BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/4819 21. Wahlperiode 17.06.16 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Dr. Wieland Schinnenburg und Jennyfer Dutschke (FDP) vom 10.06.16 und Antwort des Senats Betr.: Situation von schwangeren Flüchtlingen (2) In der Drs. 21/3133 hat der Senat bereits auf einige Fragen zu diesem Thema geantwortet, diese Anfrage gilt der Aktualisierung dieser Daten. Bitte immer zum aktuellen Stand berichten. Wir fragen den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen teilweise auf Grundlage von Angaben der Betreiber f & w fördern und wohnen AöR (f & w), Deutsches Rotes Kreuz Landesverband Hamburg e.V. (DRK HH), Kreisverband Hamburg-Harburg e.V. (DRK Harburg) und Kreisverband Hamburg Altona und Mitte e.V. (DRK Altona), ASB Flüchtlingshilfe Hamburg GmbH(ASB), Arbeiterwohlfahrt (AWO), Malteser Hilfsdienst gemeinnützige GmbH (MHD) und Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. (JUH) wie folgt: 1. Hat der Senat inzwischen eine Übersicht über die Anzahl von schwangeren Frauen unter den Flüchtlingen? Wenn nein, warum nicht? Wenn ja, wie hoch ist die Anzahl? Eine aktuelle Abfrage der Betreiber der Erstaufnahmeeinrichtungen nach der Anzahl der Schwangerschaften ab dem 5. Monat hat ergeben, dass sich insgesamt in allen Einrichtungen der Erstaufnahme 155 Schwangere befinden. Der Fokus liegt auf dem letzten Schwangerschaftsdrittel, da dann im Rahmen des Belegungsmanagement ein Angebot zur verbesserten Unterbringung in kleineren Containereinheiten oder in Unterkünften, die für besonders Schutzbedürftige vorgesehen sind, erfolgen kann. Eine Statistik über die Schwangerschaften in der öffentlich-rechtlichen Unterbringung (örU) wird nicht geführt. Aus der Unterbringung in der örU ergeben sich jedoch auch keine zur Belegung erforderlichen Merkmale, die statistisch erfasst werden müssen. 2. Welche Anzahl von Flüchtlingskindern unter zwei Jahren gibt es aktuell in Hamburg? Bitte nach Einrichtungen aufschlüsseln. Siehe Anlage 1 für die Standorte der Erstaufnahmeeinrichtungen, in der Kinder unter zwei Jahren untergebracht sind. Zur Anzahl der Kinder unter drei Jahren nach Einrichtungen der örU siehe Anlage 2. Hierbei handelt es sich um eine Standardauswertung. Im Übrigen werden Daten zur Angabe der Anzahl der Kinder unter zwei Jahren statistisch nicht erhoben. Eine Einzelauswertung der Daten ist in der für die Beantwortung einer Parlamentarischen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich. Drucksache 21/4819 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 3. In welchen Flüchtlingseinrichtungen gibt es in welchem Umfang Rückzugräume für schwangere Frauen? Wenn Einschränkungen wie in Drs. 21/3133 berichtet bestehen, bitte erläutern. Siehe Anlage 1 für die Standorte der Erstaufnahmeeinrichtungen, in denen Schwangere und Kinder untergebracht werden. In den örU werden keine zusätzlichen gemeinschaftlichen Rückzugsräume geschaffen , da die Unterbringung dort in Familien- oder Zweibettzimmern erfolgt und damit regelhaft Raum für Privatsphäre und Ruhe vorhanden ist. 4. In welchen Flüchtlingseinrichtungen gibt es in welchem Umfang Wickelräume ? Siehe Anlage 1 für die Standorte der Erstaufnahmeeinrichtungen, in denen Schwangere und Kinder untergebracht werden. In den örU stehen Wickelplätze in den Zweibett- oder Familienzimmern zur Verfügung. 5. Wie wird dafür gesorgt, dass Flüchtlinge vor und nach der Geburt von Hebammen betreut werden? Die Inanspruchnahme einer Hebammenleistung ist freiwillig und wird auf Wunsch der werdenden Mutter durchgeführt. Schwangere werden unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus im Rahmen der Frühen Hilfen bereits von den Babylotsinnen in den Geburtskliniken auf Betreuungsangebote wie Hebammen hingewiesen. Flüchtlinge, die nach der Geburt Kontakt zu den Babylotsinnen oder dem wohnortnahen Familienteam haben, werden ebenfalls auf die Möglichkeit einer Hebammenbetreuung sowie gegebenenfalls auf weitere Unterstützungsangebote der Frühen Hilfen hingewiesen. Im Übrigen gehört es zur Aufgabe der die Schwangerschaft betreuenden Ärztinnen und Ärzte, auf die Möglichkeit einer Betreuung durch eine Hebamme hinzuweisen. Die Sozialteams in allen Einrichtungen unterstützen die Schwangeren durch Beratung im Rahmen von persönlichen Gesprächen, gegebenenfalls auch unter Zuhilfenahme von Dolmetschern, Vermittlung in die Regelversorgung und gelegentlich auch Begleitung zu Ärzten und Hebammen. Zusätzlich wird Begleitmaterial in unterschiedlichen Sprachen ausgelegt. Teilweise helfen Hebammen direkt in den Erstaufnahmeeinrichtungen im Rahmen der hausärztlichen Sprechstunden aus, sodass Untersuchungen vor Ort in der Einrichtung möglich sind. 6. Welche Anzahl an Geburten bei Flüchtlingen wurde bisher von Hebammen betreut? Es werden keine Statistiken über die Inanspruchnahme von Hebammen geführt, sodass eine Auswertung im Sinne der Fragestellung nicht möglich ist. Es ist aber davon auszugehen, dass jede in einem Hamburger Krankenhaus stattfindende Geburt von einer Hebamme betreut wird. 7. Wie werden schwangere Flüchtlinge auf Betreuungsangebote wie etwa Hebammen hingewiesen? Nehmen sie an Geburtsvorbereitungskursen teil? Das Sozialmanagement der Betreiber informiert und berät die Schwangeren zu Angeboten wie Geburtsvorbereitungskursen oder die Begleitung der Schwangerschaft durch Hebammen. Regelhaft informieren auch niedergelassene Ärzte über die Vorsorgeangebote und die Betreuung durch Hebammen. Inwiefern die Angebote zur Vorsorge und Betreuung angenommen werden, wird zahlenmäßig nicht erfasst. Im Übrigen siehe Antwort zu 5. 8. Werden schwangere Flüchtlinge bei Arzt- und Krankenhausbesuchern von Dolmetschern begleitet, werden sie bei der Zuteilung priorisiert? Grundsätzlich werden die Schwangeren bei Bedarf von Dolmetschern begleitet, sofern die Frauen aus einer Erstaufnahmeeinrichtung an einen niedergelassenen Arzt weitergeleitet werden. Teilweise können Einrichtungen dies nur bei Untersuchungen innerhalb der Einrichtung oder bei besonderen Einzelfällen ermöglichen. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/4819 3 Sofern eine Priorisierung erforderlich ist, werden Schwangere bei der Zuteilung von Dolmetschern bevorzugt. Im Übrigen siehe Drs. 21/4817. U nt er ku nf t An za hl K in de r un te r 2 J ah re n W ic ke lra um R üc kz ug sm ög lic hk ei te n fü r Sc hw an ge re U m fa ng d er R üc kz ug sm ög lic hk ei te n Al be rt- Ei ns te in -R in g 11 ja ja R uh e- u nd S til lrä um e Ba rg ko pp el st ie g 2 ja ja R uh e- u nd S til lrä um e Ba rg ko pp el w eg 6 6a 5 ja ja R uh e- u nd S til lrä um e Be hr m an np la tz 2 ja ja Es h an de lt si ch u m e in en S ta nd or t f ür S ch ut zb ed ür fti ge Bl om ka m p 4 ja ne in D ra te ln st ra ße 28 ne in ne in Fi er sb ar g 1 ge pl an t ge pl an t ei n D op pe lc on ta in er a ls A uf en th al ts rä um en Fl ag en tw ie t 34 ne in ja ze itw ei se in d en T he ra pi e/ G em ei ns ch af ts rä um en G es am te rg eb ni s 87 G eu te ns w eg 18 ne in ja in d en G em ei ns ch af ts rä um en u nd M ut te r- Ki nd -C on ta in er n G re llk am p 16 ne in ne in H ar bu rg er P os ts tra ße 9 ne in ne in H el lm es be rg er w eg 18 ja ja R uh e- u nd S til lrä um e H es el st üc ke n 21 ne in ne in H ol st en ho fw eg 7 ja ne in Je nf el de r M oo rp ar k 5 ja ne in Ka rl- A rn ol d- R in g 3 ne in ne in Ki el er S tra ße 15 ne in ne in Ku rd am m 7 ja ne in N eu la nd I 17 ne in ja in d en G em ei ns ch af ts rä um en fü r F ra ue n N eu la nd II 24 ne in ne in N ie nd or fe r S tra ße 10 ja ne in O kt av io st ra ße 15 ja ja Es b es te he n ei ge ne S an itä ra nl ag en O st er ra de 8 ja ne in Pa pe nr ey e 20 ge pl an t ne in Be i d er B el eg un g w ird d ar au f g ea ch te t, da ss S ch w an ge re Fa m ilie nc on ta in er e rh al te n R ic ha rd R em é- H au s 13 ja ja in d en E in ze lz im m er n de s Kr an ke nh au se s R ug en ba rg 38 ja ja R uh e- u nd S til lrä um e so w ie e in en e xt ra C on ta in er fü r B ab ys un d W öc hn er in ne n Sc ha ar st ei nw eg 2 ne in ja in d en G em ei ns ch af ts rä um en fü r F ra ue n Sc hn ac ke nb ur ga lle e 26 ne in ja ei n Ze lt al s Au fe nt ha lts ra um n ur fü r F ra ue n Sc hw ar ze nb er gs tra ße (i nk l. 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Wahlperiode 4 Anlage 1 Standort Babys/Kleinkinder zwischen 0 und 3 Jahren Altona Notkestraße 0 Luruper Hauptstraße 0 Kroonhorst 18 August-Kirch-Straße 26 Holmbrook 25 Pavillondorf Sieversstücken 24 Holstenkamp 16 Alsenstraße 3 Sibeliusstraße 25 Blomkamp 7 Bahrenfelder Straße 0 Eimsbüttler Straße 16 Grünewaldstraße 0 Waidmannstraße 23 Max-Brauer-Allee 0 Borselstraße 1 Summe 184 Harburg Neuenfelder Fährdeich 8 Wetternstraße 3 Am Radeland 19 Pavillondorf Lewenwerder 30 Am Aschenland 32 Winsener Straße 20 Cuxhavener Str. 566 10 Moorburger Elbdeich 0 Osterbaum 0 Stader Str. 106a 1 Sinstorfer Weg 3 WS Transit 0 Summe 126 Wandsbek Bargteheider Straße 0 Großlohe 19 Moosrosenweg 1 Volksdorfer Grenzweg 12 Pavillondorf Waldweg 17 Pavillondorf Steilshooper Allee 28 Pavillondorf Poppenbüttler Weg 14 Litzowstraße 12 Lademannbogen 5 Bahngärten 15 Rahlstedter Straße 12 Farmsen 26 Waldreiterring 1 Flughafenstraße 2 Wandsbek Farmsen 2 Wandsbek Schreyersring 0 Grunewaldstraße 20 Duvenstedter Damm 19 August-Krogmann-Straße 32 Rodenbeker Straße 31 Walddörferstraße 0 Borstels Ende 7 Kirchhofstwiete 5 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/4819 5 Anlage 2 Standort Babys/Kleinkinder zwischen 0 und 3 Jahren Summe 280 Bergedorf Achterdwars 0 Ladenbeker Furtweg 14 Brookkehre 43 Pavillondorf Curslack I 52 Curslack II 41 Sandwisch 6 Rahel-Varnhagen-Weg 17 Weidenbaumsweg 10 Mittlerer Landweg 18 Nettelnburg 8 Summe 209 Mitte Helmuth-Hübener-Haus 0 Billbrook 62 Horner Geest 7 Eiffestraße 48 26 Georg-Wilhelm-Straße 12 Pavillondorf Mattkamp 42 An der Hafenbahn 10 Billbrookdeich 0 Wendenstraße 25 Mitte Mattkamp 1 Friesenstraße 13 Hinrichsenstraße 12 Am Veringhof 13 Grüner Deich 0 Weddestraße 26 Eiffestraße 398 28 Schlenzigstraße 35 Billstieg 59 Summe 371 Nord_I Hornkamp 0 Langenhorner Chaussee 10 Eschenweg 27 Alsterberg 32 Jugendpark Langenhorn 36 Erdkampsweg 8 Fibigerstraße 21 Kiwittsmoor 38 Summe 172 Nord_II Freiligrathstraße 18 Holsteinischer Kamp 6 Borsteler Chaussee 7 Hufnerstraße 23 Pavillondorf Tessenowweg 0 Pavillondorf Dakarweg 2 Nord Dakarweg 0 Nord Tessenowweg Heinrich-Hertz-Straße 9 Opitzstraße 13 Summe 78 Eimsbüttel Drucksache 21/4819 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 6 Standort Babys/Kleinkinder zwischen 0 und 3 Jahren Langeloh-Hof 1 Bornmoor 0 Wegenkamp 5 Sophienterrasse 15 Lokstedter Höhe 6 Pinneberger Straße 26 Pavillondorf Holsteiner Chaussee 0 Grandweg 27 Eimsbüttel Holsteiner Chaussee 0 Lohkoppelweg 5 Niendorf Markt 9 Hornackredder 2 Summe 96 Summe öffentlich-rechtliche Unterkünfte (örU) 1516 Perspektive Wohnen (UPW) Elfsaal 22 Gesamtsumme örU 1538 Datenauszug vom 03.06.2016 Stichtag: 31.05.2016 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/4819 7 4819ska_Text 4819ska_Anlagen 4819ska_Antwort_Anlage1 4819ska_Antwort_Anlage2