BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/517 21. Wahlperiode 26.05.15 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Dennis Thering und David Erkalp (CDU) vom 18.05.15 und Antwort des Senats Betr.: Wie viel teurer wird die Sanierung der Hochstraße Elbmarsch? Die Hochstraße Elbmarsch südlich vom Hamburger Elbtunnel ist die längste Straßenbrücke Deutschlands und wird von insgesamt 660 Betonpfeilern getragen. Derzeit hat die Hochstraße sechs Fahrstreifen, drei je Fahrtrichtung. Da die Hochstraße baufällig ist, müssen alle Pfeiler auf der gesamten Streckenlänge ausgetauscht werden. Außerdem soll ein Ausbau auf acht Fahrstreifen erfolgen, in dem die bisher zwischen beiden Richtungsfahrbahnen bestehende Lücke gefüllt wird. Infolgedessen muss auch die Zahl der Betonpfeiler noch einmal deutlich erhöht werden. Diese Sanierungs- und Ausbauarbeiten sollen jetzt deutlich länger dauern und deutlich teurer werden als ursprünglich geplant. Damit wird die A 7 endgültig zur Dauerbaustelle. Für die vielen Pendler und Reisenden ist das eine erhebliche Zumutung. Vor diesem Hintergrund fragen wir den Senat: Die Hochstraße Elbmarsch ist ein circa 3,8 km langer, aufgeständerter Abschnitt der A 7 im Bereich des Hafengebiets in Waltershof und wird auch kurz mit der Bauwerksnummer „K 20“ bezeichnet. An diesem Bauwerk sind neben dem für den Bundesverkehrswegeplan 2015 angemeldeten Ausbau auf acht Fahrstreifen Sanierungsarbeiten erforderlich, für die eine Vorplanung zur Variantenentscheidung erstellt und mit dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) abgestimmt wurde. Im Ergebnis ist es nicht erforderlich, die 660 Stützen zu sanieren. Vielmehr soll die an der Überbaukonstruktion erforderliche Sanierung unter weitgehender Ausnutzung der vorhandenen , nicht sanierungsbedürftigen Stützen erfolgen. Für den Ausbau auf acht Fahrstreifen ist eine innenliegende Erweiterung um je einen Fahrstreifen pro Richtung mit einer neuen Gründung vorgesehen. Seit August 2014 ist die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES) mit der weiteren Planung und Realisierung beauftragt, die diese Maßnahme eng verzahnt mit weiteren Fernstraßenprojekten im Süderelberaum bearbeitet. Die Phase der Entwurfsplanung hat mittlerweile begonnen. Da die Realisierung noch unter Vorbehalten – wie der positiven Bewertung im Bundesverkehrswegeplan 2015 und der Erlangung von Baurecht – steht, gibt es noch keinen verbindlichen Terminplan. Insofern kann auch keine Verzögerung verzeichnet werden. Dieses vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1. Wann sollten die Sanierung und der Ausbau der Hochstraße Elbmarsch ursprünglich begonnen und fertiggestellt werden? (Bitte für jeden geplanten Bauabschnitt einzeln angeben.) Im Vorplanungsstadium wurden einzelne Bauabschnitte und die Gesamtbauzeit noch nicht verbindlich festgelegt. Drucksache 21/517 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 2. Wann werden die Sanierung und der Ausbau der Hochstraße Elbmarsch nach derzeitigem Planungsstand begonnen und fertiggestellt und wie begründet der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde die Verzögerung ? (Bitte für jeden geplanten Bauabschnitt einzeln angeben.) Eine Verzögerung liegt nicht vor. Die Terminierung der Maßnahmen ist unter anderem abhängig von einer positiven Bewertung des Projekts im Bundesverkehrswegeplan 2015 durch das BMVI, der Erlangung des Baurechts im Planfeststellungsverfahren und der Mittelbereitstellung durch den Bund. Darüber hinaus wird die begonnene Entwurfsplanung weitere Erkenntnisse zum Bauablauf und der bauzeitlichen Verkehrsführung ergeben. Für diese sind auch die Abhängigkeiten von weiteren Maßnahmen im Zuge der A 7 und deren Umfeld zu betrachten und eine gesamtheitliche Koordinierung durchzuführen . Nach derzeitigem Planungsstand erfolgt zunächst die Instandsetzung des Bauwerkes voraussichtlich in 2018/2019 und daran anschließend die Erweiterung des Bauwerkes von 2020 bis 2023. Eine Unterteilung in Bauabschnitte ist bislang nicht erfolgt. 3. Wie teuer werden die Sanierung und der Ausbau der Hochstraße Elbmarsch genau und wie und warum haben sich die Kosten im Vergleich zur ursprünglichen Planung verändert? (Bitte für jeden geplanten Bauabschnitt einzeln angeben.) Gemäß Kostenschätzung der Variantenuntersuchung auf dem Niveau der Vorplanung belaufen sich die vom Bund zu tragenden Baukosten für Sanierung und Erweiterung der Hochstraße Elbmarsch (K 20) nach derzeitigem Planungsstand auf circa 220 Millionen Euro. Vergleichbare Kostenschätzungen früherer Planungsstände liegen nicht vor. Eine Unterteilung in Bauabschnitte ist bislang nicht erfolgt. 4. Welche Maßnahmen ergreift der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde, um während der Bauphase den Verkehr umzulenken? Der Bau (Instandsetzung und Erweiterung) erfolgt unter Aufrechterhaltung der vorhandenen Verkehrsbeziehungen und der Anzahl durchgehender Fahrstreifen. Umleitungen sind nicht erforderlich. Weitere Maßnahmen zur Verkehrslenkung und Information werden mit zunehmender Bearbeitungstiefe der Planung erarbeitet. Dazu gehört auch die gesamtheitliche Baustellenkoordinierung . 5. Wie schätzt der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde den täglichen Stau auf der A 7 in den nächsten Jahren ein und was tut er beziehungsweise sie dagegen? Der Ausbau der A 7 in Hamburg erfolgt gerade wegen einer hohen Auslastung der betroffenen Streckenabschnitte. Dieser Sachverhalt besteht auch noch während der Bauzeit fort. Bereits kleinere Störungen wie zum Beispiel liegengebliebene Fahrzeuge können zu Verzögerungen des Verkehrsflusses führen. Für die aktuell in Durchführung befindlichen Ausbauarbeiten der A 7 in Hamburg nördlich des Elbtunnels ist ein strategisches Konzept für Verkehrslenkung und -information erstellt und in die Umsetzung gebracht worden. Dieses Konzept enthält eine Vielzahl von einzelnen Maßnahmen bis hin zur Bestellung eines Verkehrskoordinators. Dadurch ist eine größtmögliche verkehrliche Leistungsfähigkeit der A 7 auch während der Bauzeit gewährleistet. Gleichzeitig kann bedarfsweise auf besondere Umstände reagiert werden. Die Planung der Bauabläufe einschließlich der Verkehrsführung für alle Maßnahmen erfolgt mit großer Sorgfalt und unter der Prämisse einer weitgehenden Vermeidung von Verkehrsbeeinträchtigungen während der Bauzeit. Mit fortschreitendem Ausbauzustand des Fernstraßennetzes in Norddeutschland wird sich die verkehrliche Situation sukzessive verbessern. Darüber hinaus siehe Drs. 20/12089. Im Übrigen siehe Antwort zu 4. Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/517 3 6. Wie viele Fahrzeuge befahren den Autobahnabschnitt der Hochstraße Elbmarsch täglich im Durchschnitt? Wie hoch ist hierbei jeweils der Pkwund der Lkw-Anteil? Die aktuellen Verkehrsmengen im Bereich der Hochstraße Elbmarsch liegen bei rund 120.000 Kfz/24h, davon entfallen fast 20 Prozent auf den Schwerverkehr. 7. Liegen dem Senat beziehungsweise der zuständigen Behörde Prognosen zur zukünftigen Entwicklung der Nutzungsdichte pro Tag im Autobahnabschnitt der Hochstraße Elbmarsch vor? Wenn ja, wie lauten die prognostizierten Zahlen? Es liegen Verkehrsprognosen für das Jahr 2025 vor. Demnach ist von einer durchschnittlichen täglichen Verkehrsbelastung der A 7 in diesem Bereich zwischen circa 135.000 Kfz/24h und circa 160.000 Kfz/24h – je nach Ausbauzustand des Fernstraßennetzes in Norddeutschland – auszugehen, davon entfallen rund 20 Prozent auf den Schwerverkehr. 8. Kann der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde versichern, dass die Sanierung und der Ausbau der Hochstraße Elbmarsch rechtzeitig vor der möglichen Austragung der Olympischen und Paralympischen Sommerspiele im Jahr 2024 abgeschlossen werden? Siehe Antwort zu 2.