BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/4651 21. Wahlperiode 07.06.16 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Michael Kruse (FDP) vom 30.05.16 und Antwort des Senats Betr.: Hotelentwicklungsplan – Wie ist der aktuelle Stand? Auf einer Aufsichtsratssitzung der Hamburg Marketing GmbH am 8. Dezember 2015 ist über den Planungsfortgang zu einem Hotelentwicklungsplan für Hamburg berichtet worden.1 Unklar ist weiter, wann dieser Plan fertig sein wird. Zudem wird an einer Studie „Hamburg – Perspektive Tourismus 2025“ gearbeitet, auf die der Hotelentwicklungsplan aufbauen soll. Die Hamburg Tourismus GmbH hat die Studie beauftragt, während die Hamburgische Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (HWF) federführend für die Erarbeitung des Hotelentwicklungsplans zuständig ist. Zielsetzung ist eine Analyse der Bedarfslage, die erkennen lassen soll, wo geeignete Grundstücke für Hotelansiedlungen vorhanden sind. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: 1. Wann wird der Hotelentwicklungsplan fertiggestellt sein? Wie sieht der Zeitplan dazu aus? Siehe Drs. 21/3173. 2. Der Hotelentwicklungsplan ist eine Folge der Studie „Hamburg- Perspektive Tourismus 2025“ (vergleiche Drs. 21/3348). Wann wird die Studie fertig sein? Wie baut dann der Hotelentwicklungsplan darauf auf? Die Studie „Hamburg – Perspektive Tourismus 2025“ wird im Sommer des Jahres 2016 vorliegen. In der Studie werden Handlungsfelder identifiziert, die darauf abzielen, den Tourismusstandort Hamburg zu stärken, wie etwa der bedarfsgerechte Ausbau der Hotelkapazitäten. Im Übrigen siehe Antwort zu 4. 3. Bisher geht der Senat von voraussichtlich 26.400 Euro netto für Beratungsleistungen zum Hotelentwicklungsplan aus (vergleiche Drs. 21/3348). Wer hat die ghh consult GmbH für welche genaue Beratung wann beauftragt? Welche zusätzlichen Beratungskosten sind seitdem entstanden? Die federführende HWF Hamburgische Gesellschaft für Wirtschaftsförderung mbH (HWF) hat die ghh consult GmbH gemeinsam mit der Hamburg Tourismus GmbH (HHT) am 27. Oktober 2015 für die Erstellung folgender Leistungen beauftragt: Systematisierung der zusätzlichen Hotelkapazitäten nach Themenwelten, Zielgruppen und Zielmärkten sowie darauf basierend die Ableitung und Quantifizierung der erforderlichen Hoteltypen, 1 Vergleiche Schriftliche Kleine Anfrage Drs. 21/3173 vom 16.02.2016. Drucksache 21/4651 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 auf Basis der definierten Hoteltypen und der Systematisierung aus dem oben genannten Punkt sollen des Weiteren für die Hoteltypen die jeweiligen Anforderungsprofile erarbeitet und Hotelmarken definiert/abgeleitet werden. Nach der vorgenannten Beauftragung sind keine weiteren Beratungskosten entstanden . 4. Warum und auf welcher Grundlage wurden bereits Beratungsleistungen für den Hotelentwicklungsplan bei der ghh consult GmbH beauftragt, obwohl die Studie noch nicht einmal fertig ist, auf die der Plan aufbauen soll? Angesichts der anhaltenden Wachstumsdynamik im Hamburg-Tourismus ist der Senat der Auffassung, dass eine bedarfsgerechte Kapazitätssteigerung der Hotellerie erforderlich ist. Der Bedarf eines Hotelentwicklungsplanes wurde bereits zu einem frühen Zeitpunkt der Studie identifiziert, sodass eine Beauftragung erfolgen konnte, bevor die Studie vollständig fertiggestellt war. Für diese Auffassung ist eine abschließende Fertigstellung der Studie „Hamburg – Perspektive Tourismus 2025“ nicht erforderlich. 5. Welche weiteren Kosten sind bisher für Planung und Erstellung des Hotelentwicklungsplans angefallen und mit welchen weiteren Kosten plant/rechnet der Senat beziehungsweise die Hamburg Marketing GmbH? Es wird mit keinen weiteren Kosten gerechnet. 6. Federführend für die Erarbeitung des Hotelentwicklungsplans innerhalb der Hamburg Marketing GmbH ist die Hamburgische Gesellschaft für Wirtschaftsförderung (HWF) (vergleiche Drs. 21/3173). Welche Aufgaben hat die HWF für die Erarbeitung und welche Aufgaben haben die Hamburg Marketing GmbH sowie die Hamburg Tourismus GmbH übernommen ? Wann haben dazu welche Gespräche mit welchen weiteren Beteiligten bis zum 23. Mai 2016 stattgefunden? Die Projektleitung liegt bei der HWF, da die Ergebnisverwertung maßgeblich dort geführt sein wird. Die Koordination der Studienerstellung liegt bei der HHT. Die Hamburg Convention Bureau GmbH ist mit ihrer Expertise in Bezug auf das Tagungs- und Kongressgeschäft ebenfalls in die Abstimmung eingebunden. Gespräche haben wie folgt stattgefunden: 9. November 2015 Hotelentwicklungsplan Abstimmung 24. November 2015 Vorstellung Zwischenergebnisse durch ghh consult für HWF, HCB, HHT 1. Dezember 2015 Vorstellung Zwischenergebnisse und Austausch mit DEHOGA 21. Januar 2016 Vorstellung Status Quo vor Vertretern DEHOGA 22. Januar 2016 telefonischer Austausch zwischen der ghh consult und HCB, HWF & HHT 27. Januar 2016 Vorstellung Status Quo im Marketing Board 1. Februar 2016 Austausch zum Status Quo mit HHT & HWF 23. Februar 2016 Austausch und Vorstellung Status Quo mit der BWVI, Senatskanzlei , HWF, HCB, HHT 22. April 2016 Austausch HWF, HCB und HHT 23. Mai 2016 Austausch Status Quo mit HWF und HHT 7. Gibt es Abweichungen zu den ursprünglichen Planungen für die Erarbeitung eines Hotelentwicklungsplans? Wenn ja, welche und warum? Aufgrund der Komplexität der Identifizierung geeigneter Flächen für eine Hotelansiedlung wird die Zusammenstellung geeigneter Grundflächen nicht Teil des Hotelentwick- Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/4651 3 lungsplanes selbst sein. Dieser ist als Bestands- und Bedarfsanalyse zu verstehen und dient bei der Identifizierung geeigneter Flächen zur Unterstützung für die Aktivitäten der HWF und der weiteren maßgeblichen Akteure in diesem Themenfeld. 8. Wann soll eine Abstimmung mit dem Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen, den Bezirken und Branchenverbänden erfolgen? Die HWF stimmt sich laufend mit den Bezirken und dem Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen über Hotelansiedlungen ab. Gespräche über die konkreten Ergebnisse des Hotelentwicklungsplans werden stattfinden, sobald dieser fertiggestellt ist. 9. Wann und vom wem wird eine Liste städtischer und auf dem Markt befindlicher privater Grundstücke erstellt sein, die für eine Hotelansiedlung geeignet sind? Welche Kriterien wurden dazu erarbeitet? Siehe Antwort zu 7. 10. Geht der Senat weiter davon aus, dass Hamm, Hammerbrook, Rothenburgsort oder Wilhelmsburg Ansiedlungspotenziale haben? Wenn ja, warum und gibt es hierzu bereits konkrete Analysen? Ja. Eines der Ziele des Hotelentwicklungsplanes ist es, die Ansiedlungsmöglichkeiten von Hotels außerhalb der Innenstadt zu analysieren, um auch von der Innenstadt entferntere Stadtteile am touristischen Wachstum teilhaben zu lassen. 11. Wie viele private Hotelbetreiber haben in den Jahren 2014 bis 2016 Anfragen und Anträge an die Freie und Hansestadt Hamburg für Grundstücke zum Hotelbau und -betrieb gestellt? Für welche Stadtteile waren die Anfragen? Wie viele der genannten Anfragen und Anträge wurden positiv, wie viele negativ beschieden? Die Anfragen von Interessenten für den Erwerb eines für die Hotelnutzung geeigneten Grundstücks werden vom Landesbetrieb Immobilienmanagement und Grundvermögen und den Marketing-Unternehmen nicht gesondert statistisch erfasst. Unabhängig von konkreten Anfragen werden für eine Hotelnutzung geeignete städtische Grundstücke grundsätzlich nach der Durchführung eines Gebotsverfahrens veräußert.