BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/570 21. Wahlperiode 29.05.15 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Daniel Oetzel (FDP) vom 22.05.15 und Antwort des Senats Betr.: Stand der Umsetzung des Kita-Plus-Programms und Rückschlüsse aus der begleitenden Evaluierung „Kita-Plus“ war eines der zentralen Programme des Senats zur Förderung von besonders beanspruchten Kindertagesstätten. Anfang 2013 gestartet und auf eine Laufzeit von zwei Jahren ausgelegt, unterstützt das Programm rund 280 Kindertagesstätten im Hamburger Raum in sozial besonders benachteiligten Gebieten. Auf Grundlage von einrichtungsbezogenen Kennzahlen kommt es zu einer Auswahl der zu fördernden Einrichtungen. Über die verbesserte Personalausstattung hinaus, wurden fünf inhaltliche Schwerpunkte definiert, die in jeder „Kita-Plus“ verbessert werden sollten: 1. Inklusive Bildung 2. Zusammenarbeit mit den Eltern 3. Sprachbildung und Sprachförderung 4. Netzwerkarbeit 5. Reflexion im Team Zur Evaluierung der Umsetzung dieser Ziele wurde das ISS-Frankfurt a.M. von der Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration beauftragt, eine Evaluation des Programmes „Kita-Plus“ zu erstellen.1 Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Das Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V. (ISS) aus Frankfurt kommt in dem Bericht zur Evaluation des Programms Kita-Plus zu dem Ergebnis, dass es Hamburg mit diesem Programm gelungen ist, die pädagogischen Rahmenbedingungen von Kitas in sozial benachteiligten Gebieten gezielt zu verbessern und durch die Definition inhaltlicher Schwerpunkte wichtige Impulse für die fachliche Weiterentwicklung der geförderten Kitas zu setzen. Darüber hinaus werden durch das ISS Empfehlungen für die weitere Gestaltung von Kita-Plus gegeben. Die Ergebnisse der Evaluation werden in die weitere Ausgestaltung des Programm Kita-Plus ab 2016 einfließen. Eine Bewertung der Empfehlungen und die weitere Gestaltung von Kita-Plus erfolgt in enger Zusammenarbeit mit den Kita-Verbänden beziehungsweise -Trägern sowie dem Landeselternausschuss Kindertagesbetreuung. Entsprechende Gespräche wurden im Mai dieses Jahres aufgenommen. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen wie folgt: 1 „Evaluation des Programms Kita-Plus der Freien und Hansestadt Hamburg – Abschlußbericht“, Institut für Sozialarbeit und Sozialpädagogik e.V., Frankfurt a.M., 2014. Drucksache 21/570 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 1. Welche konkreten Maßnahmen zur Umsetzung der Handlungsempfehlungen aus dem genannten Bericht sind erfolgt? a. Auf Seite 124 des Berichtes heißt es: „Bei der zukünftigen Weiterentwicklung von Kita-Plus wäre ein stärkerer Einbezug der Elternschaft wünschenswert, um somit auch die Bedürfnisse und Bedarfe der Familien intensiver im Konzept zu verankern.“ Wird dieser Empfehlung künftig Rechnung getragen? Wenn ja, auf welche Weise? Wenn nein, warum nicht? b. Aus dem Bericht ergibt sich des Weiteren ein erheblicher Aufholbedarf im Bereich interkulturell verständlicher Informationsaufbereitung und umfassender Elterngespräche.2 Wie soll dies im Programm verankert und zukünftig umgesetzt werden? c. „Für die Zukunft gilt es, das vorhandene Angebot in Bezug auf dessen Niedrigschwelligkeit zu prüfen, so dass die Teilhabe der gesamten Elternschaft gewährleistet werden kann.“3 Wie wird eine Niedrigschwelligkeit derzeit gewährleistet und wie soll dies zukünftig verbessert werden? 2. Der Bericht spricht eine klare Handlungsempfehlung für eine Erweiterung des Kita-Plus Programmes auf den Krippenbereich aus. Dieses Bedürfnis artikulieren zum einen 57 Prozent der befragten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Einrichtungsleitungen selber. Darüber hinaus würden 40 Prozent der befragten Einrichtungen nur 50 Prozent und weniger der zusätzlichen Mittel für den Elementarbereich verwenden.4 Plant der Senat eine Erweiterung des Programms auf den Krippenbereich (Krippe-Plus)? a. Wenn ja, welche Krippen und Kitas werden einbezogen? Wie groß ist die finanzielle Unterstützung? Wie werden die evaluierten Ergebnisse der Kita-Plus-Studie berücksichtigt? Welche Ziele verfolgt die Erweiterung auf den Krippenbereich? Wann kommt es zu einer Umsetzung des Programms? b. Wenn nein, warum wird die Handlungsempfehlung der Experten und Betroffenen nicht befolgt? Sieht der Senat den angemahnten Verbesserungsbedarf nicht? Verfolgt der Senat einen alternativen Handlungsansatz ? Die Planungen hierzu sind noch nicht abgeschlossen. Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 2 Derselbe, Seite 125. 3 Derselbe, Seite 125. 4 Derselbe, Seite 127 a.E und Seite 128.