BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/5874 21. Wahlperiode 16.09.16 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Carsten Ovens (CDU) vom 08.09.16 und Antwort des Senats Betr.: Wie ist der Stand bei der Vergabe von EXIST-Förderstipendien in Hamburg ? Im Rahmen des im Jahr 2007 gestarteten Förderprogramms EXIST III fördert das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie mit dem EXIST-Gründerstipendium innovative, technologieorientierte und wissensbasierte Gründungsideen . Das Stipendium sichert die Lebenshaltungskosten für bis zu drei Gründer für ein Jahr. Darüber hinaus erhält das jeweils geförderte Team ein Budget für Sachmittel und Coachings von bis zu 35.000 Euro. Es wird durch den Europäischen Sozialfond kofinanziert. Der akademische Nachwuchs ist eine zentrale Grundlage für die wirtschaftliche Zukunftsfähigkeit unserer Stadt. Jedoch wurde etwa durch die Schriftliche Kleine Anfrage 21/2309 deutlich, dass beispielsweise lediglich an der Universität Hamburg nur 26 der rund 830 zur Verfügung stehenden Förderungen aus dem Deutschlandstipendium in 2015 vergeben wurden. Dies wirft auch Fragen danach auf, wie gut Hamburg bei der Vergabe des EXIST-Gründerstipendiums aufgestellt ist. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen auf der Grundlage von Auskünften der staatlichen Hochschulen wie folgt: 1. Wie viele EXIST-Förderstipendien wurden in den Jahren 2007 bis 2016 an den Hamburger Unis und Hochschulen vergeben? a. An wen beziehungsweise an welche gegründeten Unternehmen und welcher Höhe? b. Aus welchen Universitäten und Hochschulen wurden die jeweils geförderten Unternehmen ausgegründet? c. Wie viele Unternehmensgründungen hatten sich im oben genannten Zeitraum um die Vergabe eines EXIST-Gründerstipendiums beworben ? Bitte differenziert nach Jahr, Unternehmen, Ursprungsuniversität und -hochschule darstellen. Siehe Anlage. 2. a. Wie viele und welche der geförderten Unternehmensgründungen von den Hamburger Universitäten und Hochschulen existieren heute Drucksache 21/5874 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 noch beziehungsweise wie hoch war die sogenannte Realisierungsquote ? Siehe Anlage. b. Wie haben sich in den Jahren seit der Gründung beziehungsweise seit der Förderung die Anzahl Mitarbeiter und die Höhe der Umsätze der jeweiligen Unternehmen entwickelt? Bitte differenziert nach Jahr, Unternehmen, Ursprungsuniversität und -hochschule, Mitarbeiteranzahl und Umsatzhöhe darstellen. Die Angaben zur Entwicklung der geförderten Gründungen werden von den Hochschulen nicht regelhaft erhoben. Hochschule für Musik und Theater (HfMT), Hochschule für bildende Künste (HFBK) und HafenCity Universität (HCU) haben Fehlanzeige gemeldet. 3. Wie hoch war die Zahl der insgesamt geförderten Unternehmen seit der Gründung des Stipendiums insgesamt bundesweit im Jahr 2007 pro Jahr, und wie hoch war das Fördervolumen pro Jahr? Bitte differenziert nach Jahren 2007 bis 2016 darstellen. 4. Wie hoch war die Zahl der geförderten Unternehmen seit der Gründung des Stipendiums auf Bundesebene im Jahr 2007 pro Jahr in den anderen Bundesländern, und wie hoch war das dortige Fördervolumen pro Jahr? Bitte differenziert nach Jahren 2007 bis 2016 sowie nach Bundesland darstellen. Die zuständige Behörde sieht in gängiger Praxis davon ab, Daten aus anderen Ländern zu berichten. 5. a. Unterstützen die Hamburger Universitäten und Hochschulen EXISTgeförderte Projekte/Studenten durch weitere Maßnahmen und/oder Fördermittel zusätzlich? Wenn ja: wie? Wenn nein: warum nicht? Alle antragstellenden Einrichtungen benennen eine Hochschullehrerin beziehungsweise einen Hochschullehrer oder eine Forschungsgruppenleiterin beziehungsweise einen Forschungsgruppenleiter als Mentorin beziehungsweise Mentor und stellen den Gründern kostenfrei die notwendigen Ressourcen (Labore, Werkstätten, Räume, Rechenzentren sowie weitere Infrastruktur) zur Verfügung. Außerdem werden die Fördermittel über die antragsstellende Einrichtung verwaltet. Darüber hinaus werden folgende zusätzliche Maßnahmen angeboten: Technische Universität Hamburg-Harburg (TUHH): Zur Unterstützung der „EXIST-Förderung“ wurde an der TUHH das Projekt „Startup Dock“ aufgebaut mit einer Gesamtfördersumme von 3,3 Millionen Euro für einen Förderzeitraum von April 2013 bis März 2018. Im Rahmen des ICGT wird derzeit ein Inkubator für Gründer geschaffen, an dem sich die TUHH und die TuTech Innovation GmbH gemeinsam mit der Freien und Hansestadt Hamburg beteiligen, siehe Drs. 21/3101. Universität Hamburg (UHH): Existenzgründer können über die direkte Projektförderung hinaus Räume, Geräte und Infrastruktureinrichtungen der Universität kostenpflichtig für drei (maximal fünf) Jahre nutzen. Darüber hinaus werden die EXIST-geförderten Projekte zu hochschulinternenund hochschulübergreifenden Veranstaltungen zu den Themen Gründung, Entrepre- Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/5874 3 neurship und Innovation als Gäste und/oder Aussteller eingeladen, um sich vernetzen und präsentieren zu können. Zukünftig wird der in Planung befindliche Inkubator auf dem Campus Bahrenfeld, an dem sich die UHH gemeinsam mit der Freien und Hansestadt Hamburg und dem DESY beteiligt (siehe Drs. 20/13400), für Gründer zur Verfügung stehen. Die Hafencity Universität Hamburg, Hochschule für Musik und Theater Hamburg und Hochschule für bildende Künste Hamburg haben Fehlanzeige gemeldet. b. Wie bewerten der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde die weiteren Maßnahmen der Hamburger Universitäten und Hochschulen ? Die zuständige Behörde begrüßt das Engagement und die Unterstützung der Projekte und Personen durch die Hochschulen. 6. Strebt der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde an, die Zahl der EXIST-Stipendien zu erhöhen? Wenn ja: wie beziehungsweise mit welchen Maßnahmen? Und auf welches Maß möchte der Senat beziehungsweise die Behörde den zusätzlichen Förderumfang aus dem EXIST-Gründerstipendium erhöhen? Wenn nein: warum nicht? Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Hochschulen und Transfereinrichtungen beraten Gründungsinteressierte intensiv über die Möglichkeiten der EXIST-Stipendien mit dem Ziel der bestmöglichen Beratung im jeweiligen Einzelfall. Diese Unterstützung und Beratung wird auch während der Antragstellung gewährleistet. Durch diese Serviceangebote kann die Quantität der EXIST-Stipendien am besten beeinflusst werden. Ü be rs ic ht d er E X IS T- Fö rd er st ip en di en (U nt er ne hm en sg rü nd un ge n) 2 00 7- 20 16 d er U H H , U KE , T U H H , H AW 1 . H C U , H fM T un d H FB K m el de n Fe hl an ze ig e. E rfo lg lo se A nt rä ge w er de n vo n de n H oc hs ch ul en n ic ht re ge lh af t e rfa ss t. n. e. = n ic ht e rfa ss t Fr ag e 1 ac Fr ag e 2 a un d b A nz ah l d er U nt er ne hm en sgr ün du ng en , d ie s ic h um d ie V er ga be e in es EX IS T- G rü nd er st ip en di um s be w or be n ha be n G ef ör de rt e U nt er ne hm en (N am e) Fö rd er hö he (E U R ) U rs pr un gs - un iv er si tä t b zw . U rs pr un gs - ho ch sc hu le Ex is tie rt d ie ge fö rd er te U nt er ne hm en sgr ün du ng h eu te no ch ? A nz ah l de r M itar be ite r U m sa tz - hö he (E U R ) 20 07 2 A ud io in te ra kt iv n. e. 2 H A W H am bu rg ja n. e. n. e. Su m m e n. e. 1 20 08 D el ta B ra nd in g G m bH 82 .0 00 ,-€ U H H N ei n n. e. n. e. 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U H H ja (P ro je kt , n oc h ni ch t ge gr ün de t) B lu eB ird M ou nt ai n 13 1. 00 0, -€ TU H H ja (P ro je kt , n oc h ni ch t ge gr ün de t) C iD O (z ur Z ei t i n B ew er tu ng be im P TJ ) n. e. U H H ja (P ro je kt , n oc h ni ch t ge gr ün de t) Su m m e n. e. B is he r 4 ; 3 in B ew er tu ng 1 A uf gr un d de r D at en la ge k an n fü r d ie H A W fü r d en Z ei tra um v on 2 00 7- 20 13 n ur e in G es am tw er t d er F ör de rh öh e vo n 1. 10 0. 00 0 E U R b en an nt w er de n. E s lie ge n ke in e In fo rm at io ne n zu d en g ef ör de rte n U nt er ne hm en v or . 2 f ür d as J ah r 2 00 7 lie ge n ke in e vo lls tä nd ig en D at en v or . Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/5874 5 5874ska_Text 5874ska_Anlage