BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/5894 21. Wahlperiode 16.09.16 Schriftliche Kleine Anfrage des Abgeordneten Karl-Heinz Warnholz (CDU) vom 09.09.16 und Antwort des Senats Betr.: Diebstahl in beziehungsweise aus Kraftfahrzeugen (II) In seiner Antwort auf meine Schriftliche Kleine Anfrage vom 6.4.2016 – Drs. 21/3956 – berichtet der Senat darüber, dass in Hamburg Kraftfahrzeuge aufgebrochen und Gegenstände oder Teile aus ihnen entwendet werden. Vor diesem Hintergrund frage ich den Senat: 1. Wie hat sich die Zahl von Diebstählen in/aus Kraftfahrzeugen (PKS- Schlüssel ***50, zuvor auch 550) im Jahr 2016 (Stichtag 31.8.2016) in Hamburg monatsweise entwickelt? Bitte nach Stadtteilen und Bezirken aufschlüsseln. 2. Wie hat sich entsprechend zu Frage 1 die Aufklärungsquote im Jahr 2016 monatsweise entwickelt? Die Aussagekraft der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) ist auf Jahresauswertungen ausgelegt. Innerhalb eines Berichtsjahres unterliegt der PKS-Datenbestand einer ständigen Pflege, zum Beispiel durch Hinzufügen von nachträglich ermittelten Tatverdächtigen oder der Herausnahme von Taten, die sich im Nachhinein nicht als Straftat erwiesen haben. In der PKS wird ein Fall in dem Monat gezählt, in dem er erfasst wurde. Die Tatzeit bleibt dabei unberücksichtigt. Wird dieser Fall in einem Folgemonat im Sinne der vorstehend beschriebenen ständigen Pflege geändert, führt das in diesem Folgemonat zu einer erneuten Zählung, da eine Datensatzänderung im rechnerischen Sinne eine neue Erfassung ist. Das hat zur Folge, dass die Summe von Netto-Monatszahlen regelmäßig größer ist als die kumulativen Zahlen der betreffenden Monate. Änderungen in der PKS oder spezielle Kriminalitätsaufkommen, auch in Verbindung mit entsprechenden Qualitätssicherungsmaßnahmen, können dazu führen, dass monatliche Fallerfassungen beträchtlicher Größenordnung in Folgemonaten erneut gezählt werden . Auf einzelne Monate aufgegliederte Fallzahlen sind in der PKS daher nicht valide . Eine Addition der Zahlen der einzelnen Monate ergibt nicht die Summe der kumulierten Berechnung der Monate Januar bis August 2016 und ist aus diesem Grund regelwidrig. Aus den genannten Gründen werden Netto-Monatszahlen für die PKS-Auswertung nicht berechnet. Unterjährige Auswertungen erfolgen immer kumulativ, das heißt, es werden die Summen von Januar bis zum betreffenden Monat gezählt. Nur für technische Prüfungen werden für jeden Monat in der PKS sogenannte Netto-Tabellen berechnet. Sie werden nicht für Auswertungen verwendet. Diese Netto-Tabellen beinhalten die vom ersten bis zum letzten Tag des jeweiligen Monats erfassten Fälle. In der PKS erfolgt die Erfassung der Straftaten unabhängig von der Tatzeit nach Abschluss aller polizeilichen Ermittlungen bei Abgabe eines Vorganges an die Staatsanwaltschaft . Daher beinhalten die monatlichen Netto-Tabellen Daten zu Straftaten, Drucksache 21/5894 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 2 die überwiegend in den Vormonaten begangen wurden. Diese können auch mehrere zurückliegende Monate umfassen, weil der für die PKS-Erfassung notwendige Abschluss der Ermittlungen teilweise erst Monate später möglich ist. Die Netto- Tabellen stellen kein Abbild der im Berechnungsmonat begangenen aktuellen Kriminalität dar. Netto-Monatsfallzahlen und kumulative Auswertungen für den Zeitraum Januar bis August 2016 liegen in der PKS programmseitig lediglich für den Bereich Hamburg gesamt vor; zu den Daten siehe Anlage 1. Darüber hinaus müssten zur Beantwortung der Fragestellungen zu den Daten nach Bezirken und Stadtteilen Sonderauswertungen in der PKS erfolgen. Diese würden 1. für die Ermittlung der Netto-Zahlen der Monate Januar bis August - nach Bezirken 56 Tabellen (sieben Bezirke x acht Monate) und - nach Stadtteilen 832 Tabellen (104 Stadtteile x acht Monate) 2. sowie für die Ermittlung der kumulierten Zahlen des Zeitraums Januar bis August - nach Bezirken sieben Tabellen und - nach Stadtteilen 104 Tabellen umfassen. In der Summe müssten 999 Tabellen programmiert, erstellt, nach den erfragten Delikten ausgewertet und qualitätsgesichert werden. Dies ist in der zur Beantwortung einer Schriftlichen Kleinen Anfrage zur Verfügung stehenden Zeit nicht möglich. Daten im Sinne der Fragestellung werden in der PKS regelhaft zu den kumulativen Quartalszahlen erhoben; zu den Halbjahreszahlen des Zeitraums Januar bis Juni 2016 siehe Anlage 2. Im Übrigen siehe Drs. 16/4616. 3. Wie sind die Entwicklungen jeweils zu erklären? Die Entwicklung in diesem Deliktsbereich unterliegt saisonalen Schwankungen und ist zudem abhängig von der Tatgelegenheitsstruktur. Im Übrigen sind unterjährige Daten nur sehr begrenzt aussagekräftig; siehe auch Antwort zu 1. und 2. 4. Wurden seit der oben genannten letzten Anfrage neue Maßnahmen zur Prävention oder Bekämpfung ergriffen? Wenn ja, welche? Wenn nein, warum nicht? Bei der Polizei Hamburg ist das Thema „Diebstahl an, aus und von Kraftfahrzeugen“ nach wie vor ein Schwerpunkt polizeilicher Präventionsarbeit und wird im Rahmen der täglichen Präventionsarbeit, aber auch bei Schwerpunkteinsätzen oder bei Verbrauchermessen und ähnlichen Anlässen behandelt. Die Informationsmaterialien stehen unter www.polizei-beratung.de, Rubrik „Diebstahl und Einbruch“, auch online zur Verfügung . Bei regionalen Brennpunkten wird im Rahmen der kriminalpräventiven Öffentlichkeitsarbeit verstärkt das vorhandene Informationsmaterial vor Ort verteilt. Ebenso wird offensiv auf das Beratungsangebot der Kriminalpolizeilichen Beratungsstelle im Dienstgebäude des PK 14 in der Caffamacherreihe 4, 20355 Hamburg verwiesen. Im Übrigen siehe Drs. 21/3955, Drs. 21/3956 und Drs. 20/1728. Diebstahl insgesamt an/aus Kfz (PKS *50*) Hamburg insgesamt Januar bis August 2016 Netto-Monatszahlen erfasste Monate Fälle absolut relativ Januar 1.690 31 1,8% Februar 1.593 39 2,4% März 1.426 40 2,8% April 1.351 47 3,5% Mai 1.285 35 2,7% Juni 1.404 59 4,2% Juli 1.264 58 4,6% August 1.442 86 6,0% Hamburg insgesamt Januar bis August 2016 Kumulativ erfasste Monate Fälle absolut relativ Januar - August 11.379 391 3,4% aufgeklärte Fälle aufgeklärte Fälle Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/5894 3 Anlage 1 Diebstahl insgesamt an/aus Kfz (PKS *50*) Bezirke insgesamt erfasste Bezirke Fälle absolut relativ Bezirk Hamburg-Mitte 2.726 95 3,5% Bezirk Altona 954 42 4,4% Bezirk Eimsbüttel 823 13 1,6% Bezirk Hamburg-Nord 1.201 26 2,2% Bezirk Wandsbek 1.846 41 2,2% Bezirk Bergedorf 533 13 2,4% Bezirk Harburg 562 16 2,8% Bezirke insgesamt 8.645 246 2,8% Hamburg unbekannt 42 1 2,4% Tatort unbekannt 15 1 6,7% Hamburg insgesamt 8.702 248 2,8% Bezirk Hamburg-Mitte erfasste Stadtteile Fälle absolut relativ Altstadt 131 7 5,3% HafenCity 24 2 8,3% Neustadt 194 12 6,2% St. Pauli 325 15 4,6% St. Georg 329 19 5,8% Hammerbrook 187 2 1,1% Borgfelde 50 4 8,0% Hamm 261 4 1,5% Horn 217 3 1,4% Billstedt 317 8 2,5% Billbrook 85 3 3,5% Rothenburgsort 128 3 2,3% Veddel 79 1 1,3% Wilhelmsburg 352 11 3,1% Grasbrook 19 1 5,3% Steinwerder 6 0 0,0% Waltershof 5 0 0,0% Finkenwerder 17 0 0,0% Insel Neuwerk 0 0 - Bezirk Hamburg-Mitte 2.726 95 3,5% Januar - Juni 2016 Januar - Juni 2016 aufgeklärte Fälle aufgeklärte Fälle Drucksache 21/5894 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 4 Anlage 2 Bezirk Altona erfasste Stadtteile Fälle absolut relativ Altona-Altstadt 142 5 3,5% Sternschanze 34 0 0,0% Altona-Nord 65 3 4,6% Ottensen 96 4 4,2% Bahrenfeld 134 16 11,9% Groß Flottbek 61 2 3,3% Othmarschen 82 5 6,1% Lurup 95 0 0,0% Osdorf 66 2 3,0% Nienstedten 46 3 6,5% Blankenese 47 1 2,1% Iserbrook 23 1 4,3% Sülldorf 17 0 0,0% Rissen 46 0 0,0% Bezirk Altona 954 42 4,4% Bezirk Eimsbüttel erfasste Stadtteile Fälle absolut relativ Eimsbüttel 131 4 3,1% Rotherbaum 82 2 2,4% Harvestehude 125 0 0,0% Hoheluft-West 15 0 0,0% Lokstedt 60 2 3,3% Niendorf 108 1 0,9% Schnelsen 75 1 1,3% Eidelstedt 120 1 0,8% Stellingen 107 2 1,9% Bezirk Eimsbüttel 823 13 1,6% Januar - Juni 2016 Januar - Juni 2016 aufgeklärte Fälle aufgeklärte Fälle Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/5894 5 Bezirk Hamburg-Nord erfasste Stadtteile Fälle absolut relativ Hoheluft-Ost 46 0 0,0% Eppendorf 88 3 3,4% Groß Borstel 35 0 0,0% Alsterdorf 41 0 0,0% Winterhude 206 8 3,9% Uhlenhorst 100 0 0,0% Hohenfelde 86 0 0,0% Barmbek-Süd 130 0 0,0% Dulsberg 49 1 2,0% Barmbek-Nord 155 0 0,0% Ohlsdorf 76 7 9,2% Fuhlsbüttel 62 2 3,2% Langenhorn 127 5 3,9% Bezirk Hamburg-Nord 1.201 26 2,2% Bezirk Wandsbek erfasste Stadtteile Fälle absolut relativ Eilbek 110 0 0,0% Wandsbek 195 4 2,1% Marienthal 70 5 7,1% Jenfeld 131 5 3,8% Tonndorf 90 0 0,0% Farmsen-Berne 142 6 4,2% Bramfeld 157 6 3,8% Steilshoop 129 1 0,8% Wellingsbüttel 48 3 6,3% Sasel 91 1 1,1% Poppenbüttel 92 0 0,0% Hummelsbüttel 69 1 1,4% Lehms.-Mellingstedt 18 0 0,0% Duvenstedt 17 0 0,0% Wohldorf-Ohlstedt 22 0 0,0% Bergstedt 32 0 0,0% Volksdorf 90 0 0,0% Rahlstedt 343 9 2,6% Bezirk Wandsbek 1.846 41 2,2% Januar - Juni 2016 Januar - Juni 2016 aufgeklärte Fälle aufgeklärte Fälle Drucksache 21/5894 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode 6 Bezirk Bergedorf erfasste Stadtteile Fälle absolut relativ Lohbrügge 182 4 2,2% Bergedorf 176 5 2,8% Curslack 4 0 0,0% Altengamme 4 0 0,0% Neuengamme 4 0 0,0% Kirchwerder 12 0 0,0% Ochsenwerder 2 0 0,0% Reitbrook 0 0 - Allermöhe 33 2 6,1% Billwerder 14 1 7,1% Moorfleet 8 1 12,5% Tatenberg 2 0 0,0% Spadenland 1 0 0,0% Neuallermöhe 91 0 0,0% Bezirk Bergedorf 533 13 2,4% Bezirk Harburg erfasste Stadtteile Fälle absolut relativ Harburg 140 7 5,0% Neuland 17 0 0,0% Gut Moor 0 0 - Wilstorf 43 2 4,7% Rönneburg 8 0 0,0% Langenbek 10 0 0,0% Sinstorf 8 0 0,0% Marmstorf 39 1 2,6% Eißendorf 92 1 1,1% Heimfeld 85 4 4,7% Moorburg 1 0 0,0% Altenwerder 2 0 0,0% Hausbruch 29 0 0,0% Neugraben-Fischbek 86 1 1,2% Francop 0 0 - Neuenfelde 2 0 0,0% Cranz 0 0 - Bezirk Harburg 562 16 2,8% aufgeklärte Fälle Januar - Juni 2016 Januar - Juni 2016 aufgeklärte Fälle Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/5894 7 5894ska_Text 5894ska_Anlagen 5894ska_Antwort_Anlage1 5894ska_Antwort_Anlage2