BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/559 21. Wahlperiode 29.05.15 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Dora Heyenn (fraktionslos) vom 22.05.15 und Antwort des Senats Betr.: Ganztag ohne Zähneputzen? In der Regel beginnt die Phase des Zahnwechsels, in welcher die Kinder ihre Milchzähne verlieren und ihre bleibenden Zähne bekommen in der Grundschule . Die Schule hat – neben dem Elternhaus – eine wichtige Funktion für die Kindergesundheit und Kinderzahngesundheit. Dabei hilft die Lernbegeisterung der Kinder im Grundschulalter, spielerisch das richtige Zähneputzen zu trainieren . Deshalb setzten sich Experten dafür ein, dass an Ganztagsgrundschulen in der Hansestadt Zahnputzräume eingerichtet werden (siehe „Hamburger Abendblatt“ vom 18.05.15). Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: 1. In wie vielen Grundschulen ist es organisiert, dass sich die Schülerinnen und Schüler an Schultagen (täglich) die Zähne putzen? Die zur Beantwortung benötigten Daten werden von der zuständigen Behörde nicht statistisch erfasst. In der für die Beantwortung dieser Schriftlichen Kleinen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit war aufgrund des Feiertags eine Schulabfrage bei den 203 staatlichen Grundschulen mit entsprechender Auswertung der Ergebnisse nicht möglich . 2. Wenn nicht an allen Grundschulen wie in Kindergärten das Zähneputzen zur täglichen Routine geworden ist, welche Gründe gibt es dafür? 3. Ist es der politische Wille der Behörde für Schule und Berufsbildung, dass in allen Grundschulen das Zähneputzen zum täglichen Schulablauf gehört? a.) Wenn ja, wie will die Behörde das erreichen und welcher Zeitraum ist dafür vorgesehen? b.) Wenn nein, warum nicht? Grundsätzlich ist Gesundheitsförderung und Prävention in Grundschulen ein wichtiges Anliegen der zuständigen Behörde. Dabei bewährt sich vor allem die Verknüpfung der Handlungsfelder Schulverpflegung, Ernährungs- und Verbraucherbildung und Mundhygiene . Im Bildungsplan für das Aufgabengebiet Gesundheitsförderung und für den Sachunterricht ist festgelegt, dass Kinder im Unterricht das Thema „Mundhygiene“ handlungsorientiert bearbeiten. Dazu gehört, dass Zähneputzen praktisch eingeübt wird. Unterstützt wird dieses durch die kostenlose Gruppenprophylaxe der Schulzahnärztlichen Dienste der Bezirke in Zusammenarbeit mit der Landesarbeitsgemeinschaft zur Förderung der Jugendzahnpflege in Hamburg e.V. (LAJH) für Grundschulkinder mit erhöhtem Kariesrisiko. Von vielen Hamburger Grundschulen wird auch das Unter- Drucksache 21/559 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 richtsangebot „Zähneputzen und viel mehr“ der LAJH (siehe http://www.lajh.de/ schulen.htm) genutzt. Im Übrigen entscheiden die Schulen im Rahmen der Selbstverantwortung darüber, welche Maßnahmen sie hinsichtlich der Zahnhygiene ergreifen.