BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/5689 21. Wahlperiode 30.08.16 Schriftliche Kleine Anfrage der Abgeordneten Anna-Elisabeth von Treuenfels-Frowein und Dr. Wieland Schinnenburg (FDP) vom 23.08.16 und Antwort des Senats Betr.: Reform der Lehrerausbildung (II) 2015 haben die Schul- und die Wissenschaftsbehörde eine Expertenkommission eingesetzt, die über eine Neuordnung der Lehramtsausbildung berät. Das Ziel ist eine künftige Strukturierung in getrennte Ausbildungsgänge für das Lehramt in Grundschulen, in Stadtteilschulen, in Gymnasien, in Berufsschulen und im Bereich Sonderpädagogik (vergleiche Anfrage der FDP- Fraktion Drs. 21/3263). Diese Reform-Pläne wurden erst am 18. Februar 2016 durch den SPD-Schulsenator Rabe der Bürgerschaft mitgeteilt. Die Beratungen in der gemeinsamen Sitzung des Schul- und Wissenschaftsausschusses am 25. Februar 2016 hierzu haben dann deutlich gemacht, dass das Konzept erhebliche Mängel bezüglich der Lehrerausbildung für die Stadtteilschulen aufweist. Der Expertenkommission fehlt der Bezug zur Praxis in Hamburg und damit besteht die Gefahr, dass die Herausforderungen, vor denen die Hamburger Stadtteilschulen stehen, nur unzureichend in den Blick genommen werden. Die FDP-Fraktion hatte aus diesem Grund beantragt, auch Praktiker aus den Lehrerverbänden sowie Handels- und Handwerkskammer einzubeziehen. Dieser Antrag wurde im April in der Bürgerschaft abgelehnt (Drs. 21/3555). Vor diesem Hintergrund fragen wir den Senat: 1. Wie oft und wann hat die Expertenkommission bislang getagt? Waren jeweils alle Mitglieder anwesend? Wenn nein: welche nicht und warum nicht? Mit Ausnahme einer krankheitsbedingten Abwesenheit am 14. April 2016 fanden alle Sitzungen mit allen Mitgliedern statt. Im Übrigen siehe Drs. 21/4999. 2. Wie oft und wann haben die an der Expertenkommission angedockten Projekt-, Steuerungs- und Arbeitsgruppen getagt? Die Steuerungsgruppe hat bislang einmal am 1. Dezember 2015 getagt. Im Übrigen siehe Drs. 21/4999. 3. Welche Ergebnisse liegen bislang vor? Siehe Drs. 21/4999. 4. Wurde der Arbeitsauftrag der Kommission zwischenzeitlich präzisiert? Wenn ja: wie genau? Der Arbeitsauftrag besteht weiterhin wie in Drs. 20/3189 beschrieben. Drucksache 21/5689 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 5. Gibt es mittlerweile eine Tendenz bei der Frage, ob der künftige Stadtteilschullehrer auch den Unterricht in der Studienstufe (inklusive Abitur) erteilen soll? Wenn ja: Wie sieht diese Tendenz aus und warum? Wenn nein: Wann wird diese Frage diskutiert werden? Siehe Drs. 21/4999. 6. Wie sehen die zuständigen Behörden und die Expertenkommission den Vorschlag der FDP-Fraktion, (freiwillige) Eingangstests im Sinne eines Self-Assessments vor dem Beginn eines Lehramtsstudiums in Hamburg einzuführen?1 Die Universität Hamburg verfügt seit 2007/2008 über ein Verfahren der Eignungsberatung (siehe http://www.zlh-hamburg.de/lehrer-werden-in-hamburg/bama-studiumstudium -1-phase/eignung-fur-den-beruf/). Demnach werden Studienplatz-Bewerberinnen und Bewerber angehalten, einen Eignungstest als Self-Assessment durchzuführen . Die Expertenkommission hat sich dazu bislang nicht geäußert. 7. Wann wird die Kommission ihre Ergebnisse final abliefern? Siehe Drs. 21/4999. 8. Sind mittlerweile weitere Personen oder Institutionen an den Beratungen zur Reform beteiligt worden, wie es im Konzeptpapier von Aart Pabst vorgesehen ist?2 Wenn ja: welche? Wenn nein: warum nicht? Am 9. Juni 2016 hat der Personaldezernent für Stadtteilschulen der zuständigen Behörde an den Erörterungen der Expertenkommission teilgenommen. Am 15. September 2016 werden ein Experte der Universität Hamburg zur Didaktik der Mathematik sowie Vertreterinnen und Vertreter der lehrerbildenden Fakultäten und Hochschulen an den Erörterungen der Expertenkommission teilnehmen. 9. Welche weiteren Planungen verfolgen die zuständigen Behörden zur Reform der Lehrerausbildung in Hamburg? Die weiteren Planungen der zuständigen Behörden werden in Abhängigkeit von den zu erwartenden Empfehlungen der Expertenkommission sowie deren Bewertung durch die eingesetzte Projektgruppe erfolgen. 1 Vergleiche Drs. 20/13416. In den letzten Beratungen von Schul- und Wissenschaftsausschuss am 25.2.16 haben beide Behörden großes Interesse an dieser Idee geäußert und eine weitere Prüfung zugesagt. 2 Aart Pabst: „Wie sieht die Hamburger Lehrerausbildung der Zukunft aus?“, vom 18.2.2016 (den Mitgliedern des Schulausschusses zur Verfügung gestellt), Seite 3.