BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/475 21. Wahlperiode 19.05.15 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Jennyfer Dutschke (FDP) vom 12.05.15 und Antwort des Senats Betr.: Einsparungen von Personalausgaben durch Streiks Arbeitgeber zahlen während eines Streiks üblicherweise keine Gehälter und sparen entsprechende Personalausgaben. Stattdessen werden die Gehälter von Streikenden aus den Streikkassen der Gewerkschaften gezahlt. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Die erfragten Daten liegen unter anderem aus Datenschutzgründen nicht in automatisch auszuwertender Form vor. Deshalb wurde eine Abfrage bei den Behörden und Ämtern durchgeführt. Dort wäre für eine genaue Berechnung des Wegfalls der Arbeitsvergütung aus Anlass von Streiks eine Durchsicht aller Personal- und Gehaltsakten der im nachgefragten Zeitraum aktiven Tarifbeschäftigten (einschließlich der inzwischen ausgeschiedenen Beschäftigten) notwendig gewesen. Dies ist in der für die Beantwortung einer Schriftlichen Kleinen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeitspanne , in die zudem ein Feiertag (14. Mai 2015) fiel, nicht leistbar. Daher beruhen die Angaben zu dem Ausfall von Beschäftigungstagen und -stunden sowie der Wegfall der Personalausgaben für die Zeiten der Streikteilnahme insgesamt nur auf Schätzungen . Um eine Einschätzung des Wegfalls der Arbeitsvergütung aus Anlass des Streiks zu bekommen, ist ein Jahresbruttoentgelt von 50.000 Euro zugrunde gelegt worden; dieser Betrag ist dann durch 365 Tage geteilt worden, um so einen Wert für einen Streiktag pro Beschäftigten zu erhalten. Berücksichtigt wurde sowohl der Arbeitsausfall aufgrund von Erzwingungs- als auch von Warnstreiks. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1. Wie viele Streiktage gab es in den Jahren seit 2011 bei der Freien und Hansestadt Hamburg sowie ihren öffentlichen Unternehmen? a. Wie viele Arbeitstage beziehungsweise Beschäftigtenstunden fielen dadurch aus? b. Circa wie viele Personalausgaben wurden dadurch von der Freien und Hansestadt Hamburg und ihren öffentlichen Unternehmen jeweils eingespart? (Bitte für alle Fragen jahresweise angeben und nach Kernverwaltung der Freien und Hansestadt Hamburg inklusive Landesbetrieben sowie öffentlichen Unternehmen differenzieren.) Siehe Anlage. Drucksache 21/475 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Anlage Kernverwaltung und Landesbetriebe Streiktage Ausgefallene Arbeitstage Ausgefallene Arbeitsstunden Wegfall der Arbeitsvergütung für die Zeit der Streikteilnahme 2011 1 1.462 265,5 214.948 € 2012 - - - - 2013 6 1.690 289 248.216 € 2014 3 423 57.947 € 2015 5 4.415 649 649.959 € Öffentliche Unternehmen 1 2011 - - - - 2012 7 324 13.914 236.456 € 2013 - - - - 2014 9 654 20.728 411.547 € 01.01.2015 bis 16.04.2015 und einmal bis 12.05.2015 8 386 34.942 565.090 € 1 Die Mehrzahl der öffentlichen Unternehmen konnte in der für eine kleine Anfrage zur Verfü- gung stehenden Zeit keine Antwort liefern, da ein Vorhalten von Streiklisten den datenschutzrechtlichen Bestimmungen zuwiderläuft und eine aktuelle Auswertung eine Sichtung sämtlicher Gehaltsakten erfordert hätte.