. Wie viele gesicherte Stellplätze sind bisher vorhanden und wie viele gesicherte Stellplätze sollen wo neu geschaffen werden? Bisher sind 36 Stellplätze in der bestehenden Sammelschließanlage des Parkhauses sowie 30 Fahrradstellplätze in Fahrradboxen vorhanden. Diese Boxen werden entfernt und durch eine neue Sammelschließanlage mit 42 Stellplätzen im Berner Stieg ersetzt. Die Anlage im Parkhaus wird um 28 auf 64 vermietbare Fahrradstellplätze erweitert, sodass im Bereich B+R am U-Bahnhof Berne insgesamt 106 gesicherte Stellplätze zur Verfügung stehen werden. 6. Wie viele und welche Abstellplätze werden in Doppelstockanlagen untergebracht? Doppelstockparker sind für 42 Abstellplätze in der Sammelschließanlage am Berner Stieg vorgesehen. Im Übrigen siehe Antwort zu 1. bis 3. 7. Ist am U-Bahnhof Berne auch eine E-Bike-Ladestation vorgesehen? Wenn ja, wo soll diese geschaffen werden? Neben der in Antwort zu 1. bis 3. erwähnten E-Bike-Ladestation am Kriegkamp (zwölffache Schließfachanlage mit der erforderlichen Elektroinstallation) wird eine gleichartige Schließfachanlage bei der Sammelschließanlage im Parkhaus aufgebaut, sodass insgesamt 24 Schließfächer mit Lademöglichkeit für E-Bike-Akkus bereitgestellt werden . Im Übrigen siehe Antwort zu 5. 8. Wie stellt sich der Zeitplan für die noch ausstehenden Maßnahmen zur Modernisierung und zum Ausbau der Fahrradstellplätze rund um den U-Bahnhof Berne im Einzelnen dar? Der Baubeginn für die Maßnahmen am Berner Heerweg ist für den Spätsommer 2016 vorgesehen. Nach Fertigstellung bis Ende des Jahres 2016 ist der Beginn der Bauarbeiten im Bereich Kriegkamp geplant, sodass die Nutzer jeweils Ausweichmöglichkei- Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/4489 3 ten haben sollen. Die Fertigstellung sämtlicher Maßnahmen wird für das erste Halbjahr 2017 erwartet. 9. Wie viel betragen die Gesamtkosten für die Modernisierung und den Ausbau der Fahrradstellplätze rund um den U-Bahnhof Berne? Derzeit werden die Gesamtkosten auf circa 780.000 Euro netto geschätzt. 10. In der Bedarfsabschätzung 2025 für den U-Bahnhof Berne war in der Drs. 20/14485 noch von insgesamt 598 Gesamtstellplätzen die Rede. Nun soll es zukünftig 799 Abstellplätze am U-Bahnhof Berne geben. Wie begründet sich diese höhere Bedarfsabschätzung? Die bislang kommunizierte Planzahl von 799 Gesamtstellplätzen soll sich um 45 auf nunmehr 754 reduzieren, da zum einen geringe Umplanungen (Entfall von fünf Stellplätzen ) vorgenommen wurden und zum anderen 40 Vorderradhalter nicht mehr als B+R-Plätze betrachtet werden und dementsprechend nicht mehr von der P+R- Betriebsgesellschaft mbH übernommen werden sollen. Die verbleibende Differenz von 156 zu den in der Drs. 20/14485 genannten 598 Stellplätzen berücksichtigt die Erfahrungen mit dem tatsächlichen Bedarf bereits ausgebauter B+R-Anlagen sowie das Ziel des Senats, den Radverkehr zu fördern. Dem wird, wo es die örtlichen Gegebenheiten zulassen, bereits Rechnung getragen.