BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/5822 21. Wahlperiode 13.09.16 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Daniel Oetzel (FDP) vom 05.09.16 und Antwort des Senats Betr.: „ParkSport“ Mit dem Projekt „ParkSport“ versucht der Senat, öffentliche Grünflächen attraktiver für den Outdoor-Sport zu gestalten. Insbesondere wurde im Jahr 2013 – zur internationalen gartenschau (igs) – das Pilotprojekt Wilhelmsburger Inselpark gestartet, welches verschiedene Outdoor-Sportelemente vereint . Mit Blick auf andere deutsche Städte, wie etwa Berlin, welche ähnliche Konzepte scheinbar deutlich stärker forcieren, stellt sich jedoch die Frage, welche Perspektive der Senat für das Projekt „ParkSport“ in Hamburg vorsieht . Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Im Rahmen der internationalen gartenschau (igs) 2013 wurde die Begrifflichkeit des „ParkSport“-Konzeptes in Hamburg geprägt. Das ParkSport-Konzept wurde von der Stadt Hamburg und Hamburger Sportverbänden ins Leben gerufen, um die Bürgerinnen und Bürger zu mehr Sport und Bewegung in den öffentlichen Grünanlagen zu animieren und so einen gesunden Lebensstil zu fördern. Ziel war es außerdem, Sport und Bewegung als Bestandteil von Stadt- und Grünraumplanung zu etablieren und den Austausch zwischen Expertinnen und Experten, Politik und Bürgerinnen und Bürgern zu diesem Thema zu fördern. Das ParkSport- Konzept der igs 2013 war hierfür ein positiver Anstoß nicht nur in Hamburg, sondern auch darüber hinaus. Viele Elemente der igs 2013 konnten verstetigt beziehungsweise weitergeführt werden. So folgte im Ergebnis der igs 2013 die Gründung der PARKSPORT WILHELMSBURGER SPORTINSEL EG i.L., einer Genossenschaft, deren Zweck die Förderung von Sport und Bewegung im Wilhelmsburger Inselpark und dessen Umfeld durch gemeinschaftliches Handeln ihrer Mitglieder ist. Unter dem Projekt beziehungsweise Begriff „ParkSport“ wird im Sinne der Fragestellung die ParkSportInsel im Wilhelmsburger Inselpark verstanden. Ein darüber hinausgehendes „Projekt beziehungsweise Programm ParkSport“ mit gesondertem Budget gibt es nicht. Über die Umsetzung der Dekadenziele der Dekadenstrategie HAM- BURGmachtSPORT (Drs. 20/2948), zu denen die Förderung von Sport und Bewegung im öffentlichen Raum gehört, wird im jährlichen Hamburger Sportbericht ausführlich berichtet, so auch im vierten Hamburger Sportbericht, siehe http://www.hamburg.de/sportverwaltung/5924172/vierter-hamburger-sportbericht/. Dies vorausgeschickt, beantwortet der Senat die Fragen teilweise auf der Grundlage von Auskünften des Hamburger Sportbundes und der PARKSPORT WILHELMSBURGER SPORTINSEL EG i.L. wie folgt: 1. Sind dem Senat mit „ParkSport“ vergleichbare Projekte aus anderen deutschen Städten bekannt? Drucksache 21/5822 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 Wenn ja, welchen Umfang haben diese Programme im Verhältnis zum Hamburger „ParkSport“? Dem Senat ist bekannt, dass andere Städte beziehungsweise Länder sich dem Themenfeld Sport und Bewegung im öffentlichen Raum und in öffentlichen Grünanlagen ebenfalls widmen. Die bestehenden Angebote und Konzepte sind jedoch jeweils an den örtlichen Gegebenheiten und Bedarfen orientiert und unterscheiden sich grundlegend von dem Hamburger „ParkSport“-Konzept, welches im Wilhelmsburger Inselpark umgesetzt ist. Zu Aktivitäten anderer Länder gibt der Senat grundsätzlich keine Bewertungen ab. 2. Hat der Senat zur Erstellung des Angebotes „ParkSport“ Programme nach 1. evaluiert? a) Wenn ja, welche Programme wurden evaluiert und welche Ergebnisse wurden erzielt? b) Wenn nein, warum wurden keine Programme evaluiert? Nein. Für die Entwicklung der ParkSportInsel Wilhelmsburg durch die igs 2013 wurden zwar Sportentwicklungsplanungen und Sportbedürfnisanalysen anderer deutscher Städte herangezogen, eine formale Evaluation anderer Programme gab es jedoch nicht. Im Übrigen siehe Antwort zu 1. 3. Welchen Umfang hat das Programm „ParkSport“? 4. Welche Projekte wurden bislang im Rahmen des Programms „Park- Sport“ umgesetzt? Mit der Gründung der PARKSPORT WILHELMSBURGER SPORTINSEL EG i.L. wurde eine eigenständige, gemeinnützige Struktur geschaffen, die mit der Sparda-Bank Hamburg als Partner eine finanzielle Grundsicherung erfahren hat. Die Freie und Hansestadt Hamburg war und ist hieran finanziell nicht beteiligt. Im Übrigen siehe Vorbemerkung. Im Wilhelmsburger Inselpark bestehen dauerhaft mit der „Welt der Bewegung“ verschiedenste Sport- und Bewegungsmöglichkeiten für Parkbesucherinnen und -besucher. Darüber hinaus bietet die eigenständige und gemeinnützige PARKSPORT WILHELMSBURGER SPORTINSEL EG i.L. seit 2014 ein umfangreiches Programm. Es umfasst unter anderem: Sportliche Saisonveranstaltungen (Frühlingsfest und Saisonabschluss mit Sportprogramm ) Thementage wie Wassersporttag, Ballsporttag, Klettertag, Trendsporttag Inklusives Sommerfest Skate-Sessions Beachsoccer-Veranstaltung DiscGolf-Angebote Wochenprogramme mit Ballspielen, BasKidBall, Fitnessangeboten, Lauftreffs (Insel Runners), Trendsport, Nordic Walking et cetera Ferienprogramme mit Rugby, Klettern, Trendsport, Floßbau et cetera Mitmacholympiade, Infoveranstaltung, Filmvorführung Kultur- und Bewegungsfest Integrationssportfest für Flüchtlinge der Elbinsel in Kooperation mit dem Bürgerhaus Wilhelmsburg und „Die Insel hilft“ Bewegung, Sport und Spiel für Flüchtlinge und Parkbesucher Projekt ParkSportPiloten Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/5822 3 Der Hamburger Sportbund (HSB) stellt darüber hinaus seinen Mitgliedsvereinen Materialien für das ParkSportAbzeichen zur Verfügung, damit diese das Abzeichen bei Bedarf in Ihr Angebot integrieren können. Weitere Projekte im Sinne der Dekadenziele 1 und 9 sind die Schaffung von zusätzlichen Laufstrecken und Bewegungsinseln nach dem Vorbild des Alstervorlandes im Bezirk Eimsbüttel. Eine Berücksichtigung im Masterplan Active City ist vorgesehen. Im Übrigen siehe Vorbemerkung. 5. Welche Erfahrungen hat der Senat bei diesen Projekten gewinnen können ? Die Angebote der ParkSportInsel stoßen auf sehr positive Resonanz. Auf der Ebene der Sportreferenten der Länder findet ein regelmäßiger Austausch zum Themenkomplex „Sport im öffentlichen Raum“ statt. 6. Erhebt der Senat Nutzerzahlen im Bereich „ParkSport“? Wenn ja, wie haben sich diese entwickelt? Wenn nein, wie ermittelt der Senat stattdessen den Erfolg und den wirtschaftlichen Mitteleinsatz in diesem Bereich? Nein. Im Übrigen siehe Antwort zu 3. und 4. 7. Wie weit ist der aktuelle Stand der Entwicklung des Projektes „Hellgrundweg “ (siehe Seite 5 des vierten Hamburger Sportberichtes)? Derzeit finden Abstimmungen zwischen dem Bezirksamt Altona und dem Hamburger Sportverein (HSV) darüber statt, wie der Lauftreff in ein geplantes Erweiterungsgebäude des HSV integriert werden kann. 8. Welche Entwicklungsziele wurden im Bereich „ParkSport“ seit dem dritten Hamburger Sportbericht erreicht (siehe Seite 4 des dritten Hamburger Sportberichtes)? Die Fortführung der Umsetzung der Ziele der Dekadenstrategie wird jährlich im Hamburger Sportbericht dargestellt. Im Übrigen siehe Vorbemerkung sowie Antwort zu 3. und 4. 9. In welchem Umfang besteht das sportliche Angebot im Wilhelmsburger Inselpark weiterhin? Welche Elemente bestehen aus welchen Gründen nicht mehr? Die im Zuge der igs 2013 entstandenen sportlichen Angebote bestehen nach wie vor. Lediglich die Minigolf-Anlage wurde nach dem Ausstellungsjahr rückgebaut, da es sich um eine temporäre Anlage handelte. Im Jahr 2016 ist eine Beachsportanlage im Inselpark hinzugekommen. 10. Wie hoch sind die finanziellen Mittel, die für „ParkSport“ zur Verfügung gestellt werden und wo sind diese haushälterisch verortet? Die grundsätzliche Finanzierung der PARKSPORT WILHELMSBURGER SPORTINSEL EG i.L. erfolgt durch mehrere Partner und Sponsoren wie der Sparda- Bank Hamburg und der Alexander Otto Sportstiftung. Im Übrigen siehe Vorbemerkung.