BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/5557 21. Wahlperiode 16.08.16 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Carsten Ovens (CDU) vom 10.08.16 und Antwort des Senats Betr.: Hamburger Fachkräftestrategie – Wie erfolgreich werden internationale MINT-Fachkräfte für Hamburg geworben? In der Drs. 21/3724 nimmt der Senat Bezug auf die Fachkräftestrategie aus dem Jahr 2013 (Drs. 20/8154), um seine Bemühungen zur Gewinnung internationaler Fachkräfte aus dem MINT-Bereich für die Hamburger Gaming- Industrie zu belegen. Aus der ursprünglichen Drucksache zu dieser Fachkräftestrategie geht ein Zeitplan bis in das Jahr 2015 hervor. Aus der letzten Drucksache zum Thema (21/1333) lassen sich ebenfalls nur Haushaltsmittel für Einzelmaßnahmen im Zusammenhang mit der Fachkräftestrategie für das Jahr 2015 entnehmen, nicht aber die weiteren Pläne des Senats in diesem Zusammenhang. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: 1. Wird die Hamburger Fachkräftestrategie aktuell fortgeführt? Wenn ja, auf welcher Basis und wie sind die weiteren Pläne? Wenn nicht, warum nicht? 2. Wie beurteilt der Senat die bisherige Wirkung der Fachkräftestrategie? Gemäß Ausweis der Statistischen Ämter des Bundes und der Länder in seiner amtlichen Berichterstattung stieg die Erwerbstätigenquote in Hamburg kontinuierlich auf 74,7 Prozent im Jahr 2014. Aktuellere Werte sind dort noch nicht veröffentlicht. Die Erwerbsbeteiligung in Hamburg lag demzufolge 2014 über dem Bundesdurchschnitt (73,8 Prozent), über dem Durchschnitt des früheres Bundesgebiets ohne Berlin (74,0 Prozent) und über derjenigen der anderen Stadtstaaten (Berlin 69,0 Prozent und Bremen 68,2 Prozent). Insbesondere die Erwerbsbeteiligung der Frauen ist stetig und deutlich zunehmend, siehe hierzu: http://www.hamburg.de/contentblob/5456260/2946964896c6a734e2cbe919950db09d/ data/analyse-erwerbsbeteiligung-frauen.pdf. Der Senat sieht darin eine Bestätigung der positiven Wirkungen der Maßnahmen in Hamburg. Gleichzeitig besteht weiter die Notwendigkeit, die Fachkräftebedarfe gemeinsam mit der Arbeitsverwaltung und den Wirtschafts- und Sozialpartnern zu analysieren sowie Maßnahmen zu entwickeln und zu koordinieren. Im Rahmen des Aktionsbündnisses für Bildung und Beschäftigung (Hamburger Fachkräftenetzwerk ) setzen die für Ausbildung und Arbeit, Beschäftigung und Qualifizierung zuständigen Behörden zusammen mit den Kammern, den Gewerkschaften, Verbänden , der Agentur für Arbeit Hamburg und dem Jobcenter die vereinbarten Maß- Drucksache 21/5557 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 nahmen um und erarbeiten zugleich weitere Maßnahmen im Rahmen der gemeinsamen Strategie. Im Übrigen siehe Antwort zu 3. 3. Welche konkreten Maßnahmen wurden im Zusammenhang mit dieser Strategie bislang unternommen, welche jährlichen Mittel wurden für die einzelnen Maßnahmen aufgewandt und wie waren die jeweiligen Erfolgskennzahlen (Erreichte Personen, in Arbeit vermittelte Personen, Anzahl der bearbeiteten Fälle oder geförderten Personen,...)? Zu den in Zusammenhang mit der Fachkräftestrategie geförderten Projekten im Rahmen des Europäischen Sozialfonds (ESF) siehe Anlage 1. Über die ESF-Maßnahmen hinaus ist die Beantwortung im Sinne der Fragestellung nur teilweise möglich. Anders als im ESF gibt es hierzu keine standardisierten Erfolgskennzahlen und Laufzeiten der Maßnahmen. Im Übrigen handelt es sich vielfach um strukturelle Maßnahmen, die in ihrer Wirkung nicht einzelnen Personen oder bearbeiteten Fällen zugeordnet werden können. Für Zuwendungen ohne Einsatz von ESF-Mitteln siehe Anlage 2. Für sonstige Maßnahmen im Einzelplan 4.0, Produktgruppe 255.02 in Zusammenhang mit der Fachkräftestrategie beträgt der Mittelabfluss mit Stand 30.06.2016 circa 2,8 Millionen Euro. Hierbei handelt es sich unter anderem um Kosten im Rahmen der Jugendberufsagentur (zum Beispiel Evaluation) sowie Kosten für Infrastruktur und Personal im Rahmen gemeinsamer Vorhaben in Zusammenhang mit der Fachkräftestrategie . Der durch die Senatskanzlei geförderte Talent Day wird auch im Jahr 2016 fortgeführt. Er bringt circa 700 Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines Berufsinformationstages mit circa 50 Unternehmen aus der IT-, Medien- und Games-Branche zusammen. Darüber hinaus wird das Handbuch Medien und IT, das Berufseinsteiger über die aktuellen Ausbildungsmöglichkeiten in Hamburg informiert, auch für 2017 wieder neu aufgelegt. 4. Wie beurteilt der Senat die aus Drs. 21/3724 ersichtliche Stagnation der Umsätze im Bereich der „Sonstigen Softwareentwicklung“ im Zusammenhang mit dem weiteren Anstieg der aktiven Unternehmen in diesem Feld? Nach Auskunft des Statistikamtes Nord beruht die Entwicklung insbesondere von 2012 auf 2013 auf stärkeren Umsatzrückgängen bei einem Teil der größeren Unternehmen , die durch Zugewinne bei neu hinzugekommenen Unternehmen nicht ausgeglichen wurden. Eine detailliertere Bewertung würde die Betrachtung der Entwicklung bei einzelnen Unternehmen erfordern. Solche Einzeldaten unterliegen jedoch der statistischen Geheimhaltung. 5. Wird der für die Hamburger Gaming-Branche essenzielle Bereich der Browsergames und Apps in Drs. 21/3724 unter der Gruppe „Verlegen von Computerspielen“ oder unter „Entwicklung und Programmierung v. Internetpräsentationen“ subsumiert? Die Zuordnung zu einer Wirtschaftszweig-Klasse innerhalb der Klassifikation der Wirtschaftszweige erfolgt durch die Unternehmen selbst. Eine eindeutige Zuordnung ist daher nicht möglich. M aß n a hm e H au sh al ts - m itt el Is t 2 01 3 H au sh al ts - m itt el Is t 2 01 4 H au sh al ts - m itt el Is t 2 01 5 H au sh al ts - m itt el IS T 20 16 (S ta nd 30 .0 6. 20 16 ) K en n z ah l D ef in iti on K en n z ah lw er t Is t 2 01 3 K en n z ah lw er t Is t 2 01 4 K en n z ah lw er t Is t 2 01 5 K en n z ah lw er t IS T 20 16 (S ta nd 30 .0 6. 20 16 ) E S F- P ro je kt 3 . H am bu rg er Q ua lif iz ie ru ng so ffe ns iv e in d er A lte np fle ge 30 2. 99 4 46 5. 17 8 23 3. 48 8 50 0 Te iln eh m en de 15 5 12 9 23 E S F- P ro j e kt A kt io ns bü nd ni s In kl us iv e A rb ei t 14 3. 08 5 14 3. 03 8 67 .7 51 25 0 Te iln eh m en de 12 2 70 51 E S F- P ro j e kt A us bi ld un gs co ac hi ng (e he m . A us bi ld un gs ag en tu re n )( A qt iv us , G S M , P lu sp un kt , K W B ) 69 8. 61 6 1. 10 2. 39 4 1. 20 7. 12 4 82 3. 42 0 5. 10 0 Te iln eh m en de 97 3 1. 20 2 55 4 E S F- P ro je kt In te gr ie rte N ac hw uc hs ge w in nu ng im H an dw er k 52 1. 94 0 78 8. 45 7 37 7. 80 4 54 5 Te iln eh m en de 55 30 5 90 E S F- P ro j e kt S er vi ce st el le A us bi ld un g in T ei lz ei t 16 1. 32 3 20 6. 85 8 22 1. 03 9 99 .7 91 20 13 -2 01 4: 3 08 B er at un ge n ab 2 01 5: 4 76 T ei ln eh m en de 25 5 27 7 81 10 2 E S F- P ro j e kt K om pe te nz ze nt ru m D is ab ilit y S tu di es (Z E D IS ) 19 3. 86 5 24 2. 25 2 17 0. 17 7 50 0 Te iln eh m en de 1 10 10 E S F- P ro je kt K ar rie re sc hm ie de 18 5. 00 0 17 0. 00 0 0 10 0 Te iln eh m en de 76 20 0 E S F- P ro je kt M ak e it in H am bu rg 22 8. 36 1 23 8. 16 6 15 3. 20 0 47 0 Te iln eh m en de 17 4 32 2 16 5 E S F- P ro j e kt S er vi ce st el le A rb ei tn eh m er fre iz üg ig ke it 33 3. 92 7 40 3. 54 7 51 0. 63 8 32 8. 56 3 20 13 -2 01 4: 1. 66 7 B er at un ge n a b 20 15 : 2 40 T ei ln eh m en de 25 17 24 18 12 8 33 E S F- P ro j e kt W ei te rb ild un gs bo nu s 2. 09 5. 63 3 1. 39 5. 86 0 1. 70 2. 92 1 1. 08 7. 66 6 20 13 -2 01 4: 1 .9 14 T ei ln eh m en de ab 2 01 5: 2 .9 10 T ei ln eh m en de 25 72 1. 84 3 23 10 74 3 E S F- P ro je kt W or k- Li fe 30 0. 00 0 27 3. 00 0 19 5. 00 0 54 0 Te iln eh m en de 18 5 18 1 13 3 E S F- P ro je kt J ob cl ub S ol ot ur n 31 3. 02 1 35 3. 57 2 15 0. 00 0 63 0 Te iln eh m en de 24 0 16 4 69 E S F- P ro je kt P ro E xz el le nz ia 36 4. 80 2 36 0. 57 8 24 4. 40 0 14 0 Te iln eh m en de 12 1 55 23 E S F- P ro je kt F is hi ng fo r E xp er ie nc e 59 .9 95 69 .1 93 0 16 0 Te iln eh m en de 18 8 14 3 0 E S F- P ro je kt W ei te rb ild un gs ba us te in e 2. 0/ N et zw er ks te lle L LL 81 .7 29 14 5. 00 0 14 4. 00 0 93 .0 00 20 13 :2 0 B et rie bs be ra tu ng en 20 14 : 2 5 Te iln eh m en de ab 2 01 5: 1 25 T ei ln eh m en de 54 28 48 19 E S F- P ro je kt S el bs tle rn ze nt re n (S LZ ) i n de n R IS E -F ör de rg eb ie te n "E ss en er S tra ße " i n La ng en ho rn u nd "H oh en ho rs t" 98 .5 89 11 1. 22 9 65 .7 65 60 0 Te iln eh m en de 77 12 3 39 E S F- P ro je kt R eg io na le Q ua lif iz ie ru ng fü r K M U (R eQ ) M itt e/ O st 21 8. 28 0 26 4. 99 8 12 1. 46 0 50 0 Te iln eh m en de 17 5 30 12 E S F- P ro je kt W in 2 02 0 - W ir im Q ua rti er (E im sb üt te l) 73 .6 25 82 .1 87 50 .0 00 90 T ei ln eh m en de 25 18 9 E S F- P ro je kt L ok al C ha nc e (A lto na / N or d / H ar bu rg ) 33 8. 29 5 40 7. 86 6 31 0. 58 8 79 0 Te iln eh m en de 16 9 15 3 19 7 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/5557 3 Anlage 1 M aß na hm e H au sh al ts m itt el Is t 2 01 3 H au sh al ts m itt el Is t 2 01 4 H au sh al ts m itt el Is t 2 01 5 H au sh al ts m itt el IS T 20 16 (3 0. 06 .) Au sb i ld un gs vo rb er ei tu ng (A V) -A ns ch lu ss 2 01 2 79 6. 93 3, 22 40 3. 76 5, 09 16 5. 79 4, 73 37 .5 86 ,2 7 Au sb i ld un gs vo rb er ei tu ng (A V) -A ns ch lu ss 2 01 3 20 8. 64 2, 73 83 9. 38 5, 42 61 3. 30 5, 78 20 7. 97 1, 36 An sc hl us s Be ru fs qu al ifz ie ru ng (B Q ) J ug en dl ic he 2 01 2 86 .9 61 ,4 2 43 .1 08 ,2 4 11 .5 59 ,6 1 An sc hl us s Be ru fs qu al ifz ie ru ng (B Q ) J ug en dl ic he 2 01 3 50 .2 91 ,9 5 11 5. 86 7, 47 34 .5 15 ,8 3 2. 87 0, 20 An sc hl us s Be ru fs qu al ifz ie ru ng (B Q ) J ug en dl ic he 2 01 4 70 .8 05 ,5 2 17 2. 14 2, 43 28 .2 72 ,7 1 An sc hl us s Be ru fs qu al ifz ie ru ng (B Q ) J ug en dl ic he 2 01 5 67 .3 02 ,7 6 90 .9 81 ,4 0 Az ub iw oh ne n 65 .2 72 ,0 0 86 .9 57 ,8 4 48 1. 16 0, 54 Pr oj ek t B er uf or ie nt ie rte A us bi ld un gs vo rb er ei tu ng (B eO A) 15 1. 52 2, 20 15 9. 66 3, 42 17 8. 56 3, 42 62 .2 00 ,2 0 W H D I ( W en n H an dw er k da nn In nu ng ) - L eh rb et rie b -in te gr at iv e Au sb ild un g (W er ks tä tte n) 1. 14 9. 87 6, 00 77 0. 22 4, 00 50 8. 42 4, 00 W H D I ( W en n H an dw er k da nn In nu ng ) - L eh rb et rie b -k oo pe ra tiv e Au sb ild un g (b et rie bs be gl ei te nd e Au sb ild un g) 30 .8 25 ,0 0 32 .1 75 ,0 0 20 .7 75 ,0 0 3. 97 5, 00 In iti at i v e In kl us io n R es tfä lle 9. 00 0, 00 2. 25 0, 00 Pr oj ek t P iC o 19 0. 77 0, 39 18 8. 51 8, 73 92 .5 89 ,8 8 Be tri eb lic he In te gr at io n ju ng er Z uw an de re r ( Ar be it u. L eb en ) 75 .0 00 ,0 0 75 .0 00 ,0 0 79 .7 10 ,7 1 51 .4 91 ,4 1 PA G (P er sp ek tiv e Ar be it u. G es un dh ei t) 25 .6 14 ,7 8 51 .4 91 ,4 1 Drucksache 21/5557 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 4 Anlage 2 5557ska_Text 5557ska_Anlagen 5557ska_Antwort_Anlage1 5557ska_Antwort_Anlage2