BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/5342 21. Wahlperiode 26.07.16 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Dennis Thering (CDU) vom 19.07.16 und Antwort des Senats Betr.: Defekte Fahrstühle und Rolltreppen im öffentlichen Raum Fahrstühle und Rolltreppen sind von großer Bedeutung für Barrierefreiheit und komfortable Mobilität im öffentlichen Raum. Umso wichtiger ist es, Störungen und Defekte weitestgehend zu vermeiden und etwaige Ausfallzeiten möglichst kurzzuhalten. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen auf der Grundlage von Auskünften der AKN Eisenbahn AG (AKN), der Deutschen Bahn AG (DB), der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN) und des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) wie folgt: 1. Welche Rolltreppen im öffentlichen Raum in Hamburg sind aktuell, seit wann und aus welchem Grund jeweils nicht verfügbar? Am Stichtag 20. Juli 2016 waren von insgesamt 350 Fahrtreppen folgende Anlagen nicht verfügbar. Damit sind 98 Prozent der Anlagen in Betrieb. Je nach Betreiber der Anlagen liegen nicht alle geforderten Daten (insbesondere Datum der Ausfallzeit) vor: Belegenheit der Rolltreppe Ausfall seit Grund Oberaltenallee 15. 07.2016 massiver Lagerschaden an der Antriebswelle, Erneuerung der Fahrtreppe bis voraussichtlich Anfang des Jahres 2017 Bennigsenstraße 12. 07.2016 Sperrung des Abgang und der Fahrtreppe aufgrund Baumaßnahmen des Bezirkes, Fahrtreppe ist betriebsbereit Knoopstraße 22. 06.2016 Lagerschaden an der Antriebswelle, Reparatur ab 25. Juli 2016 U-Bahn Haltestelle Messehallen , Fahrtreppe 156 k.A. k.A. Störung des Motorschutzschalters U-Bahn Haltestelle Hauptbahnhof Nord: Fahrtreppe 129 Grundüberholung U-Bahn Haltestelle Straßburger Straße: Fahrtreppe 056 Erneuerung U-Bahn Haltestelle Lübecker Straße: Fahrtreppe 027 Erneuerung S-Bahn Station Sternschanze (vom Verbindungstunnel Messeeingang West/Hochbahn zum Bahnsteig) Drucksache 21/5342 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Belegenheit der Rolltreppe Ausfall seit Grund S-Bahn Station Altona (Ausgang Ottensener Hauptstraße k.A. Planung des Austauschs für das III./IV. Quartal 2016 2. Wie hat sich die Rolltreppenverfügbarkeit im öffentlichen Raum in Hamburg insgesamt und die Verfügbarkeit der einzelnen Rolltreppen im öffentlichen Raum in Hamburg jeweils seit 2011 entwickelt? Bitte jahresweise aufschlüsseln sowie insgesamt und für jede einzelne Rolltreppe im öffentlichen Raum in Hamburg angeben. Eine Auswertung der Einzelverfügbarkeit der Fahrtreppen über den Zeitraum der Jahre von 2011 bis 2016 ist bei der Vielzahl der Fahrtreppen und Aufzüge bei unterschiedlichen Betreibern sowie Leit- und Steuerungssystemen in der für die Beantwortung einer Parlamentarischen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich. Aus den erfassten Betriebsdaten lassen sich keine automatisierten Statistiken im Sinne der Fragestellung ableiten. Ergänzend lassen sich beispielhaft für Fahrtreppen im Verantwortungsbereich der HOCHBAHN die Verfügbarkeitswerte nennen, die sich insgesamt wie folgt darstellen: Jahr 2011 2012 2013 2014 2015 2016 (Januar bis Juni) Verfügbarkeit (%) 96,2 96,6 96,6 96,9 97,1 97,0 3. Welches waren seit 2011 jährlich die zehn Rolltreppen im öffentlichen Raum in Hamburg mit den längsten Ausfallzeiten und wie viele Tage umfassten die Ausfallzeiträume jeweils? Bitte jahresweise aufschlüsseln. Eine Auswertung der Einzelverfügbarkeit der Fahrtreppen über den Zeitraum der Jahre von 2011 bis 2016 ist bei der Vielzahl der Fahrtreppen und Aufzüge bei unterschiedliche Betreibern sowie Leit- und Steuerungssystemen in der für die Beantwortung einer Parlamentarischen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich. Aus den erfassten Betriebsdaten lassen sich keine automatisierten Statistiken im Sinne der Fragestellung ableiten. Die längsten Zeiträume der Nicht-Verfügbarkeit entstehen insbesondere beim Erneuerungsprozess der Anlagen (circa nach 15 bis 20 Jahren Betriebseinsatz) mit Ausfall von circa 40 Tagen beziehungsweise bei der Grundüberholung von Anlagen (etwa alle fünf Jahre Betriebseinsatz) mit Ausfall von circa 30 Tagen. Im Einzelfall kann es insbesondere bei Vandalismus und notwendiger Ersatzteilbeschaffung auch zu längeren Ausfallzeiten kommen. 4. Wie hoch waren seit 2011 jeweils die Anteile der einzelnen Gründe, aus denen heraus Rolltreppen im öffentlichen Raum in Hamburg nicht verfügbar waren? Bitte aufschlüsseln nach planmäßigen Erneuerungen, Grundüberholungen, Wartungen, TÜV-Prüfungen aufgrund gesetzlicher Vorgaben, technischen Störungen, Vandalismus-Schäden und sonstigen Gründen. Siehe Antwort zu 2. Ergänzend lassen sich beispielhaft für Fahrtreppen im Verantwortungsbereich der HOCHBAHN überschlägig die Gründe für die Nicht-Verfügbarkeit wie folgt darstellen: Wartung inklusive TÜV-Prüfungen: Anteil circa 22 Prozent, Erneuerung und Grundüberholung: Anteil circa 31 Prozent, Störungen, Vandalismus, sonstige Gründe: Anteil circa 47 Prozent. 5. Welche Fahrstühle im öffentlichen Raum in Hamburg sind aktuell, seit wann und aus welchem Grund jeweils nicht verfügbar? Am Stichtag 20.07.2016 waren von insgesamt 161 Aufzügen folgende Anlagen nicht verfügbar. Damit sind 98,2 Prozent der Anlagen verfügbar. Je nach Betreiber der Anlagen liegen nicht alle geforderten Daten (insbesondere Datum der Ausfallzeit) vor: Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/5342 3 Belegenheit der Rolltreppe Ausfall seit Grund S-Bahn Station Neugraben (Schrägaufzug als Zugang zu Gleis 2 und 3) 20.3.2016 Sperrung aufgrund eines technischen Defektes. Die Reparatur ist für die 32. KW. geplant. Aufgrund langer Lieferzeiten der Ersatzteile war eine frühere Reparatur nicht möglich. Busumsteigeanlage Harburg (Zugang ZOB) 11.7.2016 Kein Betrieb aufgrund eines Schadens in der Steuerung. Die Reparatur ist für Ende Juli 2016 geplant. U-Bahn Haltestelle Wartenau: Aufzug 556 k.A. Erneuerung 6. Wie hat sich die Fahrstuhlverfügbarkeit im öffentlichen Raum in Hamburg insgesamt und die Verfügbarkeit der einzelnen Fahrstühle im öffentlichen Raum in Hamburg jeweils seit 2011 entwickelt? Bitte jahresweise aufschlüsseln sowie insgesamt und für jeden einzelnen Fahrstuhl im öffentlichen Raum in Hamburg angeben. Siehe Antwort zu 2. Ergänzend lassen sich beispielhaft für Aufzugsanlagen im Verantwortungsbereich der HOCHBAHN die Verfügbarkeitswerte nennen, die sich insgesamt wie folgt darstellen: Jahr 2011 2012 2013 2014 2015 2016 (Januar bis Juni) Verfügbarkeit (%) 96,2 96,3 95,4 96,1 97,1 97,2 7. Wie hoch waren seit 2011 jeweils die Anteile der einzelnen Gründe, aus denen heraus Fahrstühle im öffentlichen Raum in Hamburg nicht verfügbar waren? Bitte aufschlüsseln nach planmäßigen Erneuerungen, Grundüberholungen, Wartungen, TÜV-Prüfungen aufgrund gesetzlicher Vorgaben, technischen Störungen, Vandalismus-Schäden und sonstigen Gründen. Siehe Antwort zu 2. Ergänzend lassen sich beispielhaft für die Aufzüge im Verantwortungsbereich der HOCHBAHN überschlägig die Gründe für die Nicht-Verfügbarkeit wie folgt darstellen: Wartung inklusive TÜV-Prüfungen: Anteil circa 23 Prozent, Erneuerung und Grundüberholung: Anteil circa 11 Prozent Störungen, Vandalismus, sonstige Gründe: Anteil circa 66 Prozent. 8. Welches waren seit 2011 jährlich die zehn Fahrstühle im öffentlichen Raum in Hamburg mit den längsten Ausfallzeiten und wie viele Tage umfassten die Ausfallzeiträume jeweils? Bitte jahresweise aufschlüsseln. Siehe Antwort zu 2. Die längsten Zeiträume der Nicht-Verfügbarkeit entstehen insbesondere beim Erneuerungsprozess der Anlagen (circa nach zehn bis 20 Jahren Betriebseinsatz) mit Ausfall von über 50 Tagen beziehungsweise bei Vandalismus und notwendiger Ersatzteilbeschaffung und einzelfallabhängiger Ausfalldauer. 9. Welche Zielwerte bezüglich der Fahrstuhl- und Rolltreppenverfügbarkeit sind in den Verträgen mit den Verkehrsunternehmen, die auf Hamburger Grund Fahrstühle und/oder Rollentreppen betreiben, fixiert? Es bestehen keine vertraglichen Regelungen. Im Bereich der S- und U-Bahn wird jedoch durch das Qualitätssteuerungsverfahren (QSV) des HVV mindestens einmal pro Jahr jede Station auf Funktionsfähigkeit des Aufzuges beziehungsweise der Fahrtreppe geprüft. Am Ende eines Erhebungsjahres wird die Verfügbarkeit aller Fahrtreppen beziehungsweise Aufzüge errechnet. Die HOCHBAHN und DB müssen die Zielvorgabe „97 Prozent Verfügbarkeit“ erreichen. Bei Nichterfüllung wird ein Drucksache 21/5342 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 4 Malus fällig, der sich nach der Unterschreitung des Wertes richtet. Einen Bonus gibt es nicht. Darüber hinaus wird dieses auch über die HVV-Kundenzufriedenheitsmessung abgefragt . Die HOCHBAHN und DB haben hierbei eine Zielvorgabe von 2,40 (bei einer Benotungsskala von 1 bis 5). Um den Zielwert gibt es die Marge 2,30 – 2,50, in der weder Bonus noch Malus anfallen. Ist die Bewertung der Fahrgäste besser als 2,30, erfolgt ein Bonus. Ist sie schlechter als 2,50, erfolgt ein Malus. Befragt werden je Unternehmen mit circa 1.200 Fahrgästen in zwei Erhebungszeiträumen. 10. Welche Zielwerte bezüglich der Fahrstuhl- und Rolltreppenverfügbarkeit sind in den Verträgen mit sonstigen Unternehmen (außer Verkehrsunternehmen ), die auf Hamburger Grund Fahrstühle und/oder Rollentreppen betreiben, fixiert? Mit anderen Unternehmen sind vertraglich keine Zielwerte hierzu vereinbart. 11. Wurde das in Drs. 21/4355 seitens der DB AG für 1. Juli 2016 angekündigte Informationssystem für Rolltreppenstörungen ankündigungsgemäß eingeführt? Wenn nein, warum nicht und zu wann wird es eingeführt sein? Das in der Drs. 21/4355 angekündigte bahneigene Informationssystem wurde im Juli des Jahres 2016 bundesweit eingeführt und wird sukzessive ausgeweitet.