BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/4721 21. Wahlperiode 10.06.16 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Dr. Wieland Schinnenburg (FDP) vom 03.06.16 und Antwort des Senats Betr.: Stickoxidausstoß bei Bussen Wie aus dem Luftreinhalteplan der Stadt Hamburg zu entnehmen ist, verursachen Linienbusse in Hamburg einen besonders hohen Anteil der anfallenden Stickoxidemissionen. Zwar ist ein Großteil der Busflotte der Hamburger Hochbahn mit CRT-, SCR- oder SCRT-Systemen ausgestattet, die das Potenzial hätten, den Stickoxidausstoß zu verringern. Jedoch wirken diese Systeme nur stickoxidreduzierend, wenn ein Mindestmaß an Wärme durch den Fahrbetrieb erreicht wird. Beim häufigen Anfahren und Halten, wie im innerstädtischen Busbetrieb üblich, springen die Stickoxid-Reinigungsanlage hingegen nicht an. Daher wird das Harnstoffmittel AdBlue dann nicht in die Abgase eingespritzt, die hohen Stickoxid-Konzentrationen bleiben und die realen Emissionen entsprechen in der Folge nicht den gesetzlichen Vorgaben (zum Beispiel Euro VI). Theoretisch kann diesem Problem dadurch abgeholfen werden, dass eine sogenannte Nachheizung eingebaut wird. Ich frage den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen auf der Grundlage von Auskünften des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV), der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN), der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein AG (VHH) und der Kraftverkehr GmbH – KVG – (KVG) wie folgt: 1. Verfügen die dieselbetriebenen Busse der Hamburger Hochbahn AG über eine sogenannte Nachheizung, die sicherstellt, dass die eingesetzten Stickoxidminderungssysteme auch bei geringen Betriebstemperaturen funktionieren? Wenn ja, wie viele? Wenn nein, warum nicht? Die Busse der HOCHBAHN sind nicht mit einer sogenannten Nachheizung ausgerüstet . An Bussen aus dem Baujahr 2013 wurden die Abgastemperaturen im Rahmen des betrieblichen Einsatzes auf repräsentativen Innenstadtlinien ausgelesen. Die Datenauslesungen haben gezeigt, dass im Betrieb die vom Hersteller angegebenen Temperaturen im Abgasstrang für die Funktion des SCR-Systems erreicht werden. Des Weiteren liegt der AdBlue-Verbrauch der HOCHBAHN-Flotte in der üblichen Verbrauchsspanne für Nutzfahrzeuge. Drucksache 21/4721 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 2. Wie viel AdBlue wurde durch die dieselbetriebenen Busse der Hamburger Hochbahn in den Jahren 2013, 2014 und 2015 jeweils insgesamt verbraucht? 2013 2014 2015 463.990 l 460.271 l 494.451 l 3. Welche Kosten verursacht die Anschaffung von AdBlue? Der Planpreis für das Jahr 2016 beträgt 0,16 Euro/Liter. 4. Wie viele Kilometer hat die dieselbetriebene Busflotte der Hamburger Hochbahn in den Jahren 2013, 2014 und 2015 jeweils insgesamt zurückgelegt ? 2013 2014 2015 45.085.680 km 45.733.786 km 46.366.460 km 5. Ist sichergestellt, dass alle Busse der HVV-Mitgliedsunternehmen jederzeit den gesetzlichen Vorgaben (zum Beispiel Euro VI) entsprechen? Wenn nein, bei wie vielen Bussen ist das nicht der Fall? Für den Einsatz im Hamburger Gebiet: ja. Gemäß HVV-Standards müssen die im HVV-Großbereich eingesetzten Fahrzeuge mindestens die Abgasnorm Euro4 erfüllen oder andernfalls mit Rußfiltern nachgerüstet werden.