BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/4742 21. Wahlperiode 14.06.16 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Dennis Gladiator (CDU) vom 06.06.16 und Antwort des Senats Betr.: Wildwest in Neuallermöhe – Schießerei auf offener Straße Vor den Augen mehrerer Zeugen wurde am Nachmittag des 5. Juni 2016 ein rund 30 Jahre alter Radfahrer in Neuallermöhe erschossen. Medienberichten zufolge ist der vermutlich circa 20 bis 25 Jahre alte Täter flüchtig. Der Wagen einer Autofahrerin, die im Beisein ihres Sohnes in unmittelbarer Nähe des Tatorts auf einer Brücke halten musste, wurde ebenfalls getroffen. Sie habe gesehen, wie der Täter in ihre Richtung gezielt habe und sei sofort losgefahren ; der Reifen ihres Wagens wurde jedoch getroffen. Eine Schießerei am hellichten Tag auf offener Straße mitten in Bergedorf hat es bislang noch nicht gegeben. Für Opfer und herumstehende Zeugen ist dieser Vorfall extrem tragisch. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: 1. Wie stellt sich der Sachverhalt nach den derzeitigen Ermittlungen im Einzelnen dar? 2. Welche Erkenntnisse liegen den zuständigen Behörden über den mutmaßlichen Täter und das beziehungsweise die Opfer vor? Bitte Art der Verletzungen, Alter und Nationalität angeben. 3. Welche Erkenntnisse liegen den zuständigen Behörden über den Hintergrund der Tat vor? 4. Wie viele Zeugen haben den Vorfall beobachtet und wie viele von ihnen mussten medizinisch versorgt werden? Am 5. Juni 2016 wurde aus bisher ungeklärten Gründen in Hamburg-Bergedorf, Fanny -Lewald-Ring, ein 28-jähriger Deutscher von einem bislang unbekannten Täter durch mehrere Schüsse aus einer Handfeuerwaffe tödlich verletzt. Die Reifen eines vorbeifahrenden Fahrzeuges sowie ein Rollladen und die dahinter liegende Fensterscheibe eines Wohnhauses wurden durch Projektile beschädigt. Anschließend flüchtete der Täter über die Maria-Terwiel-Kehre in unbekannte Richtung. Die Mordkommission des Landeskriminalamtes (LKA 41) übernahm die Ermittlungen und sicherte am Tatort umfangreiche Spuren. Aufgrund der Personenbeschreibung durch Zeugen ergab sich ein Tatverdacht gegen einen 33-jährigen Deutschen. Dieser konnte in einer Wohnung in Hamburg-Allermöhe vorläufig festgenommen werden. Im weiteren Verlauf der Ermittlungen konnte der dringende Tatverdacht gegen diese Person nicht soweit erhärtet werden, dass die vorläufige Festnahme aufrechterhalten und ein Haftbefehl erlassen werden konnte. Die Festnahme der Person wurde daher am 6. Juni 2016 aufgehoben. Mittlerweile wurde erneut ein Haftbefehl ausgestellt und die Person festgenommen . Die Ermittlungen der Polizei und Staatsanwaltschaft dauern an. Drucksache 21/4742 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Von der Mitteilung weiterer Einzelheiten sieht der Senat ab, um den Ermittlungserfolg des laufenden Verfahrens nicht zu gefährden. 5. Wie viele Polizeibeamte waren im Rahmen des Einsatzes vor Ort und welche Maßnahmen wurden ergriffen? Im Rahmen des Einsatzes wurden 61 Beamte eingesetzt. Die Einsatzkräfte waren unter anderem mit der Erstversorgung des Opfers, Absperrmaßnahmen am Tatort, der Durchführung von Fahndungsmaßnahmen, der Spurensicherung, der Befragung von Zeugen sowie der Durchführung einer vorläufigen Festnahme betraut.